FCS-Freunde fürs Leben

Nur wenige Namen gehören über so lange Zeit zum derzeitigen Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken wie die von Dieter Ferner und Egon Schmitt. Seit 35 Jahren sind sie Bestandteil der "FCS-Familie".

 Zwei, die sich verstehen: FCS-Aufsichtsratsmitglied Egon Schmitt (links) und der sportliche Leiter Dieter Ferner sehen beim Fußball-Drittligisten personellen Handlungsbedarf. Foto: Wieck

Zwei, die sich verstehen: FCS-Aufsichtsratsmitglied Egon Schmitt (links) und der sportliche Leiter Dieter Ferner sehen beim Fußball-Drittligisten personellen Handlungsbedarf. Foto: Wieck

Saarbrücken. "Es war am ersten Tag der Vorbereitung zur Saison 1975/76. Ich saß schon in der Kabine, plötzlich kam der Ferner zur Tür rein", erinnert sich Egon Schmitt, damals Libero und heute Aufsichtsratsmitglied des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken, über das erste Zusammentreffen mit Dieter Ferner. Aus der Kollegialität zwischen Mannschaftskameraden erwuchs eine echte Männerfreundschaft. "Ich kann mich mit Egon über Dinge unterhalten, wie mit wenigen anderen Menschen auf der Welt", sagt Ferner, damals Torwart und heute sportlicher Leiter des Vereins, "der Kontakt ist nie abgerissen, selbst als ich in den USA gespielt habe".

Seit drei Jahren gehört Schmitt zum Aufsichtsrat des FCS, ein Jahr später kam Ferner als Trainer für die damalige Oberligamannschaft. "Im operativen Geschäft war und ist Harald Ebertz natürlich sein erster Ansprechpartner", beschreibt der Aufsichtsrat die Zusammenarbeit mit seinem Freund, dem Sportdirektor. "Egon und ich tauschen uns ständig aus. Da wir im Verein keine Scoutingabteilung haben, ist man auf Hilfe angewiesen. Egon hat sich einige Spieler angeschaut," sagt Ferner und Schmitt ergänzt lachend: "Von denen, die ich gesehen habe, haben wir keinen geholt. Aber die haben auch sonst nirgends Karriere gemacht."

Ganz sicher sind sich beide bei der Person des aktuellen Trainers. "Wir waren mit Jürgen Luginger vor fünf Monaten zufrieden, als er verpflichtet wurde. Wir sind es heute genauso", sagt Schmitt und auch diesmal stimmt Ferner zu: "Es mag der Platzwart oder der Zeugwart zur Dispositon stehen, aber nicht der Trainer." Doch nach sieben Spielen ohne Sieg stehen Trainer und Mannschaft unter Druck. Die kommenden Spiele gegen die TuS Koblenz (Samstag 14 Uhr, Ludwigsparkstadion), Werder Bremen II, die SpVgg. Unterhaching, den SV Babelsberg und Wacker Burghausen sind richtungweisend, aber laut Ferner "ist auch danach der Abstiegskampf nicht entschieden. Mit dieser Situation umzugehen, ist im Gehalt mit inbegriffen". Schmitt spricht davon, dass man der Lage zwar mit dem nötigen Ernst, aber ohne unnötige Nervosität begegnet. "Natürlich fehlen uns aus den letzten Spielen vier Punkte. Aber ich bin sicher, dass wir sie im letzten Drittel der Vorrunde aufholen können. Irgendwann klappen Dinge, die zuletzt nicht funktioniert haben", sagt der Rekord-Amateur-Nationalspieler und ärgert sich über die anhaltende Kritik an den Saarbrücker Offensivspielern: "Stürmer muss man in Ruhe lassen, die treffen irgendwann wieder."

Dass der Kader mit nur 19 Feldspielern klein ist, wurde schon im August auf einer Aufsichtsratssitzung von der sportlichen Leitung thematisiert. Damals habe es laut Ferner keine wirtschaftlichen Spielräume gegeben. "Am Samstag ist Markus Fuchs gelb-gesperrt, Marcel Schug und Nabil Dafi fallen verletzt aus. Marcus Mann, Velimir Grgic und Maik Schutzbach sind angeschlagen", sagt der Sportdirektor und kommt zu dem Schluss: "Bislang sind wir von Langzeitverletzen verschont geblieben. Wenn es aber Schlüsselspieler trifft, wird es eng. Wir müssen uns in den nächsten Tagen zusammensetzen und sehen, was möglich ist."

Die Unterstützung von Aufsichtsratsmitglied und Freund Egon Schmitt ist ihm sicher. "Stürmer muss man in Ruhe lassen, die treffen irgendwann wieder."

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Egon Schmitt

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