FCS vor Partie in Offenbach Hoffen auf ein Spiel wie im Oktober 2017

Saarbrücken · Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken will und muss bei den Kickers Offenbach punkten. Personell sieht es gut aus.

 Mutig sein, nach vorne spielen, Tore schießen und gewinnen – das haben sich die FCS-Profis für Sonntag in Offenbach vorgenommen.

Mutig sein, nach vorne spielen, Tore schießen und gewinnen – das haben sich die FCS-Profis für Sonntag in Offenbach vorgenommen.

Foto: Andreas Schlichter

Der 2:0-Pflichtsieg im letzten Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten FK Pirmasens hat Trainer und Spielern des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken eine ruhige Woche beschert, bevor an diesem Sonntag mit dem Gastspiel bei den Kickers Offenbach (15 Uhr/Sport1) die Wochen der Wahrheit für den Meister weitergehen. Denn nur ein Sieg hilft einem der beiden Ex-Bundesligisten, den Anschluss an die Tabellenspitze nicht ganz zu verlieren.

Der FCS hat vor dem neunten Spieltag bereits acht, Offenbach schon zehn Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Waldhof Mannheim, bei dem aber noch ein Punktabzug wegen der Ausschreitungen im Aufstiegsspiel gegen Uerdingen im Raum steht. „Beide Mannschaften sind in der Situation, nicht verlieren zu dürfen“, sagt FCS-Trainer Dirk Lottner: „Was man braucht, um oben ranzukommen, ist Konstanz. Danach suchen wir derzeit.“

Beim OFC war es in den vergangenen Wochen alles andere als ruhig. Zunächst war Präsident Helmut Schwan überraschend zurückgetreten. Aus familiären und beruflichen Gründen, wie es heißt. Dazu hat das Landgericht Darmstadt am Mittwoch einen Schlussstrich unter die rechtliche Bewertung des Insolvenzverfahrens der OFC GmbH im Jahr 2013 gezogen. Ex-Geschäftsführer Thomas Kalt wurde zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung und 10 000 Euro Bewährungsauflage verurteilt. Jörg Hambückers, Finanz- und Lohnbuchhalter sowie Geschäftsführer von Juli 2012 bis 31. Oktober 2012, bekam ein Jahr und drei Monaten auf Bewährung sowie 5000 Euro Auflage.

Letzter Geschäftsführer dieser GmbH war David Fischer, der mittlerweile in gleicher Funktion für den FCS arbeitet. Das Verfahren gegen ihn wurde gegen Zahlung einer Geldauflage von 10 000 Euro eingestellt (die SZ berichtete). „Nach den Einlassungen meines Mandaten sah das Gericht keinen Grund, Herrn Fischer zu verurteilen“, sagte dessen Anwalt Sebastian Münkel. Er spricht von Einlassungen, die Offenbach Post schreibt von „Geständnissen“. Zumindest ist Fischer nicht vorbestraft. „Ich habe mir nichts vorzuwerfen“, betont er: „Aber ich bin natürlich sehr erleichtert, dass die Geschichte nach fünf Jahren endlich abgeschlossen ist.“

Zurück zum Sportlichen – und da sieht es beim FCS vielversprechend aus. Fatih Köksal ist teilweise zurück im Mannschaftstraining, José Pierre Vunguidica trainiert individuell mit Ball. Beide sind für Sonntag kein Thema, aber sonst kann Lottner aus dem Vollen schöpfen. Auch Fanol Perdedaj steht wieder für die Startelf bereit. Der OFC hat in vier Heimspielen 13 Tore erzielt, sieben Punkte geholt. Genauso viele wie der FCS auswärts bei sechs Treffern. Es dürfte also eine Partie auf Augenhöhe werden, zu der bis zu 1000 FCS-Fans ihre Mannschaft begleiten werden. Im letzten Jahr startete der FCS am Bieberer Berg einen Lauf, der bis zum Titelgewinn führte. „Es war vielleicht das geilste Spiel des Jahres“, erinnert sich Innenverteidiger Marco Kehl-Gomez an das 2:1 am 28. Oktober 2017: „Wir haben mutig nach vorne gespielt. Wenn wir das wieder schaffen, sind wir sehr schwer zu schlagen.“

Aber das hat der FCS in dieser Saison zu selten geschafft – darum weiß auch Trainer Lottner, dass nun eine Serie her muss. „Es hilft nichts, wenn wir in Offenbach gewinnen und danach gegen Worms verlieren“, sagt er: „Wir müssen in der Lage sein, Top-Leistungen zu bringen. Wenn wir das nicht hinbekommen, wirst du immer Durchschnitt bleiben.“ Und Durchschnitt ist zu wenig in einer Saison, in der nur der Meister aufsteigt und der FCS genau dieses Ziel ausgegeben hat.

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