1. FC Kaiserslauter FCK fürchtet eine noch härtere Saison

Kaiserslautern · Auch nach dem verhinderten Abstieg muss der Zweitligist um seine Zukunft im Profifußball kämpfen. Geld ist kaum da.

 Hunderte Fans des 1. FC Kaiserslautern empfingen vor dem letzten Saisonspiel gegen den 1. FC Nürnberg den Mannschaftsbus vor dem Stadion. Nach dem geglückten Ligaverbleib droht dem FCK allerdings alles andere als eine rosige Zukunft. Foto: Schaefer/dpa

Hunderte Fans des 1. FC Kaiserslautern empfingen vor dem letzten Saisonspiel gegen den 1. FC Nürnberg den Mannschaftsbus vor dem Stadion. Nach dem geglückten Ligaverbleib droht dem FCK allerdings alles andere als eine rosige Zukunft. Foto: Schaefer/dpa

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Die Freude über den Klassenverbleib währte beim 1. FC Kaiserslautern nicht lange. Zu groß sind die Baustellen trotz der entkommenen Relegation in der 2. Fußball-Bundesliga. "Eines kann ich jetzt schon sagen: Es wird nächstes Jahr noch anspruchsvoller als dieses Jahr. Stand jetzt haben wir wesentlich weniger Budget für die Mannschaft", kündigte Lauterns Sportdirektor Uwe Stöver an.

Bereits für die abgelaufene Spielzeit konnte der Etat nur durch die Aufnahme eines Drei-Millionen-Kredits auf 11,5 Millionen Euro angehoben werden. "Die wirtschaftliche Ausstattung nimmt aktuell nicht den richtigen Weg", erklärte Stöver: "Wir müssen das Budget auf ein Niveau heben, mit dem wir wettbewerbsfähig sind." Eine Aufgabe, die Finanzchef Michael Klatt unter Zeitdruck stellt, damit das Aufgebot nicht wie im vergangenen Jahr erst am 31. August vollständig ist. Die letzten Wochen waren ohnehin arbeitsintensiv für die Verantwortlichen: Die zweigleisige Planung für den Fall des Abstiegs kostete Zeit, da das Saisonziel einstelliger Platz als 13. verfehlt wurde.

Trotzdem konnte Stöver einige Verhandlungen zum Abschluss bringen. Mit der Bekanntgabe der Verpflichtungen von Abwehrspieler Benjamin Kessel (Union Berlin) und Giuliano Modica (Dynamo Dresden) sowie des australischen Außenbahnspielers Brandon Borrello (Brisbane Roar) wird in den nächsten Tagen gerechnet.

Die Unsicherheit, was die Ligazugehörigkeit angeht, zog nicht nur diese Transfers in die Länge. "Wir wären vielleicht schon wesentlich weiter, wenn wir frühzeitig den sportlichen Verbleib der Liga bewerkstelligt hätten", sagte Stöver nach dem 1:0 beim Saisonfinale gegen den 1. FC Nürnberg.

Gleichzeitig werden sich die Roten Teufel von einigen Spielern trennen. Die Verträge von Marcel Gaus, Tim Heubach, Mensur Mujdza, Sebastian Jacob und Robert Glatzel laufen aus. Mit Gaus und Heubach stehen die Pfälzer noch in Verhandlungen, Sturmtalent Glatzel unterschrieb bereits beim 1. FC Heidenheim. Der aus Saarlouis stammende Stürmer Jacob wird den FCK wohl verlassen.

Auch die Ausleihen von Marlon Frey (Bayer Leverkusen), Sebastian Kerk (SC Freiburg) und Ewerton (Sporting Lissabon) laufen aus. Gerade ein Verlust von Abwehrchef Ewerton wäre kaum aufzufangen. Die Gespräche mit Lissabon laufen, angesichts seiner starken Saison ist ein Bleiben aber unwahrscheinlich. Auch U21-Nationaltorhüter Julian Pollersbeck wird nach seinem ersten Jahr als Stammspieler kaum zu halten sein. Zudem benötigt der finanziell angeschlagene Club Transfererlöse in Millionenhöhe.

Norbert Meier machte schon mal deutlich, was er sich im nächsten Jahr für Typen in Kaiserslautern wünscht: Profis mit den alten Betze-Tugenden, die den Platz umgraben. "Ich will mir nicht jede Woche von den Fans anhören müssen: Wir wollen euch kämpfen sehen", sagte der Trainer-Routinier, dessen eigener Vertrag noch bis 2018 läuft. Auch er steht nun in der Pflicht zu zeigen, dass es unter ihm eine Weiterentwicklung gibt - unabhängig von den eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten des Vereins.

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