Fußball-Verbandsliga Wundrack soll Kandil Saarbrücken retten

Saarbrücken · Der Saarbrücker Club ist Tabellenletzter der Fußball-Verbandsliga. Folge: Der Verein trennte sich von Aufstiegstrainer Lokman Sahin und präsentierte mit dem 65-jährigen Jean Paul Wundrack einen erfahrenen Nachfolger.

 Der Franzose Jean Paul Wundrack soll die Mannschaft von Verbandsliga-Aufsteiger FC Kandil Saarbrücken vor allem im taktischen Bereich weiterbringen. Zudem baut der Verein darauf, dass der 65-Jährige Verstärkungen für den Tabellenletzten an Land zieht.

Der Franzose Jean Paul Wundrack soll die Mannschaft von Verbandsliga-Aufsteiger FC Kandil Saarbrücken vor allem im taktischen Bereich weiterbringen. Zudem baut der Verein darauf, dass der 65-Jährige Verstärkungen für den Tabellenletzten an Land zieht.

Foto: Oliver Altmaier

Auf grenzenlosen Jubel folgte bei den Spielern des FC Kandil Saarbrücken in den vergangenen Monaten Ernüchterung. Durch den 5:1-Sieg gegen die SF Saarbrücken vor fast 1000 Zuschauern hatte sich der vom Kurdischen Kulturverein Saarbrücken gegründete Club am 26. Mai die Meisterschaft in der Fußball-Landesliga Süd gesichert. Der damit verbundene Aufstieg in die Verbandsliga Süd/West war der größte Erfolg der Vereinsgeschichte (wir berichteten). Ein halbes Jahr später ist die Euphorie verflogen. Denn eine Liga höher tut sich der Aufsteiger schwer. Vor der ersten Rückrundenpartie an diesem Samstag, 23. November, um 18 Uhr zu Hause gegen den Tabellenzweiten FV Siersburg – Spielort ist der Sportplatz des SV Hermann-Röchling-Höhe – ist der FC Kandil mit zehn Punkten Tabellenletzter.

Am vergangenen Sonntag gab es eine 0:10-Pleite gegen Spitzenreiter FC Rastpfuhl. In dieser Partie und eine Woche zuvor bei der 1:2-Niederlage im Kellerduell gegen den SV Wahlen Niederlosheim saß Aufstiegstrainer Lokman Sahin nicht mehr auf der Bank. „Aufgrund der sportlichen Situation haben wir uns von ihm getrennt“, berichtet Kandils Spielausschuss-Vorsitzender Abdul Kerim Göktas. Ein Schritt, der dem Club nicht leicht fiel. „Wir haben lange überlegt, weil er uns zur Meisterschaft geführt hat und auch mit dem Team gut ausgekommen ist“, erklärt Göktas. Trotzdem musste Sahin gehen: „Er hatte bei uns seine erste Trainerstation, und wir sind der Meinung, dass wir in unserer Situation einen erfahreneren Trainer brauchen.“ Sahin war telefonisch nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Den gewünschten erfahrenen Übungsleiter hofft das Tabellenschlusslicht mit Jean Paul Wundrack gefunden zu haben. Der Franzose soll zumindest bis zum Saisonende die sportlichen Geschicke des abstiegsbedrohten Clubs leiten. Der 65-Jährige arbeitete zuletzt im Nachwuchs und bei der mittlerweile zurückgezogenen zweiten Mannschaft von Oberligist Röchling Völklingen. Zuvor war Wundrack unter anderem bei Landesligist SC Altenkessel sowie bei der SG Perl-Besch und dem VfB Dillingen in der Saarlandliga als Trainer tätig.

„Wir hoffen, dass Jean Paul uns gerade im taktischen Bereich weiterbringt“, erklärt Göktas: „Gerade in den ersten Spielen in der Verbandsliga waren wir noch zu blauäugig. Da haben wir genau so offensiv wie in der Landesliga gespielt. Dadurch sind wir sehr oft ausgekontert worden.“ Zudem hofft Kandil, dass der neue Übungsleiter auch die eine oder andere Verstärkung an Land zieht. „Jean Paul hat ja viele Kontakte“, sagt Göktas. Bei seinen früheren Stationen setzte Wundrack immer wieder auch auf Neuzugänge aus seinem Heimatland Frankreich.

Neben der angesprochenen Blauäugigkeit hat Göktas weitere Faktoren dafür ausgemacht, warum es sportlich nicht wie gewünscht läuft. „Unser Kapitän Muhammed Akcay hat sich in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss zugezogen. Diesen Ausfall konnten wir nicht kompensieren“, berichtet der Spielausschuss-Vorsitzende. „Dazu ist mit Oktay Yildiz kurz vor Transferschluss unser zweiter etatmäßiger Innenverteidiger mit seinem Bruder Mehmet zum SSV Überherrn gewechselt.“ Nicht mehr zur Verfügung steht dem FC Kandil jetzt auch noch Mersad Mehmedovic. Der Neuzugang vom FC Kutzhof hat nach dem Trainerwechsel beschlossen, sein Engagement bei den Saarbrückern zu beenden.

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