FCS empfängt Mitfavoriten TSV Steinbach Wiedersehen mit einem Opfer des Systems

Saarbrücken · 1. FC Saarbrücken trifft im Regionalliga-Topspiel auf den Titelanwärter TSV Steinbach und seinen Ex-Spieler Sascha Wenninger.

Beim 1. FC Saarbrücken kam Sascha Wenninger (links, hier mit Markus Mendler) nicht so oft zum Einsatz, wie er sich das gewünscht hatte. Daher wechselte er im Sommer zum Ligakonkurrenten TSV Steinbach.

Foto: Andreas Schlichter

Zwar ist Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken vor einer Woche mit einem 3:1-Erfolg beim FK Pirmasens richtig gut in die neue Saison gestartet. Für viele beginnt die Spielzeit 2019/2020 aber erst an diesem Samstag um 14 Uhr mit dem ersten Heimauftritt im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion. Gegner ist mit dem TSV Steinbach-Haiger ein direkter Konkurrent im Titelrennen.

„Nichts gegen den FKP, aber sie haben uns defensiv nicht so stark gefordert, wie das jetzt Steinbach tun wird“, sagt FCS-Torwart Daniel Batz, der nach dem späten Gegentor in Pirmasens im Anschluss an einen Freistoß so richtig sauer war: „Es war absolut unnötig, gerade weil wir vorher noch Standards geübt hatten. Der Trainer hat das dann auch in der Kabine noch mal klar angesprochen.“

Die Personalsituation beim FCS ist so gut, dass Trainer Dirk Lottner jederzeit rotieren kann. „Es ist absolut nicht vom Ergebnis abhängig, wer spielt, wer auf der Bank sitzt oder wer gar nicht im Kader ist“, sagt Lottner: „Wir schauen in der Trainingswoche genau hin, wer sich besonders empfiehlt. Der einzelne Spieler gewinnt nichts, wenn er mir in der Woche drei Mal klarmacht, dass er beleidigt ist. Es geht um die Frage: Vertrete ich nur meine eigenen Interessen oder sehe ich das große Ganze?“ Was das heißt, ist klar: Der 1. FC Saarbrücken will dieses Mal unbedingt aufsteigen.

Ein dickes Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz des Doppeltorschützen von Pirmasens: Stürmer Sebastian Jacob plagt sich seit Dienstag mit Knieproblemen. „Wir hatten eine verschärfte Einheit, und das Knie hat reagiert. Es war etwas Flüssigkeit drin“, sagt Lottner: „Es ist dann von Tag zu Tag besser geworden.“ Das Abschlusstraining am Freitag brach Jacob aber ab. Als Alternative steht Gillian Jurcher bereit, oder Lottner zieht Timm Golley in die Spitze und lässt Markus Mendler von Beginn an ran. Und da gibt es ja noch Mergim Fejzullahu.

Saarbrückens Breite im Kader ist beachtlich. Nach den tiefstehenden Pirmasensern, die nur um eine knappe Niederlage bemüht schienen, kommt mit dem TSV Steinbach jetzt eine ganz andere Aufgabe auf den Titelfavoriten zu. „Sie betreiben ein sehr intensives Laufspiel mit hohem Pressing“, sagt Lottner und meint damit, dass Steinbach das Aufbauspiel des Gegners oft in dessen Hälfte unterbinden möchte: „Sie haben eine gesunde Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern. Sie haben mit Christopher Kramer vom Wuppertaler SV den ehemaligen Torschützenkönig der Regionalliga West in ihren Reihen.“

Und mit dem Ex-Saarbrücker Sascha Wenninger laut FCS-Sportdirektor Marcus Mann einen „der besten Rechtsverteidiger im der Regionalliga insgesamt“. Beim 3:0-Auftaktsieg der Hessen gegen den FSV Mainz 05 II saß Wenninger jedoch nur auf der Bank. „Sascha war letzte Saison ein Opfer des Systems bei uns, wo er die Position rechts in der Dreierkette nicht ausfüllen konnte. Er hat sich hier nichts zuschulden kommen lassen. Ich würde mich freuen, wenn er von Beginn an spielt“, sagt Lottner: „Er ist ein sehr guter Spieler in dieser Liga – und wenn er ans Spielen kommt, vielleicht sogar für mehr. Dennoch werden wir auch da Lösungen finden.“

3500 Zuschauer erwartet der FCS zum Heimauftakt, der gute Start in Pirmasens hat nach dem zum dritten Mal verpassten Aufstieg eine gewisse Euphorie geweckt. Die Sitzplätze auf der Tribüne sind ausverkauft. „Das gilt auch für das DFB-Pokalspiel gegen Jahn Regensburg eine Woche später“, sagt FCS-Geschäftsführer David Fischer: „Es wird gegen Steinbach die Möglichkeit geben, Stehplatzkarten für dieses Pokalspiel zu erwerben.“