2. Fußball-Bundesliga Mit dem „Fußball-Gott“ in die Bundesliga

Hamburg · Der Hamburger SV und der 1. FC Köln gehen als Favoriten in die Zweitliga-Rückrunde. Dahinter lauert der FC St. Pauli.

 Neuzugang Alexander Meier (rechts) soll den Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli zum Aufstieg in die 1. Liga führen.

Neuzugang Alexander Meier (rechts) soll den Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli zum Aufstieg in die 1. Liga führen.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Der „Fußball-Gott“ wohnt wieder bei Mama in seinem alten Kinderzimmer. Und in Buchholz vor den Toren Hamburgs träumt Alexander Meier wie vor 30 Jahren als kleiner Junge auch wieder von dem ganz großen Ziel: der Bundesliga. „Wenn man nach der Hinrunde Dritter ist wie wir, will man das auch verteidigen oder sich verbessern“, sagte der neue Star des FC St. Pauli und eröffnete damit in der 2. Liga die Jagd auf den Tabellenführer und Stadtnachbarn Hamburger SV sowie den 1. FC Köln: „Der HSV und Köln müssen hoch. Sie haben den Druck, wir nicht.“

Und St. Pauli hat jetzt Meier. Der 36-Jährige, den die Fans von Eintracht Frankfurt „Fußball-Gott“ getauft haben, soll in der Rest-Rückrunde der ganz große Trumpf der Kiezkicker mit der scheinbar übermächtigen Konkurrenz werden. Meier hat „einen Ruf, ist eine Erscheinung. Und er strahlt Torgefahr aus“, sagte Trainer Markus Kauczinski, ließ seine Pläne mit dem Bundesliga-Torschützenkönig von 2015 für die Partie bei Darmstadt 98 am heutigen Dienstag (20.30 Uhr) aber noch offen: „Er kann anfangen und geht nach 60 Minuten runter. Oder er kommt halt rein.“

Zwei Punkte muss St. Pauli für das große Ziel auf Köln gutmachen oder drei auf den HSV – und dafür haben sie Anfang Januar nach über 15 Jahren die spektakuläre Meier-Rückholaktion perfekt gemacht. Der bullige Angreifer hatte im Sommer nach 14 Jahren in Frankfurt keinen neuen Vertrag mehr bekommen. Jetzt ist er wieder da, wo alles begann, bei dem Club, der ihn zum Profi machte – als Ersatz für den länger verletzten Angreifer Henk Veerman.

„Wenn der Ball vor dem Tor herunterfällt, und er ist da, dann weiß man relativ sicher, dass der Ball reingeht“, sagte Kauczinski über Meier: „Das ist immer noch eine absolute Stärke von ihm.“ Und St. Pauli wird diesen Killerinstinkt brauchen, wenn sie dem HSV und Köln wirklich gefährlich werden wollen. Zudem droht von hinten ja auch noch Gefahr durch Union Berlin oder Kiel.

Und während Hamburgs Bürgermeister schon einmal ankündigte, den möglichen Aufstieg des HSV mit einer Party auf dem Rathausbalkon zu feiern, macht auch Köln ernst. Im Winter stießen mit Florian Kainz (Werder Bremen) und Johannes Geis (FC Schalke 04) noch einmal prominente Verstärkungen zum Team von Trainer Markus Anfang – da rückte selbst das Wirrwarr um die Spielberechtigung von Rückkehrer Anthony Modeste ein bisschen in den Hintergrund. Der Franzose ist nach wie vor nicht einsatzfähig.

Nach dem knackigen Startprogramm bei Union Berlin (Donnerstag, 20.30 Uhr), beim FC Erzgebirge Aue (3. Februar) und gegen St. Pauli (8. Februar) wissen die Kölner wohl schon, wo die Reise hingeht. „Wir können den richtigen Weg einschlagen und uns vielleicht sogar recht früh absetzen“, sagte Anfang.

Auch für den HSV zählt nur der direkte Wiederaufstieg. Lewis Holtby träumt davon, im Mai den Rathausbalkon zu entern. „Einmal in meiner HSV-Karriere da oben zu stehen, das wäre schon fantastisch“, sagte der Mittelfeld-Antreiber: „Auch wenn man nur so eine Radkappe als Zweitligameister in der Hand hält.“

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