FCS siegt mit vier Saarländern

Ulm · Mit vier im eigenen Verein ausgebildeten Spielern hat der 1. FC Saarbrücken am Samstag in Ulm gewonnen. Beim 1:0-Erfolg hatte der FCS zu Beginn Glück, vergab dann beste Chancen zum 2:0 und musste so bis zum Schlusspfiff zittern.

 Der neue „Ost-Block“ des FCS: Peter Chrappan und Ivan Sachanenko freuten sich gemeinsam über den 1:0-Sieg in Ulm. Der erfahrene und der junge Innenverteidiger spielten stark.

Der neue „Ost-Block“ des FCS: Peter Chrappan und Ivan Sachanenko freuten sich gemeinsam über den 1:0-Sieg in Ulm. Der erfahrene und der junge Innenverteidiger spielten stark.

Foto: schlichter

Sie feierten feuchtfröhlich im Bus ihren 1:0 (1:0)-Erfolg beim SSV Ulm und filmten sich beim Singen der Vereinshymne. Selten hatte Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken eine Mannschaft, die sich so offenkundig mit dem Verein identifiziert. Das mag auch daran liegen, dass mit Manuel Zeitz, Patrick Schmidt, Ivan Sachanenko und Jordan Steiner im Donaustadion gleich vier Spieler zur Startelf gehörten, die beim FCS ausgebildet wurden. Zum Vergleich: Spitzenreiter SV Elversberg hat gerade mal einen einzigen Saarländer im ganzen Kader, den ebenfalls aus der FCS-Jugend stammenden Lukas Kohler.

"Wer spielt, ist immer zuerst eine Frage der Qualität", sagte FCS-Trainer Dirk Lottner, "wenn man Spieler aus der Region dazu nehmen kann, schafft das natürlich noch mehr Identifikation und Zusammenhalt. Auch mit den Fans."

400 FCS-Anhänger unter den 2339 Zuschauern in Ulm hielten nach 20 Minuten den Atem an. David Braig erzielte ein Tor für die Spatzen, dem Schiedsrichter Tobias Fritsch wegen Abseits die Anerkennung verweigerte - eine klare Fehlentscheidung. Ansonsten ließ die FCS-Defensive über 90 Minuten nichts zu, was auch an der starken Vorstellung Sachanenkos lag. "Super Leistung von meinem neuen Ostblockkollegen in der Innenverteidigung", lobte der slowakische Abwehrchef Peter Chrappan seinen russisch-stämmigen Nebenmann: "Es freut mich sehr für ihn. Ich habe vorher viel mit ihm gesprochen und versucht, es ihm einfacher zu machen."

Das Tor des Tages erzielte Mario Müller in der 42. Minute. Die Hereingabe von Marco Holz konnte SSV-Torwart Holger Betz gerade noch vor Schmidt klären, doch so kam Müller frei zum Abschluss und durfte sich über den Siegtreffer freuen. "Es ist kein Geheimnis, dass ich mich hinten links wohler fühle", sagte Müller, der wieder im Mittelfeld spielen musste, "aber wir haben ja ein paar personelle Probleme. Und solange es dann so ausgeht, ist alles gut." Und es wurde für ihn sogar noch besser. Eine Minute nach der Führung war Müller wieder frei im Strafraum, Olcay Kücük riss ihn um. Rot für den Ulmer und Strafstoß für Saarbrücken. Doch Schmidt donnerte den Ball an den Pfosten und wartet nun seit 201 Minuten auf seinen 15. Saisontreffer.

Mendler: Latte, dann Gelb-Rot

Es war die erste einer ganzen Reihe von Möglichkeiten, den berühmten Sack zuzumachen. Markus Mendler - er war zur Pause aus taktischen Gründen für den starken, aber defensiveren Steiner gekommen - vergab die größte. Nach einer endlich einmal gut ausgespielten Überzahlsituation scheiterte der 23-Jährige an der Querlatte (82.). Zwei Minuten später war Mendlers Kurzauftritt schon wieder beendet. Nach wiederholtem Foulspiel sah er Gelb-Rot. So musste der FCS am Ende doch noch etwas bangen.

"Mir macht das Spaß, wenn du bis zum Schluss kämpfen musst", scherzte Chrappan, "es wäre doch langweilig, wenn wir mal drei oder vier Tore vorlegen würden." Dirk Lottners Definition von Spaß sieht anders aus: "Ich glaube, meine Mannschaft sieht mich draußen gerne leiden. Es ist eine Frage der Qualität, aber auch der Erfahrung. Darum bin ich heute nicht unzufrieden mit dem, was wir auf dem Platz gemacht haben." Und am Ende im Bus hatten dann auch alle wieder Spaß.

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