"Faktisch war ich elf Jahre FC Homburg"

Homburg. Am kommenden Samstag wird Herbert Eder gegen die Spvgg. Wirges ein allerletztes Mal das Waldstadion als Vorsitzender des Fußball-Oberligisten FC Homburg betreten. Einmal zittert er noch ab 15.30 Uhr mit seinem Verein, mit dem er nach dem Spiel den Aufstieg in die Regionalliga West feiern will

 Hat gut lachen: Herbert Eder steht vor dem Aufstieg seines FC Homburg - und vor mehr Freizeit. Der langjährige Vorsitzende des FCH gibt sein Amt nach der Saison ab. Foto: Dietze

Hat gut lachen: Herbert Eder steht vor dem Aufstieg seines FC Homburg - und vor mehr Freizeit. Der langjährige Vorsitzende des FCH gibt sein Amt nach der Saison ab. Foto: Dietze

Homburg. Am kommenden Samstag wird Herbert Eder gegen die Spvgg. Wirges ein allerletztes Mal das Waldstadion als Vorsitzender des Fußball-Oberligisten FC Homburg betreten. Einmal zittert er noch ab 15.30 Uhr mit seinem Verein, mit dem er nach dem Spiel den Aufstieg in die Regionalliga West feiern will. "Das wäre zum Ende meiner Amtszeit eine Befriedigung", erklärt Herbert Eder - und fügt hinzu: "Faktisch gesehen war ich elf Jahre FC Homburg."

Denn nach elf Jahren tritt er nach vereinsinternen Unstimmigkeiten zurück. Elf Jahre, in denen den Homburgern der langersehnte Sprung in die Regionalliga bisher nicht gelungen ist. Elf Jahre, in denen Eder und seine Vorstandskollegen aber auch seriös wirtschafteten. Denn der Steuerberater wusste, wie es gehen kann, wenn ein Verein in finanzielle Not gerät. 1999 nahm er an einer Krisensitzung des FC Homburg teil, der gerade erst eine Insolvenz überstanden hatte. Im gleichen Jahr trat er auch die Nachfolge von Reinhold Nesselberger als Vorsitzender an.

"Ursprünglich habe ich nur die Steuererklärung für das eine oder andere Vereinsmitglied gemacht", erinnert sich Eder. Und er brachte wieder Kontinuität in den Traditionsverein. Wirtschaftlich, als auch sportlich.

Der aktuelle Trainer Jens Kiefer ist nach Peter Rubeck und Gerd Warken erst der dritte in der Amtszeit Eders. Für sein Handeln musste der Steuerberater so manche Kritik einstecken. Auch in dieser Saison, als vereinzelt "Eder raus!"-Rufe von den Rängen des Waldstadion hallten. "Wer sich von so etwas beeinflussen lässt, kann keine Führungsaufgabe übernehmen", sagt Eder und ergänzt: "Das Festhalten an Jens Kiefer hat dazu geführt, dass wir noch die Chance auf den Aufstieg haben." Und er erklärt weiter: "Ich verstehe mich als Teil des Teams. Mannschaft, Trainer und Vorstand sind eine Einheit - das ist unsere wirklich Stärke."

Mit der bereits abgestiegenen Spvgg. EGC Wirges erwartet der 58-Jährige am morgigen Samstag um 15.30 Uhr einen schweren Gegner: "Sie werden ihr Bestmögliches geben und defensiv auftreten. Sie sind zwar abgestiegen, wären aber der wirkliche Meistermacher", warnt Herbert Eder, der gelassen seiner Zukunft ohne Vorsitz entgegenblickt: "Es wird bestimmt keine Langeweile aufkommen. Außerdem freut sich meine Familie - die mich wie meine Mitarbeiter immer großartig unterstützt hat - wenn ich mehr Zeit mit ihr verbringen kann." Am Samstag muss die Familie allerdings wohl noch auf ihn verzichten: Denn dann will er den Aufstieg seines FCH in die Regionalliga feiern.

"Das Festhalten an Jens Kiefer hat dazu geführt, dass wir noch die Chance auf den Aufstieg haben."

FCH-Vorsitzender

Herbert Eder

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