Es wird enger und enger

Saarlouis · Die HG Saarlouis muss mehr denn je um den Verbleib in der 2. Bundesliga bangen. Am Freitag gegen Springe muss ein Sieg her, „ansonsten haben wir es nicht verdient, in der Liga zu bleiben“, sagt Darius Jonczyk.

 Der Saarlouiser Spielmacher Ibai Meoki sitzt nach der Heimpleite gegen Wilhelmshaven enttäuscht auf dem Parkett der Stadtgartenhalle. Auch seine Mitspieler sind ratlos. Foto: Ruppenthal

Der Saarlouiser Spielmacher Ibai Meoki sitzt nach der Heimpleite gegen Wilhelmshaven enttäuscht auf dem Parkett der Stadtgartenhalle. Auch seine Mitspieler sind ratlos. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Peter Walz, Kreisläufer der HG Saarlouis , hatte am Samstag via Facebook angekündigt: "Wenn ihr überbezahlte Schauspieler über den Rasen fliegen sehen wollt, müsst ihr heute Zuhause auf dem Sofa bleiben. Wenn ihr jedoch Männer sehen wollt, die bis zur letzten Sekunde kämpfen, als ob es ihr letztes Spiel wäre, müsst ihr in die Stadtgartenhalle kommen." Offiziell entschieden sich rund 1000 Handballfans gegen das Fußball-Pokalfinale und für den Zweitliga-Abstiegskampf. Und sie sahen Männer, die kämpften - allerdings vergebens. Saarlouis kassierte beim 29:33 (15:15) gegen den Wilhelmshavener HV die dritte Niederlage in Folge und bleibt nach neun sieglosen Spielen als Tabellen-18. nur einen Punkt vor der Abstiegszone.

Nachdem Konkurrent Hagen (18.) tags zuvor 21:23 gegen Hamm verlor, konnte Ferndorf (16.) seinen Vorsprung durch ein überraschendes 25:25-Unentschieden in Nordhorn auf zwei Zähler ausbauen. "Es ist seit Wochen dasselbe: In der ersten Halbzeit ist alles drin, aber wir versauen uns jedes Spiel in der zweiten", ärgerte sich HG-Kapitän Darius Jonczyk nach dem Abpfiff. Der Torwart wurde in der 19. Minute ein- und in der 41. Minute wieder ausgewechselt und blieb ähnlich glücklos wie Patrick Schulz. "Wir zeigen dann auf einmal vor jedem Gegner zu viel Respekt und werfen jeden Torhüter stark", sagte Jonczyk: "Es geht um alles. Da müsste man eigentlich über sich hinauswachsen, allerdings sehe ich es so, dass bei manchen die Angst überwiegt."

Ähnlich sieht es auch Jonas Faulenbach, der mit sieben Treffern erfolgreichste HG-Schütze: "Hier ist jeder motiviert und zu 100 Prozent bei der Sache, aber wir müssen unsere Fehler minimieren. Wir haben aber noch eine junge Mannschaft, und für viele ist es das erste Mal Abstiegskampf." Knackpunkt des Spiels war seiner Meinung nach die 40. Minute (21:21). Bis zur Zeitstrafe für WHV-Spieler Janik Köhler war es ein Spiel auf Augenhöhe. Während der zwei Minuten in Überzahl kassierte die HG jedoch ein 0:2. "Da haben wir uns unclever angestellt und danach den Faden verloren", sagte Faulenbach. Wilhelmshaven zog in dieser Phase bis zur 50. Minute auf 28:23 davon und ließ sich seinen Vorsprung bis zum Abpfiff nicht mehr nehmen.

Einen der Fehlpässe in Überzahl steuerte Jerome Müller bei. Der Hoffnungsträger wurde nach wochenlanger Verletzungspause in der Halbzeit eingewechselt und feierte mit seinem Treffer zum 17:16 in der 33. Minute eigentlich einen guten Einstand. "Ich hatte schon ein bisschen Gefühlschaos. Nach dem Tor dachte ich, ich sei gut ins Spiel reingekommen. Dann kamen zwei Fehlpässe, und schon waren die Gedanken wieder negativ. Das war nicht einfach", sagte der 19-Jährige.

Nun ist es an HG-Trainer Heine Jensen, sein Team für die beiden letzten Spiele aufzurichten. "Wir wollten in den letzten Spielen ein Signal setzen, aber das ist uns nicht gelungen. Jetzt müssen wir alles reinwerfen", sagte er. "Wenn du in dieser Liga überleben willst, musst du am Freitag gegen Springe gewinnen. Ansonsten haben wir es nicht verdient, in der Liga zu bleiben", sagte Darius Jonczyk: "Andere Mannschaften kämpfen bis zum Schluss. Das müssen wir jetzt auch tun." Jonas Faulenbach kündigte an: "Wir werden Freitag ein Feuerwerk abbrennen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort