FCS auf einmal nur noch die Nummer drei

Saarbrücken · Die vergangene Saison kratzte am Selbstverständnis des 1. FC Saarbrücken. Er spielte hinter der SV Elversberg und dem FC Homburg plötzlich nur noch die dritte Geige. Das wurmte viele. Vize-Präsident Dieter Ferner stellte nun klar, wer aus seiner Sicht die Nummer eins ist.

 Dieter Ferner, Vize-Präsident des 1. FC Saarbrücken

Dieter Ferner, Vize-Präsident des 1. FC Saarbrücken

Foto: Schlichter

Er ist und bleibt die Ikone dieses 1. FC Saarbrücken . Und er redete wie immer Tacheles. "Was am Schluss kam - darüber möchte ich nicht sprechen. Jedenfalls waren wir auf einmal die Nummer drei im sportlichen Bereich im Saarland", erklärte Vize-Präsident Dieter Ferner mit Blick auf die desaströse Leistung der Mannschaft gegen Ende der Saison 2015/2016. Der FCS präsentierte sich insgesamt nicht nur in einem schlechten Licht. Er spielte hinter der SV Elversberg und dem FC Homburg plötzlich sportlich nur noch die dritte Geige im Fußball-Saarland. Das wurmte die Vereinsikone. Und zwar so mächtig, dass Ferner bei der Mitgliederversammlung am Montagabend einige Dinge aus FCS-Sicht klarstellte.

"Bei den weichen Faktoren sind wir immer noch die Nummer eins", erklärte Ferner. Und er legte nach: "Mir ist Tradition lieber, als einem Plastik-Verein hinterherzulaufen." Die 656 Mitglieder in der Saarbrücker Congresshalle jubelten ihrem Ex-Torwart zu. Und der Vize-Präsident legte einen drauf: "Bei Zuschauern, Mitgliederzahlen und Fankultur sind wir immer noch die klare Nummer eins. Wir haben heute hier so viele Mitglieder bei unserer Versammlung - manch ein Verein wäre froh, wenn er soviele Zuschauer samstags in seinem Stadion hätte." Es sprudelte aus ihm heraus, als wolle er die Fußball-Landkarte im Saarland neu aufmalen: "Bei Stammtisch-Gesprächen wird nicht über weiß ich wen gesprochen. Es wird über den FCS gesprochen."

Ferner schwor in seiner Rede voller Herzblut die "FCS-Familie" ein: "Wir brauchen eine hohe Einigkeit in der Führung des Vereins, den Fangruppen und den Mitgliedern. Dann werden wir im Saarland in absehbarer Zeit wieder die Nummer eins im sportlichen Bereich sein. Daran müssen wir hart arbeiten." Der Weg dahin habe mit der Umstrukturierung der Mannschaft vor der Saison begonnen.

Ferner kritisierte, was vor seiner Amtszeit ablief. Er ist seit Mai Vize-Präsident. "Wenn das nicht anerkannte Tor im Hinspiel im Ludwigspark gezählt hätte oder der Elfmeter im Rückspiel vom Pfosten ins Tor gegangen wäre, würde ich heute wohl nicht hier stehen", sagte er mit Blick auf das unglückliche Scheitern am Ende der Saison 2014/2015 in der Drittliga-Aufstiegsrelegation an den Würzburger Kickers. Doch das Tor zählte nicht, der Elfmeter ging nicht rein. Die Dinge nahmen ihren Lauf.

Es folgte die Trennung von Trainer Fuat Kilic. Als Nachfolger wurde Falko Götz geholt. Und Spieler von außerhalb. "Und die neue Saison begann gut. Ich dachte, sie wird ein Selbstläufer", blickte Ferner zurück. Er ergänzte: "Ich war damals ja nur ein Fan." Doch es kam anders. Götz musste Ende Februar gehen.

Was folgte, war der Absturz zur Nummer drei im Saarland. Der FCS belegte unter Götz' Nachfolger Taifour Diane Rang sieben - ein Platz hinter Homburg. Elversberg wurde Vize-Meister.

Der Absturz hatte etwas Gutes. Ferner wurde vom Fan zum Vize-Präsidenten, um seiner großen Liebe FCS zu helfen. Es begann die Umstrukturierung . Er setzte auf Eigengewächse und Trainer Dirk Lottner. "Wir sind auf einem guten Weg, wieder die Nummer eins zu werden", erklärte Ferner - und die Mitglieder des FCS jubelten ihrem Idol wieder zu.

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Auf einen Blick Die Mitgliederversammlung des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken hat den Ehrenrat um zwei Personen ergänzt. Manfred Gärtner und Gerd Roland unterstützen ab sofort Werner Cartarius, Herbert Binkert und Werner Otto . Für den Posten des Vorsitzenden standen Jörg Alt und Rolf Gergen zur Wahl. Gergen zog seine Kandidatur zurück. Die deutliche Mehrheit votierte für Alt. An seiner Seite steht Helmut Schwan, der als 2. Vorsitzender bestätigt wurde. Ebenfalls zum Vorstand gehören die Abteilungsleiter der Sparten Jugend, Frauen, AH und Handball. Markus Hoffmann führt die Handballer an. Winfried Klein, der die Position bei der Frauen- und Mädchenfußball-Abteilung zuletzt kommissarisch ausübte, wurde von den Mitgliedern gewählt, Ferner als AH-Abteilungsleiter bestätigt. Die Jugendleitung obliegt nun Nico Weißmann. Kassenprüfer sind Peter Bilsdorfer und Rüdiger Linsler. red

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