FCK-Profis versagen erneut, aber Kuntz bleibt trotzig

Berlin · Der 1. FC Kaiserslautern hat seine Chancen auf die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga durch das 1:1 (1:1) bei Union Berlin wohl endgültig verspielt. Der viermalige Meister liegt nun drei Punkte hinter dem Relegationsplatz.

Die Profis sanken frustriert zu Boden, die Mundwinkel von Stefan Kuntz zeigten nach unten - und die Hohngesänge der Union-Fans taten richtig weh. "2. Liga - Lautern ist dabei", schallte es nach dem 1:1 (1:1) zwischen Union Berlin und dem 1. FC Kaiserslautern durch das Stadion an der Alten Försterei. Doch obwohl die Roten Teufel ihre vielleicht letzte Chance im Aufstiegsrennen verspielt hatten, zeigte sich der Clubchef trotzig.

"Wir machen das Buch erst dann zu, wenn das letzte Kapitel geschrieben ist", sagte Kuntz. Woher der Vorstandsvorsitzende des Fußball-Zweitligisten seinen (Zweck-)Optimismus nach der abschließenden Partie des drittletzten Spieltags nahm, blieb allerdings sein Geheimnis. Schließlich enttäuschte das Team zum x-ten Mal in der laufenden Saison.

Anstatt die Gunst der Stunde zu nutzen und bis auf einen Punkt an den Relegationsplatz heranzurücken, versagte die für Zweitligaverhältnisse bestens besetzte Mannschaft von Trainer Kosta Runjaic erneut. Drei Punkte beträgt der Rückstand auf Greuther Fürth auf dem dritten Rang. Dazu haben die Franken das wohl leichtere Restprogramm.

Sören Brandy hatte das Team des scheidenden Union-Trainers Uwe Neuhaus vor 19 185 Zuschauern in Führung gebracht (9.), Srdjan Lakic sorgte noch vor der Pause für den Endstand (41.). Der von zahlreichen Erstligisten umworbene Simon Zoller schien zu ahnen, dass es nun zum zweiten Mal in Folge nichts mit dem angestrebten Aufstieg wird. "Man muss sehen, was der Punkt am Ende wert ist", sagte der Lauterer Torjäger (13 Saisontreffer): "Aber das ist schon bitter, die Enttäuschung überwiegt."

Dabei sind die chronisch klammen Pfälzer, die vor einem Jahr unter Franco Foda in der Relegation an 1899 Hoffenheim gescheitert waren, eigentlich auf die Einnahmen aus der Bundesliga angewiesen. Die vier Millionen Euro, die der Club durch das Erreichen des Pokal-Halbfinals eingenommen hat, werden nur den Verlust in der laufenden Saison auf knapp eine Million Euro senken.

Nach Angaben von Kuntz kann der FCK noch eine Spielzeit in der 2. Liga absolvieren, ohne finanzielle Einschnitte vornehmen zu müssen. Doch eine weitere Saison im Unterhaus wird dazu führen, dass die Lage bedrohlicher wird. Kuntz, seit dem Bundesliga-Abstieg vor zwei Jahren nicht mehr unumstritten, hat seinen Status als Club-Ikone bereits verloren. Und der Vertrag des 51-Jährigen endet nach der kommenden Spielzeit.

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