Das große Regionalliga-Derby Grün-Weiß ist derzeit die Nummer eins

Homburg · Regionalliga-Aufsteiger FC Homburg schlägt nach der SV Elversberg auch den 1. FC Saarbrücken und setzt sich vorne fest.

 Für die Fans des FC Homburg war der Samstag ein Feiertag: Sie hatten das „Derbysieger“-Transparent nicht umsonst gemalt.

Für die Fans des FC Homburg war der Samstag ein Feiertag: Sie hatten das „Derbysieger“-Transparent nicht umsonst gemalt.

Foto: Andreas Schlichter

Die Fans auf der Gegengeraden des Homburger Waldstadions waren außer sich vor Glück. „Vor Saarbrücken steht der FCH“, sang der grün-weiße Anhang freudetrunken, während sich ihre Helden unten auf dem Rasen in den Armen lagen. Vor 9026 Zuschauern hatte der FC Homburg das Saarderby gegen den großen Rivalen 1. FC Saarbrücken am Samstag mit 2:1 für sich entschieden. Damit bleibt der FCH als Dritter in der Tabelle der Fußball-Regionalliga Südwest auf Tuchfühlung zum Spitzenreiter Waldhof Mannheim. Der FCS bleibt Fünfter, hat aber weiter Boden verloren.

Nach dem 3:0-Erfolg gegen den anderen lokalen Liga-Konkurrenten SV Elversberg (Tabellenneunter) war dies bereits der zweite Derbysieg für den Aufsteiger. Ist der FCH also die Nummer eins im Saarland? „Ja, natürlich. Die aktuelle Situation ist, dass wir gegen beide gewonnen haben und wir im Moment vorne sind. Das hat sich der Verein verdient, und da brauchen wir uns auch nicht zu verstecken“, sagt FCH-Trainer Jürgen Luginger selbstbewusst. Der Stolz darauf, die beiden vor der Saison höher eingeschätzten Lokalrivalen hinter sich gelassen zu haben, ist ihm anzusehen. Luginger redet auch nicht drum herum, dass der Sieg gegen den FCS mehr als ein gewonnenes Spiel ist: „Ein Sieg über den FCS tut immer doppelt gut.“

Das sah auch Alexander Hahn so. „Das Spiel war sehr emotional für mich. Gegen meinen Ex-Verein wollte ich unbedingt gewinnen. Und wann gab es das letzte Mal so eine Kulisse und so eine Stimmung im Waldstadion? Das war überragend. Das ist ein Tag zum Genießen für ganz Homburg“, schwärmte der Innenverteidiger, der eine ganz starke Leistung bot. Gleiches galt für David Salfeld, der mit mehreren Glanzparaden großen Anteil am Sieg hatte. Der frühere Saarbrücker und heutige FCH-Torwart fasste den Spielverlauf passend zusammen: „In der ersten Halbzeit haben sich beide erst mal abgetastet. Dann hatten wir mit dem 1:0 einen Paradeauftakt in die zweite Hälfte. Und danach war Derbycharakter angesagt.“

Nachdem die ersten 45 Minuten wenig Unterhaltung zu bieten hatten, besorgte Andreas Knipfer nur Sekunden nach dem Seitenwechsel das 1:0 für die Gastgeber und gab damit den Startschuss für eine mitreißende zweite Hälfte. „Viele Zuschauer, viele Emotionen und guter Fußball – das Spiel hatte alles, was ein Derby haben muss“, war der Torschütze von seinem ersten Saarderby restlos begeistert. Die Freude beim Homburger Anhang hielt aber nur fünf Minuten. Dann besorgte Markus Mendler mit einem direkt versenkten Freistoß den 1:1-Ausgleich. Wiederum nur vier Minuten später erzielte Patrick Dulleck, der einen Distanzschuss von Christopher Theisen abfälschte, dann den finalen Siegtreffer.

„Das war ein geiles Derby. Für solche Spiele trainieren wir das ganze Jahr“, sagte der strahlende Theisen, der mit sechs Treffern hinter dem Offenbacher Jake Hirst (7) in der Torjägerliste ganz oben steht. Neben drei Toren und einigen weiteren hochkarätigen Chancen auf beiden Seiten bekamen die Zuschauer noch einen vom Saarbrücker Steven Zellner vergebenen Foulefmeter (64. Minute), ein wegen Abseits nicht anerkanntes Tor von Saarbrückens Alexandre Mendy (89.) sowie eine Gelb-Rote Karte für den Homburger Patrick Dulleck nach einem Massengerangel in der Nachspielzeit geboten.

Patrick Dulleck, der hier den Ball aus dem Tor holt, fälschte den Distanzschuss von Christopher Theisen (vorne) zum Homburger Siegtor ab.

Patrick Dulleck, der hier den Ball aus dem Tor holt, fälschte den Distanzschuss von Christopher Theisen (vorne) zum Homburger Siegtor ab.

Foto: Andreas Schlichter

FCH-Vorstandschef Herbert Eder hatte „eine geschlossene Mannschaftsleistung mit Einsatz und Laufbereitschaft“ seines Teams gesehen und fügte zufrieden hinzu: „Von mir aus kann es so weitergehen.“ Auch das Fazit von FCH-Sportmanager Michael Berndt lautete ähnlich: „Es gab alles, was ein Derby braucht: die richtige Atmosphäre, die richtige Spannung – und vor allem das richtige Endergebnis.“

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