FCK sehnt die Rückkehr seines Heilsbringers herbei

Kaiserslautern · Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge steht der 1. FC Kaiserslautern im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga mit dem Rücken zur Wand. Die Wende soll heute auch der wiedergenesene Angreifer Simon Zoller herbeiführen.

Wenn der strauchelnde Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern heute Abend um 18.30 Uhr im Heimspiel gegen den SV Sandhausen nach dem vielleicht letzten Strohhalm im Kampf um den Aufstieg greift, ruhen viele Hoffnungen auf Simon Zoller. Dabei ist der 22-Jährige, der aufgrund eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel mehr als zwei Monate pausieren musste, erst vor neun Tagen ins Mannschaftstraining eingestiegen.

Dass Fans und auch Verantwortliche der Roten Teufel den Stürmer wie einen Heilsbringer empfangen, liegt zum einen daran, dass Zollers Stürmerkollegen seit Beginn der Rückrunde an chronischer Ladehemmung leiden. Zum anderen erklärt es sich durch einen Blick in die Statistik: Zehn Mal traf er schon und führt trotz der Verletzung die Torschützenliste der 2. Liga an.

Trotz seines Torriechers war Zoller, der vor der Saison vom VfL Osnabrück in die Pfalz wechselte, weder unter Ex-Trainer Franco Foda noch unter dessen Nachfolger Kosta Runjaic unumstrittener Stammspieler. Bei seinen 18 Einsätzen spielte er nur zwölf Mal von Beginn an. Runjaic vertraute mal Mohamadou Idrissou, mal Olivier Occean. Dass der FCK trotzdem genau weiß, was er an seinem Rohdiamanten hat, zeigte sich zuletzt, als der Verein ein Angebot des FC Fulham für Zoller ablehnte. Die Engländer hätten sich den Transfer in der Winterpause knapp drei Millionen Euro kosten lassen. Doch der FCK lehnte dankend ab.

"Simon ist ein Spieler mit großem Selbstvertrauen, der uns zuletzt auf dem Platz gefehlt hat. Wenn er gesund bleibt, wird er gegen Sandhausen von Beginn an spielen", sagt Trainer Runjaic und verspricht: "Simon brennt, er will sich zeigen und unbedingt der Mannschaft helfen." Wie lange seine Kraft ausreicht, müsse man allerdings abwarten, sagt Runjaic. Auch Winterneuzugang Srdjan Lakic, der heute Abend neben Zoller im Angriff auflaufen wird und damit den Konkurrenzkampf mit Idrissou, Occean und Albert Bunjaku vorerst für sich entschied, schwärmt von seinem Stürmerkollegen: "Er ist sehr talentiert, ein guter Charakter, der sich auch im Training voll reinhängt. Er wird uns stärker machen", sagt der Kroate, warnt aber vor allzu hohen Erwartungen: "Simon war neun Wochen weg. Wir können nicht alle Verantwortung auf ihn abschieben."

Für den FCK wäre es dennoch wichtig, dass der 22-Jährige seinen Torriecher heute Abend sofort wieder unter Beweis stellt. Denn um nach zuletzt drei Niederlagen in Folge im Aufstiegsrennen nicht komplett den Anschluss zu verlieren, ist für die Roten Teufel ein Sieg gegen den SV Sandhausen Pflicht. Die Kurpfälzer, die das Hinspiel mit 1:0 gewannen, stellen mit nur 20 Gegentoren allerdings die stärkste Abwehr der Liga. Heilsbringer Simon Zoller wird bei seiner Rückkehr also gleich richtig gefordert.

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