FCS-Spieler bestehen den Charakter-Test

Saarbrücken. Die Reaktion hatte man sich beim 1. FC Saarbrücken nach der 2:4-Heimpleite am Samstag gegen Arminia Bielefeld erhofft. Präsident Paul Borgard hatte gesagt: "Das Spiel wird eine Charakter-Probe." Die Spieler des Fußball-Drittligisten FCS bestanden die Charakter-Probe

 Manuel Stiefler und Johannes Wurtz laufen auf Marcel Ziemer zu. Der FCS-Stürmer jubelt über einen seiner drei Treffer. Foto: Schlichter

Manuel Stiefler und Johannes Wurtz laufen auf Marcel Ziemer zu. Der FCS-Stürmer jubelt über einen seiner drei Treffer. Foto: Schlichter

Saarbrücken. Die Reaktion hatte man sich beim 1. FC Saarbrücken nach der 2:4-Heimpleite am Samstag gegen Arminia Bielefeld erhofft. Präsident Paul Borgard hatte gesagt: "Das Spiel wird eine Charakter-Probe." Die Spieler des Fußball-Drittligisten FCS bestanden die Charakter-Probe. Die 2012 bisher sieglose Mannschaft gewann gestern vor 3408 Zuschauern gegen den Tabellenzweiten VfR Aalen 4:2 (2:0) und feierte den ersten Sieg seit dem 5:2 gegen RW Oberhausen am 10. Dezember. Marcel Ziemer erzielte drei Tore. "Aber hallo, das ist ein Abend, wie sich ein Stürmer ihn erträumt", sagte der Stürmer: "Es war die richtige Antwort der gesamten Mannschaft."Saarbrückens Trainer Jürgen Luginger hatte im Vergleich zum desolaten Auftritt beim 2:4 gegen Bielefeld umgestellt. Für Kai Gehring spielte Lukas Kohler. Tim Kruse ersetzte Stephan Sieger, Ufuk Özbek und Manuel Stiefler kamen für Moustapha Salifou und Marius Laux. Özbek traf nach 50 Sekunden an die Latte. Zwei Minuten später kassierte Ziemer für ein Foul an der Mittellinie die Gelbe Karte. Der Stürmer wollte ein Zeichen setzen - und zeigen, dass die Mannschaft sich Kritik zu Herzen genommen hatte. "Ich wollte ihn ja nicht verletzen, aber wir waren in den vergangenen Wochen zu harmlos", sagte er. Zehn Minuten waren gespielt, als Stiefler an der Eckfahne den Ball gegen Sascha Traut erkämpfte. Seine Flanke landete auf dem Fuß von Ziemer, der zum 1:0 traf. Özbek und Stiefler waren mit Enver Marina die Besten einer kämpferisch überzeugenden Mannschaft, die in der 25. Minute nachlegte. Christian Eggert spielte nach einem Eckball auf Marc Lerandy, der zu Ziemer köpfte. Er ließ den Ball zu Stiefler durch, der per Kopfball zum 2:0 traf. "Wir sind gut im Spiel, müssen genau so weiter machen", sagte Co-Trainer Andreas Fellhauer zur Pause. Doch Aalen verkürzte wie aus dem Nichts auf 1:2. Nach einem Freistoß war der Ex-Elversberger Sascha Herröder zur Stelle (52. Minute). Aber der FCS schlug zurück. Laux bediente Ziemer, der zum 3:1 traf (57.). Sieben Minuten später war Kruse Wegbereiter für Ziemers dritten Treffer. Tim Kister verkürzte nach einem Eckball auf 2:4 (76.). Mehr ließ der FCS nicht mehr zu.

Vor dem Spiel hatten Fans demonstriert. Der E-Block blieb leer. Dort hing bis zur Pause nur ein Spruchband. Darauf stand: "Trainer und Mannschaft unter ferner liefen, Vereinsführung gewohnt planlos - Das Interesse weniger wird niemals über der Liebe mehrerer stehen". Nach der Partie feierten die Fans Mannschaft und Trainer. cor

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