Fast alle Erstligisten wollen an einer eigenen U23-Truppe festhalten
Berlin · Von der U19 direkt zu den Profis. Bei kaum einem anderen Fußball-Bundesligisten funktioniert das derzeit so gut wie beim FC Schalke 04.
Spieler wie Julian Draxler, Max Meyer oder Kaan Ayhan stehen für den "Bubi-Boom" in Gelsenkirchen. Aus dem U23-Team, dem eigentlichen Unterbau zur Profiabteilung, kommen kaum noch Nachwuchskräfte in die Bundesliga-Mannschaft des Revier-Clubs. Weil dies eine allgemeine Entwicklung in Deutschlands Eliteliga ist, beschloss die Deutsche Fußball Liga (DFL) am 24. März, dass die 36 Proficlubs nicht mehr zwingend eine U23-Mannschaft unterhalten müssen.
Eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab allerdings, dass fast alle Erstligisten an ihren Reserve-Teams festhalten möchten. Nur Eintracht Frankfurt meldet zur neuen Saison diese Mannschaft definitiv ab (die SZ berichtete). Bei Bayer Leverkusen wird noch über die Zukunft der Regionalliga-Mannschaft diskutiert. Nach Angaben von Sprecher Dirk Mesch sei es eine Option, auf das U23-Team zu verzichten. Bis zum 15. April müssen die Rheinländer dies dem Deutschen Fußball-Bund verbindlich mitteilen. Die Leverkusener hatten bei der DFL den Antrag eingereicht, künftig die Teilnahme der U23 nicht mehr an das Lizenzierungsverfahren zu knüpfen. Sie begründeten das mit dem gestiegenen Ausbildungsniveau in den Nachwuchsleistungszentren und dem schnellen Aufstieg der A-Jugendlichen zum Profi.
Natürlich geht es auch ums Geld: Mit einem Verzicht lassen sich Kosten einsparen. Eintracht Frankfurt muss pro Saison 120 000 Euro an den FSV Frankfurt zahlen, um im Stadion des Nachbarn spielen zu dürfen. Für das eigene Sportgelände am Riederwald liegt keine Genehmigung für die Regionalliga vor.