Uli Hoeneß sah dem chaotischen Treiben in der Ankunftshalle des Flughafens Al-Massira in Agadir mit einiger Verwunderung zu und schlürfte seinen marokkanischen Minz-Tee. "Mit uns kommt man halt rum, nachts um halb zwei in Marokko", sagte der Präsident von Bayern München vergnügt.

Die Bayern-Stars wurden bereits auf dem Rollfeld von einem Dutzend Flughafen-Mitarbeiter bedrängt. In der Ankunftshalle, wo der zuckersüße Minz-Tee und landestypisches Gebäck bereitstanden, gierten mehr als 100 Fans nach Fotos und Autogrammen. Besonders Superstar Franck Ribéry war gefragt.

Die wenige Stunden zuvor errungene 19. Herbstmeisterschaft war da schon ganz weit weg. Nicht einmal vier Stunden nach dem glanzlosen 3:1 (1:0) gegen den Hamburger SV flogen die Bayern in Richtung Sonne. In Marokko will der Triple-Sieger ein Jahr der Superlative mit dem nächsten "großen Pokal" krönen, wie Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge stolz betonte: "Diese Chance wollen wir nutzen." Morgen (20.30 Uhr/ARD) ist der chinesische Champion aus Guangzhou mit Italiens Weltmeister-Trainer Marcello Lippi die erste Hürde. Das Finale ist am kommenden Samstag.

Gestern stand das erste Training auf marokkanischem Boden an. "Wir sind noch nicht am Ende, wir haben noch etwas vor", betonte Kapitän Philipp Lahm. Es ist klar: Erst mit dem fünften Titel nach Meisterschaft, Champions League, DFB-Pokal und europäischem Supercup gibt sich der "FC Nimmersatt" zufrieden. "Die Leute reden vielleicht nicht von der Club-WM. Aber wenn du erst einmal da bist, verstehst du, um was es geht. Es steht viel, viel Prestige auf dem Spiel", sagte Trainer Pep Guardiola.