Favorit wider Willen

Saarlouis. Erst seit ein paar Tagen ist die Hauptrunde in der Basketball-Bundesliga der Damen beendet, die Begegnungen für das Play-off-Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft stehen fest - die Saarlouis Royals treffen auf Trinos Göttingen. Der erste Titel der Saison wird bereits am kommenden Wochenende vergeben

Saarlouis. Erst seit ein paar Tagen ist die Hauptrunde in der Basketball-Bundesliga der Damen beendet, die Begegnungen für das Play-off-Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft stehen fest - die Saarlouis Royals treffen auf Trinos Göttingen. Der erste Titel der Saison wird bereits am kommenden Wochenende vergeben. Dann treffen sich in Oberhausen die vier Halbfinalisten im Pokal-Wettbewerb, um beim "Top 4"-Turnier einen neuen Titelträger auszuspielen.

Mit dabei ist der Titelverteidiger, die Saarlouis Royals. Sie treffen im Halbfinale an diesem Samstag, 13 Uhr, auf den USC Freiburg, während sich Gastgeber New Basket Oberhausen mit Chemcats Chemnitz messen muss. Die Sieger bestreiten am kommenden Sonntag um 16 Uhr das Pokal-Endspiel.

Bei den Royals erinnert man sich gerne an das vergangene Jahr. 2000 Zuschauer verwandelten die Saarlouiser Stadtgartenhalle in die "Stadtgartenhölle" - und die Royals holten nach vier vergeblichen Anläufen den ersten Titel ihrer Vereinsgeschichte. Sie besiegten im Endspiel Meister TSV Wasserburg mit 85:75.

In diesem Jahr herrschen andere Voraussetzungen. Kein Heimvorteil, auf der anderen Seite sind die Royals der Favorit auf den Titel. Und nicht der Außenseiter, so wie in den vergangenen Jahren. Denn der TSV Wasserburg ist ausgeschieden, der einzig wirklich ernst zu nehmende Gegner scheint der Gastgeber zu sein. Doch als Oberhausen vor drei Wochen in Saarlouis auflief, wurde die Mannschaft mit einer 55:79-Packung wieder nach Hause geschickt.

"Es wäre ja schon blöd, nicht zu behaupten, dass wir die Favoriten sind", sagt deshalb Royals-Trainer René Spandauw - und vergisst einmal seine typische Zurückhaltung. Die Mannschaft habe sich im Vergleich zur Vorrunde deutlich gesteigert und entwickelt. "Wir wissen nun, was wir pro Spiel beispielsweise von Janina Wellers und Lina Schiffer erwarten können. Stina Barnert und Romy Bär haben ebenfalls einen Sprung nach vorne gemacht", erklärt der Trainer. Außerdem wird bei zwei Spielen in zwei Tagen die Kondition eine entscheidende Rolle spielen. Und da liegen die Saarlouis Royals im Vergleich mit der Konkurrenz vorne. Noch keine Mannschaft in der Liga konnte das Tempo der Saarlouiserinnen über 40 Minuten mitgehen.

Dennoch bleibt Spandauw auf dem Boden der Tatsachen - trotz Platz eins nach der Bundesliga-Hauptrunde und trotz der letzten Auftritte seiner Mannschaft, die die Konkurrenz das Fürchten lehren mussten. Leistungen, die die Fans beim Heimspiel am vergangenen Sonntag gegen den SV Halle (83:66) dazu veranlassten, ihre Mannschaft minutenlang zu feiern. "Das war toll und mir lief es auch eiskalt den Rücken herunter", gesteht der Holländer. "Aber wenn wir am Samstag Freiburg unterschätzen, werden wir ein blaues Wunder erleben. Wenn andere schon vom Pokal-Finale reden sollten - wir tun es nicht. Die Mannschaft ist sehr entspannt und weiß, was sie erwartet. Denn letztlich haben wir noch nichts Zählbares erreicht. Und Garantien gibt es im Sport nun einmal nicht", sagt Royals-Trainer Spandauw. "Wenn andere schon vom Finale reden sollten - wir tun es nicht."

René Spandauw

(Foto: SZ), Trainer

der Saarlouis Royals

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