FC Podolski gegen den FC Bayern Bis zum bitteren Ende

München. Die Szene beim Trainingsauftakt war signifikant. Vor 20 000 Fans demonstrierte Lukas Podolski, wer beim 1. FC Köln der Leitwolf sein wird. Immer vorneweg, immer der Erste, selbst bei banalen Übungen. Der Zehn-Millionen-Euro-Rückkehrer von Bayern München ist seit dem Fortgang von Trainer Christoph Daum zu Fenerbahce Istanbul die prägende Figur des Fußball-Bundesligisten

München. Die Szene beim Trainingsauftakt war signifikant. Vor 20 000 Fans demonstrierte Lukas Podolski, wer beim 1. FC Köln der Leitwolf sein wird. Immer vorneweg, immer der Erste, selbst bei banalen Übungen. Der Zehn-Millionen-Euro-Rückkehrer von Bayern München ist seit dem Fortgang von Trainer Christoph Daum zu Fenerbahce Istanbul die prägende Figur des Fußball-Bundesligisten. Solche Menschen haben in der Regel auch was zu sagen oder zu fordern.

Podolski tat es. Der FC, sein FC, brauche außer ihm und dem Ex-Karlsruher Sebastian Freis mehr frische und gute Kräfte, um irgendwann einmal, möglichst schnell, zu den Besseren der Liga zu gehören. In ein paar Jahren soll es gar die Champions League sein. Manager Michael Meier hörte gut zu: Der Portugiese Maniche und Real Madrids deutsches Talent Christopher Schorch sind Verpflichtungen, die den Kader des neuen Trainers Zvonimir Soldo voranbringen können. "Ich bin gekommen, um Erfolg zu haben", sagte Maniche, der bei Atletico Madrid aktiv war. Und Schorch meinte, die FC-Mischung aus Jung und Alt könne "richtig Erfolg bringen".

Podolski indes warnte vor zu hohen Erwartungen: Man solle auf keinen Fall den Fehler machen und meinen, mit seiner Rückkehr nach drei Jahren in München werde "alles gleich besser". Von Maniche verspricht sich Podolski "einen Schub nach vorn", Schorch werde seinen Platz finden. Im Übrigen sei die Mannschaft der Star, hielt er im Trainingslager in Velden in Österreich fest.

Mit dem Rummel, der um ihn herrscht, geht Podolski "positiv und locker um. Das gehört zu meinem Beruf." Heute wird der Trubel einen vorläufigen Höhepunkt erreichen, wenn es in Köln zum Aufeinandertreffen von "FC Podolski" und FC Bayern München kommt (20.45 Uhr/RTL). "Das ist der Knaller", sagte der Protagonist zu seinem Ablösespiel.

Für beide Clubs ist es der Ernstfall unter freundschaftlichen Bedingungen. "Je näher es zur Bundesliga kommt, desto interessanter werden die Tests", sagte Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger im Trainingslager in Donaueschingen. Die neuen Trainer, Soldo beim FC, Louis van Gaal beim FCB, werden dem Ganzen keine ultimative Bedeutung beimessen: Es gibt zu viele Unwägbarkeiten und Verletzte wie Bayern-Star Franck Ribéry.

Van Gaal tüftelt an seiner Wunschformation, registrierte mit Genugtuung den großen Willen der Spieler, "uns jeden Tag zu verbessern". Der Auftritt in Köln wird dem Niederländer helfen, um bis zum DFB-Pokalspiel gegen Sechstligist Spvgg. Neckarelz am 2. August seine Startelf zu finden. "Die Zeit drängt", sagt van Gaal.München. Beim Kampf um den Platz im Tor von Bayern München sieht sich Michael Rensing gegenüber Jörg Butt nicht im Hintertreffen: "Ich denke, dass der Trainer sich noch nicht entschieden hat." Unter Louis van Gaals Vorgänger Jürgen Klinsmann hatte Rensing vorm Champions-League-Spiel beim FC Barcelona (0:4) seinen Stammplatz an Butt verloren.

Mit der Ersatzbank oder einem Wechsel will sich der 25-Jährige nicht beschäftigen. "Hinschmeißen ist nicht mein Ding. Ich ziehe, was ich anfange, bis zum bitteren Ende durch", sagte der ehemalige U21-Nationaltorwart, der sich als Herausforderer sieht. In Testspielen durfte Butt mit der Stammverteidigung ran, Rensing mit den Vertretern.

Probleme im Umgang miteinander gibt's nicht, so Rensing, thematisiert wird es auch nicht: "Was sollen wir drüber reden? Wir müssen Leistung sprechen lassen. Man habe ein normales kollegiales Verhältnis, "es herrscht kein Krieg". dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort