FC Augsburg ist der TopfavoritEhemalige FCS-Spieler tummeln sich in der 2. Liga
Saarbrücken. Ein neues Stadion, ein neuer Bundesliga-erfahrener Torhüter und ein Vereins-Boss mit dem nötigen Kleingeld auf dem Bankkonto. Das sind die Zutaten des nächsten Aufsteigers in die Fußball-Bundesliga - wenn man einer Umfrage Glauben schenken mag, die unter den 18 Trainern der Zweitliga-Clubs durchgeführt wurde
Saarbrücken. Ein neues Stadion, ein neuer Bundesliga-erfahrener Torhüter und ein Vereins-Boss mit dem nötigen Kleingeld auf dem Bankkonto. Das sind die Zutaten des nächsten Aufsteigers in die Fußball-Bundesliga - wenn man einer Umfrage Glauben schenken mag, die unter den 18 Trainern der Zweitliga-Clubs durchgeführt wurde. Das Ergebnis ist ein erstaunliches - denn der FC Augsburg wird immerhin acht Mal als Meisterschafts-Favorit Nummer eins der am Freitag beginnenden Saison genannt.
So sagt Jürgen Luginger von Rot-Weiß Oberhausen: "Augsburg wird Meister." Auch Andreas Zachhuber, in der vorigen Saison mit Hansa Rostock knapp dem Abstieg in die 3. Liga entgangen, traut den Augsburgern die große Überraschung zu. "Schon in der letzten Saison haben sie einen überragenden Eindruck in Rostock gemacht", sagt der Hansa-Trainer, "jetzt haben sie sich noch ordentlich verstärkt, und das neue Stadion wird eine zusätzliche Euphorie auslösen."
Ganz so euphorisch sieht Walter Seinsch, Vorstandsvorsitzender des schwäbischen Traditionsclubs, die Sache nicht. Immerhin lässt er sich zur Aussage hinreißen, "dass wir innerhalb der nächsten zwei Jahre aufsteigen". Mit der nagelneuen, 45 Millionen Euro teuren Arena hat sich Seinsch schon einen Traum erfüllt. Außerdem hat der ehemalige Textilunternehmer die Mannschaft gezielt aufgebessert. Namhaftester Neuzugang ist Simon Jentzsch. Der 33 Jahre alte Torwart soll der Abwehr mit seiner Erfahrung aus fast 250 Bundesliga-Spielen Rückhalt verleihen. Bundesliga-erprobt sind auch Abwehrspieler Dominik Reinhardt (ausgeliehen vom 1. FC Nürnberg), Mittelfeldspieler Marcel Ndjeng (Mönchengladbach) und Stürmer Edmond Kapllani (Karlsruher SC).
13 Abgängen stehen elf Neuzugänge gegenüber - viel Arbeit für Jos Luhukay (Foto: dpa). Der mag mit den Vorschuss-Lorbeeren nicht richtig viel anfangen und stapelt tief: "Wir peilen einen einstelligen Tabellenplatz an." Favoriten sind für ihn Energie Cottbus, Arminia Bielefeld und der Karlsruher SC. Die drei Absteiger gehören wie immer zu den Mitfavoriten. Und die Trainer der Ex-Erstligisten gehen mit dem Votum der Kollegen selbstbewusst um. "Wir steigen auf, weil das unser großes Ziel ist", betont Bielefelds Trainer Thomas Gerstner. "Cottbus gehört dazu", sagt der Trainer der Lausitzer, Claus-Dieter Wollitz.
Einig sind sich alle darin, dass das Rennen um die zwei direkten Aufstiegsplätze und den dritten Relegationsrang erst gegen Ende der Saison entschieden wird. Am letzten Spieltag der Spielzeit 2008/2009 schnappte sich Mainz 05 Platz zwei hinter Meister SC Freiburg, der 1. FC Nürnberg musste in die Relegation. Entsprechend groß wird das Gerangel sein. Laut Marco Kurz, dem neuen Trainer des 1. FC Kaiserslautern, werden bis zu acht Teams um den Aufstieg mitspielen, Claus-Dieter Wollitz spricht gar von elf. Dazu dürften auch die "Roten Teufel" aus der Pfalz und Münchner Löwen gehören - beide wurden von 18 Trainern in den erweiterten Kreis der Aufstiegsanwärter aufgenommen.Saarbrücken. Die 2. Bundesliga ist ab Freitag um Spieler reicher, die in ihrer Karriere auch im Saarland Station gemacht haben. Bei Aufsteiger Union Berlin stehen Christian Stuff (26) und Marco Gebhardt (36) unter Vertrag. Allerdings begegneten sich die beiden bei ihrem ehemaligen Verein 1. FC Saarbrücken nicht. Stuff war von 2003 bis Dezember 2005 beim FCS, ehe er nach einem halben Jahr bei Eintracht Trier zurück in seine Heimat Berlin wechselte. Gebhardt spielte in der Saison 2006/2007 für den FCS und war Mitglied der Mannschaft, die damals vollkommen überraschend aus der Regionalliga Süd abstieg.
Auch andere ehemalige FCS-Spieler tummeln sich in der 2. Liga. Sebastian Pelzer (27) etwa, der für den FCS 2005/2006 26 Zweitliga-Partien bestritt. Er wechselte nach dem Abstieg zu Dynamo Dresden, inzwischen ist er bei Rot-Weiß Ahlen. Aimen Demai (26), Leistungsträger beim FCS (2004 bis 2006) und dem 1. FC Kaiserslautern (2006 bis 2009), hat sich Alemannia Aachen angeschlossen. Wegen eines Innenband-Teilabrisses im rechten Knie wird Demai aber wochenlang ausfallen.
Topfit sind dagegen Olivier Caillas (31) und Christian Weber (25). Das haben die beiden Profi von Aufsteiger Fortuna Düsseldorf im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV unter Beweis gestellt, auch wenn das Duell mit dem Erstligisten unglücklich im Elfmeterschießen verloren ging. Caillas bereitete den zwischenzeitlichen Düsseldorfer Führungstreffer zum 2:1 vor, verschoss aber seinen Elfer gegen Frank Rost.
Während Caillas (1998 bis 2000 beim FCS, davor zehn Jahre beim FC Homburg) schon seit Januar 2008 in Düsseldorf spielt und mit dem Team den Aufstieg aus der 3. Liga erlebt hat, ist Weber (1995 bis 2002 beim FCS) gerade erst von AE Larissa aus Griechenland hinzugestoßen. kai