Frauenfußball Endspurt um den Aufstieg beginnt

Saarbrücken · Frauen des FCS starten aber mit Personalsorgen in die zweite Saisonhälfte.

 Trainer Taifour Diane hofft auf einen erfolgreichen Start ins neue Jahr.

Trainer Taifour Diane hofft auf einen erfolgreichen Start ins neue Jahr.

Foto: Andreas Schlichter

Die Ausgangslage könnte kaum besser sein. Die Frauen des 1. FC Saarbrücken haben die Riesenchance, acht Jahre nach dem Abstieg wieder in die Fußball-Bundesliga zurückzukehren. „Unsere Ziele haben sich nicht verändert. Wir wollen nach wie vor das Optimum rausholen“, sagt Trainer Taifour Diane. Das Wort Aufstieg wollen er und Teammanager Winfried Klein nach außen weiterhin nicht in den Mund nehmen.

An diesem Sonntag starten die FCS-Frauen mit dem Gastspiel beim BV Cloppenburg (11 Uhr) in die Rück­runde der 2. Bundesliga. Sie tun das als Tabellendritter und aktuell erster Anwärter auf einen der beiden Aufstiegsplätze. Da vor dem FCS (23 Punkte) die nicht aufstiegsberechtigen Teams VfL Wolfsburg II (28) und TSG Hoffenheim II (24) liegen, würden die Saarbrückerinnen nach derzeitigem Stand gemeinsam mit dem Tabellenvierten 1. FC Köln (22) den Weg nach oben einschlagen. Der nächste Aufstiegskonkurrent folgt mit dem USV Jena (20) auf Rang sechs. Der BV Cloppenburg (17) auf Rang sieben und der FSV Hessen Wetzlar auf Rang acht (16) wollen und müssen erst einmal den Abstand zu den Abstiegsplätzen vergrößern – ab Rang zwölf (FVSV Gütersloh/13 Punkte).

So gut die Tabellensituation für den FCS aussieht, so wenig optimal sind die Voraussetzungen für den FCS vor den restlichen 13 Partien. „Die Mädels haben in der Vorbereitung gut mitgezogen, aber leider hatten wir wieder Pech mit Verletzungen – das bereitet uns Kopfzerbrechen“, räumt Trainer Diane ein. Neben den langzeitverletzten Anja Selensky, Chiara Klein (beide nach Kreuzbandriss im Aufbau) und Marie Steimer (Mittelfußbruch) wird auch Anja Ditscheid lange fehlen. Die 20-jährige Verteidigerin unterzog sich einer Hüftoperation und fällt mindestens ein halbes Jahr aus. Auch Julia Eybe, die sich im Hinspiel gegen Cloppenburg am Knie verletzte und länger pausieren musste, hat es erneut erwischt: Sie erlitt einen Bruch des Sprunggelenks und fehlt nach einem operativen Eingriff bis zu acht Wochen. Zwei Wochen pausieren muss Laura Ofiara, die sich den kleinen Zeh gebrochen hat.

Vor dem Spiel in Cloppenburg bangt der FCS zudem um den Einsatz von Torjägerin Jacqueline de Backer. Die 24-Jährige, mit neun Toren zweitbeste Saarbrücker Schützin hinter Neuzugang Julia Matuschews­ki (elf) und im Hinspiel gegen die Niedersachsen doppelt erfolgreich, wurde zuletzt wegen Knieproblemen geschont. „Wir tun alles dafür, damit Jacqui dabei sein kann“, sagt Diane. Ein Einsatz von Samantha Herrmann, die bei der Generalprobe beim Süd-Regionalligisten SC Sand II (4:1) wegen muskulärer Probleme ebenfalls geschont wurde, stehe laut FCS-Trainer dagegen nicht auf der Kippe.

Das generelle Bemühen, ob der personell angespannten Situation noch mal nachjustieren zu wollen, leugnet Teammanager Klein nicht. Den im Online-Portal „Fupa“ vermeldeten Transfer der russischen Nationalspielerin Valentina Orlova (25, Zvezda Perm) als neue Defensivkraft kann er aber nicht bestätigen. „Kein Vollzug“, sagt Klein zu dieser Personalie.

Vom Aufstieg spricht Klein wie erwähnt nicht, sieht aber zumindest keine Schwierigkeiten, was die Zulassungsvoraussetzungen für die Frauen-Bundesliga angeht. „Die Unterschiede zwischen 1. und 2. Liga sind da nicht groß. Das ist nur eine Formalie“, sagt er. Für einen möglichen sportlichen Aufstieg gilt das nicht – umso mehr angesichts der angespannten personellen Lage. „Das erste Spiel nach dem Winter ist immer besonders wichtig. Wir müssen zusehen, dass wir direkt gut reinkommen und punkten“, sagt Diane. Und wenn das gelingt, werden die Saarbrücker Verantwortlichen kaum drumherum kommen, das Wort Aufstieg sehr schnell in den Mund nehmen zu müssen.

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