Ex-Manager legt Geständnis ab

Trier. Vor sieben Wochen hatte es erstmals Spekulationen gegeben, dass es bei der hoch verschuldeten Trierer Basketball GmbH (TBB) im Zusammenhang mit Gehaltskürzungen Anfang des Jahres zu einer Unterschriftenfälschung gekommen sein könnte. Lange tappten die Ermittler im Dunkeln, fahndeten vergeblich nach Unterlagen und Beweismaterial

Trier. Vor sieben Wochen hatte es erstmals Spekulationen gegeben, dass es bei der hoch verschuldeten Trierer Basketball GmbH (TBB) im Zusammenhang mit Gehaltskürzungen Anfang des Jahres zu einer Unterschriftenfälschung gekommen sein könnte. Lange tappten die Ermittler im Dunkeln, fahndeten vergeblich nach Unterlagen und Beweismaterial.

Nun erklärte die Trierer Staatsanwaltschaft auf Anfrage des "Trierischen Volksfreundes": "Wir haben ein schriftliches Geständnis des ehemaligen Geschäftsführers vorliegen." Dieses Geständnis sei "umfangreich und plausibel", sagt der leitende Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer.

Der ehemalige Geschäftsführer der Bundesliga-Basketballer, in dessen Amtszeit die Gehaltskürzung durchgesetzt wurde, ist Lothar Hermeling (46). Seit der Veröffentlichung im "Volksfreund" hatte die Staatsanwaltschaft Trier ermittelt - zunächst gegen Unbekannt. Nun ist daraus wohl der konkrete Verdacht gegen Hermeling geworden. Abgeschlossen sind die Ermittlungen allerdings noch nicht. Brauer: "Wir vergleichen jetzt die in Absprache mit dem Verteidiger des Verdächtigen gemachten Angaben mit den uns vorliegenden Zeugenaussagen."

Offenbar hat Hermeling gestanden, im Vorjahr die Unterschrift des ehemaligen Trierers Brian Brown unter einen Gehaltsverzicht gefälscht zu haben. Damals plagte den TBB angeblich eine finanzielle Lücke in Höhe von 1,6 Millionen Euro. Um die Saison beenden zu können, sollte das spielende Personal mit reduzierten Bezügen zur Entlastung beitragen.

Mit welchen Konsequenzen Hermeling nun rechnen muss, ist offen. "Erst wenn unsere Untersuchungen in Gänze abgeschlossen sind, wird darüber entschieden, ob Anklage erhoben wird", sagt Brauer. Der Strafrahmen beim Nachweis der Urkundenfälschung reicht nach Paragraf 267 des Strafgesetzbuchs von einer Geldstrafe bis zu einer Freiheitsstrafe von maximal fünf Jahren.

Die TBB Trier hatte Lothar Hermeling nach Bekanntwerden des Verdachts als Geschäftsführer zunächst beurlaubt, ihn dann kurzzeitig als Marketing-Verantwortlichen wieder zurückgeholt, bevor in der vergangenen Woche die endgültige Trennung erfolgte.

Die Lizenz des Basketball-Bundesligisten ist trotz eingestandener Urkundenfälschung nicht gefährdet. "Es ist sehr misslich und vor allem für den Trierer Basketball sehr unangenehm, dass das passiert ist. Aber das Dokument hatte keine Relevanz bei der Lizenzierung. Die später nachgereichten Unterlagen waren entscheidend", sagt Liga-Geschäftsführer Jan Pommer. Er betont, dass die Lizenzierung für die neue Saison ordnungsgemäß abgelaufen sei: "Die lizenzrechtlichen Fragen standen in keinem Bezug zu der Straftat. Der Gutachter-Ausschuss hatte die Unterlagen mit den Gehaltsreduzierungen um damals zehn Prozent nicht anerkannt und erst die Lizenz erteilt, als der Verein weitere Sponsoren-Verträge nachgereicht hatte." red/dpa

"Es ist

für den Trierer Basketball sehr unangenehm, dass das passiert ist."

Jan Pommer, Geschäftsführer

der Bundesliga

Hintergrund

Beim Basketball-Bundesligisten TBB Trier hat sich in der Sommerpause auch sportlich einiges getan: Neuer Trainer ist Henrik Rödl. Der 178-fache Nationalspieler war von 2005 bis 2007 Cheftrainer bei Alba Berlin, danach Trainer der deutschen U20-Nationalmannschaft sowie des Berliner Nachwuchses. Rödl hat ein komplett neues Team zusammengestellt, das am 3. Oktober mit einem Heimspiel gegen Göttingen in die Saison startet (17 Uhr, Arena Trier). red

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