Schlüsselszene aus FCS-Sicht Lottner zürnt nicht nur wegen des nicht gegebenen Elfmeters

Mannheim · Es läuft die 26. Minute im Südwest-Regionalliga-Topspiel zwischen Waldhof Manheim und dem 1. FC Saarbrücken. FCS-Spielmacher Marcus Mendler flankt, Gilian Jurcher fliegt heran, setzt den Kopfball über das Tor.

Aber Jurcher wird vor seinem Ballkontakt vom Mannheimer Marcel Hofrath klar weggedrückt.

Schiedsrichter Timo Wlodarczak aus dem hessischen Bebra ließ die Situation ungeahndet, was während des Spiels zu heftigen Diskussionen zwischen den Trainern an der Seitenlinie führte. Nach Schlusspfiff war man sich einig. „Wenn er Strafstoß gibt, können wir uns nicht beschweren“, sagte Mannheims Bernhard Trares. Sein Saarbrücker Kollege Dirk Lottner schäumte noch immer vor Wut: „Es war die spiel­entscheidende Situation. Gilli bekommt den Ellbogen reingerammt. Es ist ja nicht so, dass da nur hätte Elfmeter gepfiffen, sondern daraus folgend auch eine Rote Karte gezogen werden müssen. Dann hättest du ein ganz anderes Spiel gehabt.“

Den Elfmeter muss man sicherlich geben. Die Doppelbestrafung mit einem Platzverweis wäre aber wohl zu hart gewesen. Der 31-jährige Wlodarczak war insgesamt mit der Leitung der Partie sichtlich überfordert. Es war erst sein sechster Einsatz in der Regionalliga in dieser Spielzeit. „Zumindest in der ersten Halbzeit wurde jede 50:50-Aktion gegen uns entscheden“, schimpfte Lottner, „der Schiedsrichter hat damit entscheidend in den Verlauf des Spieles eingegriffen.“

Der nur 1,72 Meter kleine Jurcher zeigte nach dem Spiel Größe. „Für mich war das ein Foul, aber ich möchte es jetzt gar nicht auf den Schiedsrichter schieben, dass wir verloren haben. Es gibt immer Möglichkeiten, Ausreden zu finden“, meinte der 21-Jährige. „Aber das darf nicht unser Ansatz sein. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, am Ende hat einfach ein bisschen was gefehlt. Ich will kein schlechter Verlierer sein. Mannheim war abgeklärt und hat vorm Tor eiskalt zugeschlagen.“

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