Tischtennis Champions League FCS Tischtennis spielt gegen Düsseldorf schon um den Champions-League-Titel

Bergneustadt/Düsseldorf · Nach der Hinspielniederlage in der Champions League gegen Titelverteidiger Borussia Düsseldorf muss der 1. FC Saarbrücken Tischtennis am Donnerstagabend im Halbfinalrückspiel im Rheinland einen perfekten Tag erwischen. Ein Endspiel gegen einen der beiden möglichen Finalgegner aus Russland gibt es jetzt nicht.

 Volle Konzentration: Patrick Franziska hofft an diesem Donnerstag im Champions-League-Halbfinale in Düsseldorf auf eine Überraschung. Es gilt, eine 0:3-Niederlage aus dem Hinspiel wettzumachen.

Volle Konzentration: Patrick Franziska hofft an diesem Donnerstag im Champions-League-Halbfinale in Düsseldorf auf eine Überraschung. Es gilt, eine 0:3-Niederlage aus dem Hinspiel wettzumachen.

Foto: Thomas Wieck

Es ist eine der schwersten Aufgaben im europäischen Tischtennis, die an diesem Donnerstag (19 Uhr) auf den 1. FC Saarbrücken wartet. Bereits nach dem Hinspiel hatten sich Franziska und Co. trotz der 0:3-Heimniederlage kämpferisch gezeigt, und angekündigt, nicht nach Düsseldorf zu fahren, „um ihnen zum Finaleinzug zu gratulieren“. Im Modus der Königsklasse liegt dabei ein Vorteil beim FCS. Der europäische Verband setzt einen 3:1-Sieg einem 3:0 gleich, sodass auch ein 3:1 ausreichend wäre, um das Halbfinale in die Verlängerung zu schicken.

Im sogenannten „Golden Match“, das direkt im Anschluss an das Spiel stattfinden würde, müsste jedes Team nochmals die Positionen eins bis drei aufstellen, die dann in der Reihenfolge A1 gegen B1, A2 gegen B2 und A3 gegen B3 aufeinandertreffen. Diese Partien gehen jeweils nur über einen Satz. Die Mannschaft, die als erstes zwei Spiele gewinnt, steht im Finale.

Das Executive Board des Europäischen Tischtennis Verbandes ETTU hat nun am Donnerstagnachmittag beide noch im Wettbewerb vertretenen russischen Teams für die laufende Saison ausgeschlossen. Das gab die ETTU auf ihrer Internetseite bekannt. Damit wird damit der Sieger der FCS-Partie gegen Düsseldorf kampflos zum Champions League-Sieger erklärt.

Orenburg oder Jekaterinburg im Finale? Saarbrücken und Düsseldorf wollen nicht gegen Russen spielen

Im zweiten Halbfinale stehen sich mit Orenburg und Jekaterinburg eigentlich zwei russische Klubs gegenüber. Der 1. FC Saarbrücken Tischtennis und Borussia Düsseldorf hatten sich aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine abgestimmt und schon vor dem ETTU-Beschluss eine gemeinsame Vorgehensweise nach dem Halbfinale beschlossen. „In der aktuellen Situation würden weder wir noch Düsseldorf für den Fall eines Finaleinzugs gegen ein russisches Team antreten, vor allem nicht auf russischem Boden“, hatten FCS-Teammanager Nicolas Barrois und der sportliche Leiter des FCS, Erwin Berg, gesagt.

Der FCS sah in erster Linie den europäischen Tischtennisverband am Zug. Und der handelte nun. „Es liegt in der Verantwortung des Verbandes, hier eine Entscheidung zu treffen. Russische Einzelspieler sind bereits von den Wettbewerben ausgeschlossen worden und der Verband sollte auch bezüglich der russischen Teams eine ähnliche Vorgehensweise an den Tag legen“, fordern die FCS-Verantwortlichen. Düsseldorfs Manager Andreas Preuß erklärte: „Es ist für uns völlig undenkbar, in dieser Situation gegen eine Mannschaft aus Russland zu spielen.“

Putin-Vertrauter: Präsident des europäischen Tischtennisverbandes tritt vorläufig zurück

Der russische Angriff auf die Ukraine hat für den europäischen Tischtennis-Sport auch auf Funktionärsebene Folgen. Der Russe Igor Lewitin ist zumindest vorläufig als Präsident des europäischen Verbandes zurückgetreten. Das gab die ETTU am Mittwoch nach einer Sitzung des Exekutivkomitees bekannt. Der 70 Jahre alte Lewitin ist ein enger Vertrauter von Wladimir Putin, er war unter anderem schon Berater des russischen Präsidenten und Verkehrsminister seines Landes. Im September 2019 wurde er an die Spitze der ETTU gewählt.

In der Bundesliga hat der FCS Selbstvertrauen für die Aufgabe in der Champions League getankt

Am Dienstag konnte der FCS in der Bundesliga nochmals Selbstvertrauen für die Aufgabe in Düsseldorf tanken. Nach dem 3:2-Auswärtssieg beim TTC Schwalbe Bergneustadt benötigt der FCS nur noch einen Sieg aus den letzten drei Hauptrundenpartien, um sich Platz zwei zu sichern. In Bergneustadt lagen Franziska und Co. nach Niederlagen von Darko Jorgic – 2:3 (12:10, 6:11, 11:8, 7:11, 5:11) gegen Benedikt Duda – und Tomas Polansky – 1:3 (12:10, 12:14, 6:11, 8:11) gegen Alberto Miño – bereits 0:2 hinten. Franziska hielt sein Team mit einem 3:1 (11:8, 11:9, 12:14, 11:6) über Álvaro Robles im Spiel. Polansky gelang durch ein 3:2 (5:11, 11:8, 4:11, 11:8, 11:7) gegen Duda der Ausgleich, bevor Franziska und Jorgic im Doppel gegen Robles/Miño das Spiel mit 3:1 (11:5, 11:8, 6:11, 14:12) beendeten. „Natürlich hätten wir gerne etwas schneller gewonnen und Kraft gespart“, sagte FCS-Trainer Wang Zhi, „aber ich bin sehr glücklich, dass wir nach 0:2-Rückstand noch gewonnen haben.“

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