Wolfsburg. Der Brasilianer Diego soll den VfL Wolfsburg zurück an die Spitze der Fußball-Bundesliga und in die Champions League führen. Gestern Abend sollte der Ex-Mittelfeldstar von Ligakonkurrent Werder Bremen einen Vierjahresvertrag beim Tabellen-Achten der Vorsaison unterschreiben. "Mit Juventus Turin gibt es seit heute eine Transfer-Vereinbarung. Heute Abend werden sein Vater und dessen Assistent hier erwartet, damit die letzten Unterschriften getätigt werden", sagte VfL-Manager Dieter Hoeneß gestern. Die Ablöse dürfte bei 15 Millionen Euro liegen. Ähnlich wie Franck Ribéry und Arjen Robben bei Bayern München, Ruud van Nistelrooy beim Hamburger SV sowie Raúl bei Schalke 04 soll Diego die Fans verzücken. Dies tat der Brasilianer von 2006 bis 2009 bei Werder. Schon morgen gegen den FSV Mainz (15.30 Uhr) könnte er spielen. "Vom Zeitablauf wäre das möglich", sagte Hoeneß. VfL-Trainer Steve McClaren sagte aber: "Das wäre eine schwierige Entscheidung. Darüber denke ich erst nach, wenn es zu 100 Prozent perfekt ist." Mit der offiziellen Bestätigung des Transfers wird spätestens heute gerechnet. Diego wird mit 15 Millionen Euro zum teuersten Bundesliga-Einkauf in diesem Sommer. Er toppt seinen neuen Clubkollegen Simon Kjaer, der für zwölf Millionen von US Palermo kam. Mit nun 38 Millionen Euro ist der VW-Club Wolfsburg Investitions-Meister in dieser Transferperiode. Der Mutterkonzern des VfL stattet den Verein mit dem nötigen Geld aus, um eine Europacup-Abstinenz wie in dieser Saison zu vermeiden. "Da, wo VW vorn draufsteht, muss man auch vorn dabei sein." So formuliert VW-Vorstand und VfL-Aufsichtsrats-Chef Francisco Garcia Sanz den Anspruch. Durch den Diego-Transfer steht Zvjezdan Misimovic vor dem Absprung. Obwohl beide unterschiedliche Spielertypen sind, ist ein Mittelfeld mit Diego und ihm kaum vorstellbar. Dennoch versucht der VfL den Eindruck zu verhindern, Misimovic loswerden zu wollen. Um den Bosnier liefert sich Hoeneß einen Poker mit Schalke 04, wo Misimovic Wunschkandidat ist. Einigt sich Hoeneß nicht mit dem Ligarivalen, könnte Misimovic offenbar auch zu Galatasaray Istanbul wechseln. Gelsenkirchen. Der FC Schalke hat den ghanaischen Nationalspieler Hans Sarpei verpflichtet. Wie der Fußball-Bundesligist gestern mitteilte, unterschrieb der Außenverteidiger von Ligakonkurrent Bayer Leverkusen, der mit Ghana bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika bis ins Viertelfinale kam, einen bis 2012 geltenden Vertrag. Über die Höhe der Ablöse vereinbarten die Clubs Stillschweigen. Nach der Verpflichtung von Sarpei sichten die Gelsenkirchener - trotz 250 Millionen Euro Schulden - weiter den Transfermarkt. So hat Trainer Felix Magath Interesse am Ex-Hamburger Rafael van der Vaart von Real Madrid: "Rafael hat beim HSV gezeigt, wie wichtig er für einen Bundesligisten sein kann. Er würde zu uns passen. Raúl hält sehr viel von ihm." Der niederländische Nationalspieler wäre nach Abwehrspieler Christoph Metzelder und Stürmer Raúl der dritte Real-Profi bei Schalke. "Ich habe schon viel Gutes über den Raúl-Club gehört. Aber ich will mich eigentlich bei Real durchsetzen", sagte Mittelfeldspieler van der Vaart, dessen Vertrag bis 2013 gilt. In Madrid ist er aber nicht erste Wahl. Ein Transfer von Wunschspieler Zvjezdan Misimovic von Ligakonkurrent VfL Wolfsburg zu Schalke scheint nach einem Telefonat von Magath mit VfL-Manager Dieter Hoeneß kein Thema mehr. "Er wollte Misimovic nur im Tausch mit Farfan abgeben. Das habe ich abgelehnt", sagte Magath, der auch noch eine Verstärkung für den Sturm sucht. Kandidat ist Brasilianer Brandao vom französischen Meister Olympique Marseille. Dem Vernehmen nach soll der vertraglich bis 2012 gebundene Stürmer fünf Millionen Euro kosten. dpa