Fußball-Regionalliga FCS sendet ein deutliches Signal

Mainz · Der Fußball-Regionalligist gewinnt beim FSV Mainz 05 II souverän mit 3:0 und setzt sich an die Tabellenspitze.

 Feiern mit den Fans: Der 1. FC Saarbrücken ist seit gestern wieder Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Südwest. Bei der zweiten Mannschaft des FSV Mainz 05 gewann der FCS mit 3:0.

Feiern mit den Fans: Der 1. FC Saarbrücken ist seit gestern wieder Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Südwest. Bei der zweiten Mannschaft des FSV Mainz 05 gewann der FCS mit 3:0.

Foto: Andreas Schlichter

Es gab viel zu feiern beim 1. FC Saarbrücken. Mit Herbert Binkert feierte einer der letzten lebenden Spieler der goldenen Jahre des Vereins nach dem Krieg seinen 94. Geburtstag. Seine aktuellen Nachfolger im FCS-Trikot besiegten in der Regionalliga Südwest den FSV Mainz 05 II mit 3:0 (1:0). „Spitzenreiter! Spitzenreiter!“, feierten die mitgereisten 1200 FCS-Fans die gute Leistung der Mannschaft, den Erfolg und sich selbst im Stadion am Bruchweg. „Es macht einfach Spaß, wenn auswärts so viele Menschen ihre Elf unterstützen“, sagte FCS-Abwehrchef Marco Kehl-Gomez: „Und dann nach dem Spiel gemeinsam feiern – das ist genial.“

FCS-Trainer Dirk Lottner setzte diesmal auf eine Viererkette mit Alexandre Mendy als rechtem Verteidiger. Dem Franzosen war aber vor allem im ersten Durchgang die fehlende Spielpraxis der letzten Wochen anzumerken. Oliver Oschkenat musste dafür auf die Bank. Gleiches galt für Markus Obernosterer, der Martin Dausch Platz machen musste. Dausch spielte auf der linken Seite.

Der FCS war sofort wach. Vom Anstoß klaute Patrick Schmidt den Gastgebern den Ball und schickte Kevin Behrens auf den Weg. Dessen Schuss aus spitzem Winkel klärte Schlussmann Finn Dahmen gerade noch zur Ecke. Und auch die war gefährlich. Dauschs Hereingabe rutschte Schmidt über den Scheitel und dann am langen Eck vorbei. Kaum drei Minuten später brannte es schon wieder lichterloh vor dem Mainzer Tor. Fünf Saarbrücker hatten nur noch drei Gastgeber vor sich. Doch Schmidt passte schlampig, Dausch zielte in Rückenlage zu hoch (4. Minute). „Die Mannschaft hat vom Anpfiff weg gezeigt, dass sie dieses Spiel für sich entscheiden will“, sagte Lottner zufrieden: „Das war ein Signal nach den Negativ-Erlebnissen gegen Zweitvertretungen in der Vergangenheit.“

Wieder 120 Sekunden danach war Tobias Jänicke der Passgeber, diesmal scheiterte Schmidt an Dahmen. Saarbrücken hätte in dieser Phase in Führung gehen müssen, nahm danach erst einmal tief Luft. Über eine halbe Stunde lang lud man die „kleinen“ Mainzer zum Mitspielen ein. Doch außer einem Schuss von Karl-Heinz Lappe (24. Minute) und einem Versuch von Kerem Bübül (45.) kam da auch wenig heraus.

Dass der FCS mit einer 1:0-Führung in die Kabine ging, lag wieder einmal an seinem überragenden Stürmerduo. Schmidt und Behrens praktizierten den doppelten Doppelpass über die linke Seite, den Rückpass donnerte Schmidt schließlich aus acht Metern unter die Querlatte (37.). Und auch nach der Pause erwischte der FCS einen Blitzstart. Dauschs Schuss konnte Dahmen noch zur Ecke klären (46.), beim anschließenden Eckball war er chancenlos. Dausch brachte den Ball auf den Kopf von Behrens – das 0:2. Zehn Minuten später machte der FCS den Sack zu. Kapitän Manuel Zeitz eroberte den Ball und sah den startenden Behrens. Der umspielte den herausstürzenden Dahmen und schob zum 0:3 ins leere Tor ein (57.).

Der FCS war nun in allen Belangen überlegen, ließ aber ein halbes Dutzend weiterer Möglichkeiten liegen. „Wir jammern jetzt auf höchstem Niveau“, sagte Kehl-Gomez. Dennoch unverständlich, warum Trainer Lottner nicht früher wechselte, dem ein oder anderen Spieler Spielpraxis und anderen eine Pause gönnte. Christof Fenninger kam erst in der 75. Minute für Schmidt, Pierre Fassnacht in der 80. für Mario Müller und Sascha Wenninger in der 85. für Jänicke. „Es lief gut, und ich sah keinen Grund, etwas zu ändern“, erklärte Lottner: „Mainz ist immer in der Lage, auch in 30 Minuten ein Spiel zu drehen.“

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