Fußball-Regionalliga Ab sofort mischt Berndt bei der Kaderplanung des FCH voll mit

Homburg · Homburger Sportmanager hat eine aufreibende erste Saisonhälfte hinter sich. Neuzugänge schließt er nicht aus – und beweist Loyalität mit den Bankdrückern.

Trainer Jürgen Luginger (links) und Sportmanager Michael Berndt tauschen sich über die Situation beim FC Homburg aus.

Trainer Jürgen Luginger (links) und Sportmanager Michael Berndt tauschen sich über die Situation beim FC Homburg aus.

Foto: Andreas Schlichter

Michael Berndt ist ein Urgestein des FC Homburg. 164 Partien hat der frühere Mittelfeldspieler in sieben Spielzeiten zwischen 2000 und 2012 absolviert. 2014 übernahm der im vergangenen Dezember 40 Jahre alt gewordene Berndt den Trainer-Posten bei der U19. Wenn die Regionalliga-Mannschaft des FCH am heutigen Montag um 14 Uhr die Vorbereitung auf die restliche Saison beginnt, wird Berndt wieder an der Seitenlinie stehen.

Nach dem Wiederaufstieg in die Fußball-Regionalliga hat „Michi“ beim FCH den vakanten Job des Sportmanagers übernommen. „Die letzten sechs Monate waren sehr intensiv. Ich bin ja zusammen mit Marc Buchmann auch noch Trainer der U19. Das hat bis jetzt gut hingehauen, aber es bedeutet auch, dass ich abends kaum einmal vor 22 Uhr nach Hause komme und dadurch im letzten halben Jahr kaum bis gar keine Freizeit hatte“, erzählt Berndt von seinen ersten Monaten in der sportlichen Administration.

Während Berndt sich zunächst im neuen Job orientieren musste, blieb die Kaderzusammenstellung vor Beginn der Saison noch weitestgehend Trainer Jürgen Luginger überlassen. Bei den aktuellen Planungen für die Restsaison ist der Sportmanager dagegen voll dabei. Zwar betonen alle Verantwortlichen, dass es nicht unbedingt nötig sei, am Kader etwas zu verändern und verweisen auf den ohnehin begrenzten Transfermarkt im Winter. Vor dem Hintergrund, dass mit Daniel di Gregorio (Meniskusverletzung) der zentrale Mann im Mittelfeld bis Saisonende fehlen wird und dass Patrick Dulleck als Torschütze im Sturm den Alleinunterhalter gibt, wissen Trainer und Sportmanager aber auch, wo der Schuh am ärgsten drückt.

„Im Winter machen wir nur was, wenn es zu 100 Prozent passt. Richtig Not am Mann haben wir nicht. Wir schauen uns natürlich immer um und haben auch Leute für diese Positionen im Auge – allerdings ohne konkret etwas zu haben“, sagt Berndt. Ebenso wenig sieht der Sportmanager die Notwendigkeit, sich von Spielern zu trennen: „Wir wollen eigentlich keine Spieler abgeben. Keiner der Jungs hat sich so verhalten, dass man mit ihm nichts anfangen könnte.“

Dass Dauer-Bankdrücker wie der vor der Saison aus Elversberg gekommene Sven Sellentin oder Sven Sökler, der in seinem zweiten Jahr in Homburg keine Rolle mehr spielt, mit der Situation ebenso wenig zufrieden sein dürften wie der Verein selbst, ist allerdings naheliegend. Bei Sökler verweist Berndt auf dessen Meriten, die er sich in der letzten Aufstiegssaison erworben hat, und dessen positiven Einfluss auf die Atmossphäre in der Mannschaft. „Sven bringt sich als erfahrener Spieler gut ein – das hat auch seinen Wert. Ich bewerte Spieler nicht nur nach der Anzahl ihrer Einsätze. Außerdem ändert sich seine Situation in der Rückrunde vielleicht, und er hat wieder mehr Einsätze“, beweist der Sportmanager Loyalität gegenüber dem Spieler.

Berndt wehrt sich dagegen, dass für den FCH nach seiner Fünf-Siege-Serie zu Beginn der Saison und der zwischenzeitlichen Tabellenführung in den Medien eine mögliche Meisterschaft zum Maßstab erhoben worden sei. „Aus so einer Serie abzuleiten, dass wir aufsteigen können, ist mir schlicht zu früh. Es zeigt sich erst nach zehn bis 15 Spielen, wo dein Niveau liegt. Da wird eine Erwartungshaltung an einen Aufsteiger angelegt, die zu früh kommt. Das ist nicht förderlich für die Entwicklung der Mannschaft in einer Saison“, sagt Berndt, der 2010 und 2012 mit dem FCH jeweils in die Regionalliga aufgestiegen war. Aktuell hat der FC Homburg als Tabellensechster zehn Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Mannheim.

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