Klassenverbleib in der Regionalliga FCH hat es nicht mehr in der eigenen Hand

Völklingen · Fußball-Regionalligist Homburg kann den Klassenverbleib nach dem 0:2 gegen Saarbrücken nicht mehr aus eigener Kraft schaffen.

 Homburgs Manuel Fischer sitzt niedergeschlagen auf dem Rasen: Seine Mannschaft benötigt nun Schützenhilfe, um nicht abzusteigen. Foto: Schlichter

Homburgs Manuel Fischer sitzt niedergeschlagen auf dem Rasen: Seine Mannschaft benötigt nun Schützenhilfe, um nicht abzusteigen. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Es waren finstere Gesichter, mit denen Spieler und Verantwortliche des Fußball-Regionalligisten FC Homburg am vergangenen Samstag den Innenraum des Völklinger Hermann-Neuberger-Stadions verließen. Jedem war anzusehen, wie hart der Nackenschlag getroffen hatte. Denn nach der 0:2 (0:0)-Niederlage im Saarderby beim Erzrivalen 1. FC Saarbrücken steht fest: Der FC Homburg kann den Abstieg in die Oberliga nicht mehr aus eigener Kraft verhindern.

"Die letzten beiden Spiele müssen von uns gewonnen werden. Alles Weitere müssen wir dann sehen", sagte Tim Stegerer. Der FCH-Verteidiger versuchte, den Fokus auf das Saisonfinale gegen den FK Pirmasens und den SC Teutonia Watzenborn-Steinberg zu lenken. Dabei war dem Ex-Saarbrücker allerdings anzusehen, dass sich die Niederlage in Völklingen nicht so einfach aus den Klamotten schütteln lässt. Dass Homburg durch ein Eigentor von Marc Gallego in der 73. Minute mit 0:1 in Rückstand geraten war, machte die Sache noch bitterer. Fünf Minuten später besiegelte Kevin Behrens mit seinem Treffer die 0:2-Niederlage.

Jürgen Luginger räumte die verdiente Niederlage ein, weiß aber auch, dass die Situation keine Zeit lässt, sich an dem Gewesenen aufzuhalten. "Es war klar, dass das hier Bonuspunkte für uns gewesen wären. Sie zu holen, haben wir nicht geschafft. Unsere Aufgabe ist es jetzt, gegen Pirmasens und Watzenborn-Steinberg zu gewinnen", sagte der FCH-Trainer. "Ich gehe davon aus, dass unsere Mannschaft die letzten beiden Spiele gewinnt. Ob das nachher reicht, hängt von den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf ab", erklärte Herbert Eder. Während Luginger "der Mannschaft keinen Vorwurf machen" wollte, bemängelte der Homburger Vorstandschef die vergebenen Chancen in der ersten Halbzeit. "Der Klassenverbleib ist nicht nur eine Frage der Hoffnung, sondern auch der psychologischen Stabilität der Spieler", sagte Eder.

Dass er trotz der Krise lange an Lugingers Vorgänger Jens Kiefer festgehalten hatte, bevor dieser nach dem 33. Spieltag gehen musste, verteidigt Eder: "Wenn man einen Trainer wechselt, bleiben nur vier, fünf Spiele, in denen man die Hoffnung haben kann, dass das zum Erfolg führt. Danach geht das Tagesgeschäft wieder in den normalen Modus über. Es geht nur darum, die letzten vier, fünf Spiele mit neuer Perspektive zu starten. Deshalb denke ich, dass der Zeitpunkt für den Trainerwechsel nicht falsch war."

Die Hoffnung, dass der FC Homburg bei optimaler eigener Ausbeute von einem Patzer der Konkurrenz profitieren kann, lebt. Darüber hinaus gibt es aber noch einige Unbekannte in der Gleichung, die letztlich über die Anzahl der Absteiger entscheidet. "Klar, man schielt schon überall hin, was passieren könnte. Ich denke auch, Waldhof Mannheim und die SV Elversberg sind in dieser Saison so stark, dass beide aufsteigen können", hofft Stegerer. Wenn beide Relegations-Teilnehmer den Aufstieg in die 3. Liga schaffen, gäbe es nur fünf statt der maximal sechs Absteiger aus der Regionalliga Südwest. Der FC Homburg, der den 14. Tabellen- und damit den ersten möglichen Abstiegsplatz belegt, wäre damit gerettet. Außerdem steht der KSV Hessen Kassel nach eigener Verlautbarung vor einer möglichen kurzfristigen Insolvenz, was noch zu Veränderungen in der Tabelle führen könnte.

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