Regionalliga Südwest Starke Stunde gegen Lautern: FCH bietet FCK lange Paroli
Homburg · Fußball-Regionalligist FC Homburg zeigt im Testspiel gegen den Pfälzer Zweitligisten trotz eines 1:4 60 Minuten lang eine ansprechende Leistung.
Am Ende sahen die 3460 Zuschauer im Waldstadion den erwarteten Ausgang: Im drittletzten Test vor dem Ligastart in zwei Wochen unterlag Fußball-Regionalligist FC Homburg am Samstag Zweitligist 1. FC Kaiserslautern mit 1:4 (1:1). Was die Grün-Weißen aber in der ersten Stunde auf dem Rasen anboten, macht Hoffnung, dass es für die umformierten Homburger (zwölf Zu-, zehn Abgänge) eine erfolgreiche Runde werden kann.
„Mit der ersten Hälfte bin ich hochzufrieden. Wir haben es dem FCK schwer gemacht und selbst Chancen erspielt“, hielt Neu-Trainer Danny Schwarz fest. Vom frühen Rückstand (4. Minute), als Lauterns pfeilschneller Außenstürmer Aaron Opoku FCH-Zugang Max Dombrowka davonlief und Lex-Tyger Lobinger mustergültig das 0:1 servierte, zeigte sich der FCH kein bisschen geschockt – im Gegenteil: Mit einem wunderbaren Spielzug schlug die im 4-4-2 agierende Heimelf sofort zurück. Linksaußen Markus Mendler bediente vor dem Strafraum Fabian Eisele, der direkt in den Lauf von Sturmpartner David Hummel weiterleitete. Der perfekt eingelaufene Angreifer behielt frei vor FCK-Torwart Andreas Luthe die Nerven und traf eiskalt ins rechte Eck (9.).
Nach dem 1:1 war Homburg richtig gut im Spiel. Raphael Akoto, einer von vier Neuen in der Startelf, setzte sich über rechts durch und fand in der Mitte Eisele, dessen Schuss ins lange Eck Luthe per Fußabwehr formidabel parierte (12.). „Es war ein guter Test. In Hälfte eins hatten wir sogar teilweise mehr vom Spiel und unsere Chancen“, zeigte sich Torschütze Hummel zufrieden. Er selbst hätte kurz nach der Pause fast das 2:1 erzielt, köpfte nach Akotos Flanke ans Außennetz (47.). „Den kann man vielleicht sogar machen, auch wenn der Winkel spitz war“, sagte Hummel, der zudem vor der Pause gegen Kevin Kraus einen Freistoß aus Top-Position herausgeholt hatte. Mendler trat an, traf den Ball perfekt – scheiterte aber an Luthes Glanztat, der die Kugel aus dem Winkel kratzte (36.). „Unsere Offensiven haben es gegen einen höherklassigen Gegner super gemacht, haben für viel Betrieb gesorgt“, richtete Schwarz ein Sonderlob an Eisele, Hummel, Mendler und den rechts agierenden Philipp Hoffmann.
Aber auch die Defensive überzeugte. „In Hälfte eins haben wir es sehr gut gemacht, haben sie zu wenig Chancen kommen lassen“, befand Tim Steinmetz. Der 23-Jährige ist eigentlich rechter Verteidiger, bildete gegen Lautern mit Fanol Perdedaj aber eine starke Doppel-Sechs – laut Schwarz, dem zentral Kapitän Mart Ristl (Leisten-OP) noch länger fehlt, eine mögliche Dauerlösung. „Tim spielt einfachen Fußball, das gefällt mir auf der Position – da braucht es keinen Zauberer.“ Fürs Rustikale hat der FCH Felix Weber geholt, der Homburg als Kapitän aufs Feld führte und neben dem starken Neu-Torwart Tom Kretzschmar („er hat eindrucksvoll bewiesen, welche Qualität er hat“, so Schwarz) und Steinmetz durchspielte. Mit Michael Heilig bildete Weber lange ein sattelfestes Abwehrzentrum, außen in der Viererkette setzte neben Akoto (rechts) auch Dombrowka nach seinem frühen Fehler Akzente.
Erst nach einer Stunde ließ Homburg nach, und der Favorit aus der Pfalz, der am Samstag gegen den FC St. Pauli in die Liga startet (13 Uhr, Betzenberg), kam durch die Einwechsler Kenny Redondo (60.), Richmond Tachie (69.), der zuvor per Elfmeter den Pfosten traf (66.), und Daniel Hanslik (90.) zum 4:1-Endstand. „Es fehlen noch zwei Wochen und die letzten Prozente“, blickte Schwarz auf das erste Spiel gegen den VfR Aalen (6. August, 14 Uhr). In Sachen Startelf habe er „einige Kandidaten, aber es sind auch noch Positionen offen.“
Im Test bei der FSG Schiffweiler-Landsweiler (Mittwoch, 18.30 Uhr) und bei der Generalprobe am Sonntag bei Zweitligist Karlsruher SC wird er weitere Eindrücke sammeln und ist froh, einen ausgeglichenen Kader zu haben: „Wir können uns den Luxus leisten, keinen in Sicherheit zu wiegen, was die Position angeht.“ Die Position in der Liga soll für den FCH eine weit oben werden: „Jeder will am Ende ganz vorne stehen“, betont Hummel.