FCS fühlt sich bereit für eine Pokal-Party

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken empfängt heute Abend in Völklingen im Saarlandpokal-Halbfinale den Regionalliga-Konkurrenten FC Homburg.

 Zeit zum Jubeln: Der 4:0-Erfolg bei Eintracht Trier hat dem 1. FC Saarbrücken Auftrieb gegeben. Auch deswegen ist er im Saarlandpokal-Halbfinale heute Abend gegen den FC Homburg der Favorit. Foto: Schlichter

Zeit zum Jubeln: Der 4:0-Erfolg bei Eintracht Trier hat dem 1. FC Saarbrücken Auftrieb gegeben. Auch deswegen ist er im Saarlandpokal-Halbfinale heute Abend gegen den FC Homburg der Favorit. Foto: Schlichter

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"Es gibt im Saarland kein zweites Spiel wie dieses", sagt Manuel Zeitz, Kapitän des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken, vor dem heutigen Halbfinale im Saarlandpokal gegen den FC Homburg (18 Uhr, Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen). "Es ist für mich ja erst das zweite Saarlandpokal-Spiel meiner Karriere überhaupt", sagt Innenverteidiger Steven Zellner: "Und dann gerade dieses Derby, das mit so viel Emotionen verbunden ist. Ich freue mich drauf."

Die Brisanz des Spiels ist groß. Homburg kämpft in der Liga gegen den Abstieg, könnte mit dem Einzug ins Finale eine "Saison zum Weglaufen" doch noch zu einer zumindest ordentlichen machen. Beim FCS ist die Aufstiegs-Relegation zwar noch erreichbar, aber nach drei Jahren mit peinlichen Pokalschlappen würden die Blau-Schwarzen nicht nur gerne ins Finale, sondern dann auch wieder in den DFB-Pokal einziehen. 2013 erreichte der FCS dort unter den Trainern Jürgen Luginger und Milan Sasic sowie nach großartigen Siegen gegen Werder Bremen (3:1, Torschützen damals waren Nils Fischer, der heutige Homburger Tim Stegerer und Marcel Ziemer) und den SC Paderborn (2:1, beide Tore durch Thomas Rathgeber) das Achtelfinale gegen Borussia Dortmund (0:2). Fast schon Fußball-Nostalgie.

Ganz frisch dagegen sind die Eindrücke vom letzten Liga-Auftritt: Der FCS hat beim von Insolvenz und Abstieg bedrohten Konkurrenten Eintracht Trier (4:0) eine richtig gute Visitenkarte abgegeben. Sportlich hat er den in allen Belangen unterlegenen Gegner über 90 Minuten kontrolliert - und auch auf den Rängen einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen. Die 400 mitgereisten Anhänger sorgten im Moselstadion für echte Fußball-Stimmung. Die Trierer Polizei hatte nichts zu tun.

Darauf hofft auch Eric Schweizer, der Einsatzleiter der Saarbrücker Polizei. Er rechnet mit rund 4000 Zuschauern heute beim Saarderby. "Es ist ein K.o.-Spiel und hat darum sicher noch mehr Brisanz. Dafür sind wir aufgestellt", sagt Schweizer: "Aber wir freuen uns mit der Mehrheit der Fans auf einen tollen Fußballabend. Und um mögliche Störer werden wir uns kümmern."

Ob der FCH zum Störer der FCS-Pokalparty werden kann, wird sich zeigen. FCS-Trainer Dirk Lottner hat sich den FCH am vergangenen Freitag selbst angeschaut. Da verlor Homburg zwar mit 0:3 gegen Koblenz, hat den heutigen Gegner aber dennoch in einigen Punkten zumindest ins Grübeln gebracht. "Homburg lebt von seiner Körperlichkeit. Timo Cecen im Mittelfeld ist ein hervorragender Fußballer. Vorne haben sie mit Kai Hesse eine Waffe. Und Björn Kluft ist eine echte Verstärkung", sagt Lottner: "Für uns gilt es, den nächsten Entwicklungsschritt zu machen. Wir wollen die gute Leistung aus einem Spiel endlich auch mal im darauffolgenden bestätigen."

Personell kann Lottner aus dem Vollen schöpfen, denn auch Dominic Rau, Jens Meyer und David Salfeld haben das Mannschaftstraining wieder aufgenommen. "Beide Seiten kennen die Spieler des Gegners in- und auswendig. Da wird es keine Überraschung geben", sagt Lottner: "Wir werden definitiv weniger rotieren als in den letzten Pokalspielen. Dafür ist die Partie zu wichtig. Ich habe noch nie einen Landespokal gewonnen. Es wird Zeit. Aber ich erwarte eine Begegnung auf Augenhöhe mit dem Titelverteidiger."

Der FCS ist heute Favorit - nicht nur wegen der Tabellenkonstellation in der Liga. Doch auch der Mannschaft ist nach der guten Vorstellung in Trier klar: "Pokal ist etwas ganz anderes", wie Mittelfeldspieler Markus Mendler, zuletzt Doppeltorschütze in Trier, es treffend formulierte.

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