Favoriten-Friedhof Ludwigspark

Saarbrücken. Das Saarbrücker Ludwigsparkstadion wird immer mehr zum Friedhof der Favoriten. Nach dem VfR Aalen (4:2) und Jahn Regensburg (1:0) war der SV Sandhausen gestern Abend das jüngste Opfer des 1. FC Saarbrücken. Der Fußball-Drittligist besiegte den Tabellenführer aus Baden-Württemberg vor 3220 Zuschauern mit 2:1 (2:0). Und das hochverdient, denn der FCS zeigte sein ganzes Potenzial

 Hannover 96 bangt vor dem Niedersachsen-Derby gegen den VfL Wolfsburg um den Einsatz von Mohammed Abdellaoue (in Weiß). Der Stürmer hat eine Innenbandzerrung. Foto: Gebert/dpa

Hannover 96 bangt vor dem Niedersachsen-Derby gegen den VfL Wolfsburg um den Einsatz von Mohammed Abdellaoue (in Weiß). Der Stürmer hat eine Innenbandzerrung. Foto: Gebert/dpa

Saarbrücken. Das Saarbrücker Ludwigsparkstadion wird immer mehr zum Friedhof der Favoriten. Nach dem VfR Aalen (4:2) und Jahn Regensburg (1:0) war der SV Sandhausen gestern Abend das jüngste Opfer des 1. FC Saarbrücken. Der Fußball-Drittligist besiegte den Tabellenführer aus Baden-Württemberg vor 3220 Zuschauern mit 2:1 (2:0). Und das hochverdient, denn der FCS zeigte sein ganzes Potenzial. Defensiv konzentriert, offensiv eiskalt. "Wenn wir immer so gespielt hätten, würden wir ganz vorne stehen", zeigte sich FCS-Trainer Jürgen Luginger mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden.Der FCS begann auf zwei Positionen verändert gegenüber dem 0:0 gegen Wacker Burghausen am vergangenen Samstag. Sven Sökler ersetzte Ufuk Özbek, Marius Laux stürmte für Marcel Ziemer. Beim Ex-Wehener wurde ein Außenbandriss im Fuß diagnostiziert. "Spätestens gegen Heidenheim (21. April, Anm. d. Red.) will ich wieder auf dem Platz stehen", sagte Ziemer. Die Umstellungen von Luginger erwiesen sich als Volltreffer. Nach knapp einer Viertelstunde steckte Manuel Stiefler den Ball durch zu Laux - der traf im zweiten Versuch links unten ins Eck zur 1:0-Führung.

"Ich hatte mir viel vorgenommen heute", meinte Laux, "natürlich war es Glück, dass mir der Ball wieder vor die Füße fällt. Aber wichtig ist, dass das Netz wackelt". Sieben Minuten später machte sich Sökler von der Mittellinie auf den Weg in Richtung Sandhausener Tor, umkurvte fünf Gästespieler wie Slalomstangen und scheiterte erst an Torwart Daniel Ischdonat. In der 42. Minute war der 35-jährige Torwart dann aber chancenlos. Stiefler hatte nach Doppelpass mit Christian Eggert freie Schussbahn. Der Ex-Nürnberger wählte den Weg durch die Beine Ischdonats zum 2:0. Der Spitzenreiter hatte bis dahin nur einen einzigen ernstzunehmenden Torschuss. Beim Versuch von David Ulm reagierte Enver Marina stark.

Unmittelbar nach dem Wechsel hätte der FCS den Sack zumachen müssen. Nach einer Ecke von Sökler köpfte Laux an den Pfosten, der Nachschuss von Verteidiger John Adam Straith wurde auf der Linie abgeblockt. Sandhausen machte es besser: FCS-Spieler Martin Forkel störte den eingewechselten Aykut Öztürk nicht konsequent, der nahm Maß und zirkelte den Ball zum 1:2 in den Winkel (51.). Marina war ohne Abwehrchance.

 Im Ludwigspark wieder eine Macht: Marius Laux (Mitte) brachte den FCS in Führung. Die Gäste (hier Jan Fiesser und Marco Pischorn, von links) hatten vor allem in Hälfte eins keine Chance. Foto: Schlichter

Im Ludwigspark wieder eine Macht: Marius Laux (Mitte) brachte den FCS in Führung. Die Gäste (hier Jan Fiesser und Marco Pischorn, von links) hatten vor allem in Hälfte eins keine Chance. Foto: Schlichter

Beide Mannschaften hatten weitere Möglichkeiten. Sandhausens Jan Fiesser scheiterte an Marina (71.), der eingewechselte Lukas Kohler traf nach einem herrlichen Pass des gestern stärksten Saarbrückers Christian Eggert nur das Außennetz (81.). "Das Spiel hat richtig Spaß gemacht - jedem Einzelnen von uns", fand Eggert, der aus dem defensiven Mittelfeld immer mehr zum Spielmacher des FCS wird: "Die Jungs suchen mich, wir versuchen, Fußball zu spielen. Und dann können wir halt auch Sandhausen schlagen." Die Frage des Abends war allerdings: Warum konnte der FCS solche Leistungen nicht konstant abrufen? "Wenn wir das wüssten", suchte auch Manuel Stiefler nach einer Antwort: "Das kann man vielleicht einfach nicht erklären."

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