Frauenfußball Gegen die ehemaligen Kolleginnen soll endlich ein Sieg her

SAARBRÜCKEN · Die Frauen des 1. FC Saarbrücken sind völlig überraschend Schlusslicht der 2. Liga und müssen jetzt gegen Borussia Mönchengladbach punkten.

 Kerstin Bogenschütz kam aus Gladbach nach Saarbrücken.

Kerstin Bogenschütz kam aus Gladbach nach Saarbrücken.

Foto: Andreas Schlichter

Es sei eine schwierige Situation, sagt Kerstin Bogenschütz. Die 24-jährige Defensivspielerin war erst nach dem Saisonstart – wie drei weitere Spielerinnen (Claire Oates, Ryley Bugay und Rachel Avant) – in der 2. Fußball-Bundesliga zum 1. FC Saarbrücken gewechselt. Seitdem gab es für die aus Hechingen stammende gebürtige Schwäbin mit dem neuen Team wenig zu lachen – im Gegenteil: Alle vier Partien, in denen Bogenschütz mitwirkte, gingen verloren. Nach sieben Spielen sind die FCS-Frauen, die um den Aufstieg in die Bundesliga mitspielen wollten, mit nur einem Sieg und drei Punkten Schlusslicht der 2. Liga. „Damit hätte zu Anfang der Saison keiner gerechnet“, sagt der Neuzugang, der mit der vor einem Jahr aus Cloppenburg geholten Michaela Drescher die Innenverteidigung bildet.

Die Mannschaft von Trainer Taifour Diane muss so langsam mal punkten. Zumal sich die personelle Lage längst deutlich entspannt hat: Einzig die Kapitänin Lena Ripperger fällt nach ihrem Kreuzbandriss die gesamte Saison aus, Anja Selensky, die vor knapp 15 Monaten ebenfalls einen Kreuzbandriss erlitten hatte, dürfte sehr bald zurück sein.

An diesem Sonntag um 11 Uhr empfangen die FCS-Frauen auf dem Saarbrücker Kieselhumes den Bundesliga-Absteiger Borussia Mönchengladbach – und damit jenes Team, von dem aus Bogenschütz gewechselt ist. „Das ist für uns ein wichtiges Spiel“, sagt sie: „Und für mich ist es ein besonderes Spiel. Ich habe drei Jahre dort gespielt und freue mich, viele ehemalige Mitspielerinnen wiederzusehen. Mit einigen stehe ich weiter in Kontakt.“

Geschenke sind von den Ex-Kolleginnen aber nicht zu erwarten – alleine ob der Gladbacher Spielweise. „Sie kommen vor allem über den Kampf – mit dem Hauptziel, erstmal die Null zu halten. Und ich schätze, sie werden physisch in sehr guter Verfassung sein“, sagt Bogenschütz. Darauf deuten die letzten Partien hin, denn im Gegensatz zum FCS haben sich die Borussinnen nach mäßigem Start mit zuletzt drei Siegen aus vier Partien gefangen. Und das nicht zuletzt dank Sandra Starmanns, der mit fünf Toren besten Schützin – wobei die Kapitänin des Liga-Achten eigentlich hinten den Laden zusammenhält. „Das kommt schon überraschend“, findet Bogenschütz, die natürlich verhindern möchte, dass ihr ehemaliger Club am Sonntag trifft.

Die bittere 1:2 (1:0)-Niederlage in letzter Sekunde am vergangenen Sonntag beim Aufsteiger SG Andernach sei inzwischen abgehakt, glaubt Bogenschütz. „Danach war die Enttäuschung groß“, sagt sie: „Jetzt aber geht es wieder in eine positive Richtung – alle im Team brennen darauf, die Punkte zu holen.“ Und für sie selbst gäbe es wohl nichts Besseres, ausgerechnet gegen die alten Kolleginnen das erste und so wichtige Erfolgserlebnis im FCS-Dress zu feiern.

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