Frauenfußball Zwei Neuzugänge sollen den FCS-Frauen helfen

SAARBRÜCKEN · Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken verpflichten vor DFB-Pokalspiel in Weinberg Amerikanerin Claire Oates und Kerstin Bogenschütz.

 Die beiden Neuen bei den Fußballerinnen des Zweitligisten 1. FC Saarbrücken: Kerstin Bogenschütz (links) und Claire Oates.

Die beiden Neuen bei den Fußballerinnen des Zweitligisten 1. FC Saarbrücken: Kerstin Bogenschütz (links) und Claire Oates.

Foto: Andreas Schlichter

Nach mehrtägigem Hin und Her haben die Zweitliga-Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken kurz vor Ablauf der Transferperiode zwei Neuzugänge unter Dach und Fach gebracht: Vom aktuellen Ligarivalen und Erstliga-Absteiger Borussia Mönchengladbach wechselte Defensivspielerin Kerstin Bogenschütz zum FCS. Für das Mittelfeld wurde die US-Amerikanerin Claire Oates verpflichtet, die schon am vergangenen Sonntag ihren ersten Einsatz verbuchte – und dabei gleich bleibenden Eindruck hinterließ.

Im Saarderby der Saarbrücker Regionalliga-Mannschaft beim SV Göttelborn traf Oates nach gut einer Stunde zum Tor des Tages. „Sie hat ja schon etwas länger bei uns mittrainiert, bis jetzt endlich der Papierkram geregelt war und sie die Freigabe erhielt. Sie kann uns sicher weiterhelfen, sobald sie so fit ist, wie ich mir das vorstelle“, sagt FCS-Trainer Taifour Diane über den US-Neuzugang, der zuletzt in Italien bei US Citta di Pontedera gespielt hat. Die 23-Jährige könne „als Sechser, Achter oder notfalls auch auf der Zehner-Position auflaufen“, sagt Diane, „sie ist 1,85 Meter groß und kann für uns bei Standards zu einer echten Waffe werden. Unser Kader ist insgesamt ja eher klein, von daher verkörpert sie etwas, das uns in der Form bisher gefehlt hat.“ Oates freut sich auf die Herausforderung 2. Liga: „Ich bin begeistert, hier ein neues Abenteuer anzugehen, und hoffe, dass ich zu einer erfolgreichen Saison beitragen werde.“

FCS-Neuzugang Nummer zwei ist ebenfalls recht groß gewachsen und bringt sogar Bundesliga-Erfahrung mit: Die 24-jährige Bogenschütz erlebte in ihren drei Saisons für Borussia Mönchengladbach eine regelrechte Achterbahnfahrt: Abstieg aus dem Oberhaus 2017, dann die direkte Rückkehr und zuletzt erneut der bittere Gang in Liga zwei. Sie bringt es auf bisher 31 Bundesliga-Spiele (ein Tor), in der Gladbacher Meistersaison in der 2. Bundesliga Nord kam sie in allen 22 Partien zum Einsatz und traf dabei fünf Mal. „Ich habe in den Probetrainings einen guten Eindruck vom ganzen Verein, von den Trainern, Spielerinnen und dem Umfeld bekommen. Das hat mich schlussendlich überzeugt“, sagte Bogenschütz, „Saarbrücken ist eine gute Mannschaft in der 2. Bundesliga. Ich denke, der Aufstieg ist perspektivisch ein realistisches Ziel.“

Diane ist froh, eine weitere defensive Alternative zu haben. „Sie ist eine bereits sehr erfahrene Spielerin und kann sowohl als Sechser wie auch als Innenverteidiger eingesetzt werden“, sagt der FCS-Trainer. Vor ihrer Zeit bei Gladbach spielte die in der Jugend der TSG Hoffenheim ausgebildete Bogenschütz ein Jahr beim damaligen Zweitligisten VfL Sindelfingen, wo sie Teamkollegin der aktuell verletzten FCS-Offensivspielerin Anja Selensky (Aufbau nach Kreuzbandriss) war. Für Bogenschütz gelte jedoch, was auch für Oates gilt: „Sie hat die komplette Sommervorbereitung verpasst und ist in Sachen Fitness noch nicht auf dem besten Stand. In den bisher wenigen Trainingseinheiten hat sie einen guten Eindruck hinterlassen, aber das ist was anderes als ein richtiges Spiel“, so der FCS-Trainer.

Dennoch könnten sowohl Oates als auch Bogenschütz für den nächsten Saarbrücker Ernstfall je nach Trainingseindruck zur Option werden, sagt Diane. Dieser führt die FCS-Frauen an diesem Samstag zum SV Weinberg nach Mittelfranken, wo beim Süd-Regionalligisten ab 16 Uhr die Zweitrundenpartie im DFB-Pokal der Frauen ansteht. „Das wird kein leichtes Spiel“, sagt Diane, „wir kennen Weinberg aus der vergangenen Zweitliga-Saison. Sie haben ihr Team soweit zusammengehalten. Letztes Jahr haben wir dort unsere erste Saisonniederlage kassiert (0:2; Anm. d. Red.). Daher sind wir gewarnt.“

Andererseits habe seine Mannschaft durch den ersten Saisonsieg in der 2. Bundesliga über den BV Cloppenburg (3:0) Selbstvertrauen getankt: „Die Mentalität daraus müssen wir auch in Weinberg zeigen – dann werden wir uns durchsetzen“, hofft Diane.

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