Europas Leichtathletik-Asse halten sich vor der EM noch zurück
Monte Carlo. Beim Feuerwerk der Spitzenleistungen konnte Hochspringer Raul Spank nicht zünden. "Ich wollte ohne Wut springen", sagte der 22-jährige Dresdner, der am Donnerstagabend beim Diamond-League-Meeting in Monte Carlo 2,25 Meter überquerte. "Jetzt können die Leute vom DLV sagen, dass sie Recht hatten", meinte Spank
Monte Carlo. Beim Feuerwerk der Spitzenleistungen konnte Hochspringer Raul Spank nicht zünden. "Ich wollte ohne Wut springen", sagte der 22-jährige Dresdner, der am Donnerstagabend beim Diamond-League-Meeting in Monte Carlo 2,25 Meter überquerte. "Jetzt können die Leute vom DLV sagen, dass sie Recht hatten", meinte Spank. Der Deutsche Leichtathletik-Verband hatte ihn nicht für die EM in Barcelona (27. Juli bis 1. August) nominiert, weil er die Qualifikations-Norm von 2,28 Metern nicht erfüllt hatte.
Nach der EM-Ausbootung durch den DLV hatte er gewettert, keinen Bonus als Medaillengewinner der WM zu erhalten. "Ich hatte darauf gebaut, dass trotz bürokratischer Norm Barrieren überwunden werden können." Für ihn als 22-Jährigen sei die Nichtberücksichtigung für die EM ein "Diebstahl von Motivation" gewesen. Überflieger in Monaco war Iwan Uchow, der mit 2,34 Meter eine von sieben Jahresweltbestleistungen aufstellte.
Beim Herculis-Meeting sorgten auch der 20 Jahre alte recht unbekannte Kenianer Silas Kiplagat und US-Supersprinter Tyson Gay für die Riesenleistungen. Kiplagat siegte in 3:29,27 Minuten über 1500 Meter - eine Zeit, die seit vier Jahren nicht mehr gelaufen wurde. Der 27-Jährige Gay gewann die 200 Meter in 19,72 Sekunden. Dem Erwartungsdruck, Weltrekord zu laufen, konnte sein Landsmann David Oliver nicht standhalten. Er gewann er sein 13. Rennen über 110 Meter Hürden in 13,01 Sekunden. "Immer wenn ich laufe, erwarten die Leute, dass ich einen Weltrekord aufstelle", klagte Oliver. Zuletzt war er in Paris 12,89 Sekunden schnell - nur zwei Hundertstel über dem Weltrekord von Dayron Robles (Kuba).
Die Europäer spielten Nebenrollen. Außer Hochspringer Uchow konnte nur der Este Gerd Kanter im Diskuswurf (67,81 Meter) einen Sieg landen. Beste Deutsche war die Leverkusenerin Silke Spiegelburg, die als Vierte im Stabhochsprung mit 4,60 Meter ihren Anspruch auf EM-Edelmetall untermauerte. dpa
