Ex-Nationalspieler Sparwasser kritisiert Vorbehalte im Westen

Leipzig. 20 Jahre nach der Einheit gibt es für den frühern DDR-Nationalspieler Jürgen Sparwasser im Fußball noch Vorbehalte zwischen Ost und West. "Wenn einer sächsisch spricht und als Jugendlicher im Westen zu einem Profi-Verein geht, hat er von vornherein schlechte Karten", sagte der 62-Jährige

Leipzig. 20 Jahre nach der Einheit gibt es für den frühern DDR-Nationalspieler Jürgen Sparwasser im Fußball noch Vorbehalte zwischen Ost und West. "Wenn einer sächsisch spricht und als Jugendlicher im Westen zu einem Profi-Verein geht, hat er von vornherein schlechte Karten", sagte der 62-Jährige. Der Torschütze im Spiel zwischen DDR und BRD (1:0) bei der Weltmeisterschaft 1974 attestiert Westdeutschen zudem mehr Selbstvertrauen: "Die Jungs im Westen haben trotz 20 Jahre Mauerfall viel mehr Selbstbewusstsein, haben die Ellbogen draußen." Sparwassers Popularität nach seinem WM-Tor war damals schnell ins Gegenteil umgeschlagen. "Der Hass gegen mich wurde in der DDR immer größer", erzählte der Magdeburger. Viele Ostdeutsche nahmen es ihm übel, dass er der SED-Regierung einen Propaganda-Gewinn beschert hatte. Der Ex-Stürmer, der sich 1988 nach einem Altherren-Spiel in Saarbrücken in den Westen abgesetzt hatte: "Das Tor hat mir geschadet." dpa

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