Fußball-Regionalliga FC Homburg hadert mit schlechter Chancenverwertung

Homburg · Der Regionalligist kassiert ausgerechnet im Derby die erste Niederlage 2019 und spielt die Bedeutung des Duells mit dem FCS in dieser Saison herunter.

Die pure Enttäuschung: Der Homburger Ihab Darwiche (vorne) greift sich an den Kopf. Auch Kapitän Christian Telch lässt den Kopf hängen.

Die pure Enttäuschung: Der Homburger Ihab Darwiche (vorne) greift sich an den Kopf. Auch Kapitän Christian Telch lässt den Kopf hängen.

Foto: Thomas Wieck

Sieben Spiele lang blieb der FC Homburg in der Fußball-Regionalliga Südwest ohne Niederlage. Lediglich einmal in diesem Jahr, beim 0:0 am vorletzten Spieltag gegen den SC Freiburg II, gelang es den Grün-Weißen nicht, die volle Punktzahl einzufahren. Nun ist die Serie des FCH gerissen.

Ausgerechnet im Derby beim 1. FC Saarbrücken musste sich Homburg am Samstag vor 3246 Zuschauern im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion geschlagen geben. Dass die Niederlage mit 0:3 recht deutlich ausgefallen ist, empfanden die meisten Homburger angesichts der Chancenverteilung als zu hoch. Dass die Gastgeber über 90 Minuten die bessere Mannschaft waren, wollte allerdings auch auf Gästeseite niemand bestreiten.

„3:0 hört sich klar an. Ich glaube aber, ganz so klar war es nicht. Alleine Christopher Theisen hatte drei Chancen. Das sind Situationen, die wir nutzen müssen“, kommentierte Jürgen Luginger die verpassten Gelegenheiten seiner Mannschaft. Die erste der vom FCH-Trainer angesprochenen Tormöglichkeiten bot sich Theisen in der 20. Minute, als sein Kopfball den Saarbrücker Kasten noch relativ klar verfehlte. Deutlich gefährlicher wurde es fünf Minuten später, als sich der 25-Jährige durch die gegnerische Abwehr tankte und den anschließenden Schuss gegen die Querlatte knallte. Danach dauerte es wiederum nur vier Minuten, bis Theisen alleine vor FCS-Torwart Daniel Batz auftauchte, den Ball aber über das Tor wuchtete. Zu dem Zeitpunkt stand es nach Toren von Gillian Jurcher (5.) und Sebastian Jacob (17.) 2:0 für den FCS.

Theisen selbst zeigte sich entsprechend selbstkritisch. „Ich hatte ja die Chancen, ein spannenderes Spiel zu bieten, habe sie aber nicht reingemacht. Alles in allem war es ein verdienter Sieg für Saarbrücken, auch wenn es ausgeglichener war, als es das reine Ergebnis aussagt. Dafür, dass am Ende ein 0:3 steht, können wir uns nur entschuldigen“, sagte der Stürmer.

In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie zunehmend. Die einzig nennenswerte Chance für den FCH hatte der eingewechselte Bernd Rosinger in der 61. Minute, als er mit einem Drehschuss scheiterte. Stattdessen versenkte der ebenfalls eingewechselte Fabian Eisele den Ball in der 73. Minute per Kopf zum 3:0-Endstand für die Gastgeber. „Wir waren nicht viel schlechter, aber wir haben die Dinger nicht reingemacht, während Saarbrücken drei von vier Chancen genutzt hat. Wir haben haben eine sehr gute Saison gespielt, aber heute haben wir gezeigt bekommen, was uns noch fehlt, um eine Spitzenmannschaft zu sein – wie sie Saarbrücken schon ist“, sagte Verteidiger Kevin Maek.

Auch FCH-Vorstandschef Herbert befand, dass „das Ergebnis vielleicht ein bisschen zu hoch“ ausgefallen sei, der „Saarbrücker Sieg aber in Ordnung“ gehe. Dass der FCH vom saarländischen Rivalen in der Tabelle vom zweiten auf den dritten Platz verdrängt wurde, ist aus Homburger Sicht ärgerlich, sportlich allerdings von geringer Relevanz. Maek erklärte zwar: „Wir haben hier ein Derby gespielt, da darf keine Motivation fehlen.“ Die Realität auf dem Platz war allerdings eine andere. „Natürlich hat man auch ein Stück weit gesehen, dass die ganz große Brisanz gefehlt hat. Wäre es noch um den Aufstieg gegangen, hätte das sicher noch mal anders ausgesehen“, räumte auch Luginger ein.

Da das Rennen um den einzigen Aufstiegsplatz in dieser Saison de facto bereits zugunsten des Spitzenreiters Waldhof Mannheim entschieden ist, ließ Rafael Kowollik nach dem Spielende den Blick bereits in die Zukunft schweifen. „Ich glaube, nächstes Jahr wird das Derby wichtiger. Wenn wir dann gewinnen, soll es mir heute recht sein“, sagte der zweite Vorsitzende des FCH.

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