"Es war eine goldene Chance"

New York. Es hat nicht viel gefehlt, und die US Open in New York hätten ihre erste große Sensation gehabt. Verantwortlich dafür: Kristina Barrois, Tennisprofi aus dem saarländischen Urexweiler. Die 27-Jährige hatte die Überraschung auf ihrem Schläger und brachte in ihrem Zweitrundenspiel Dinara Safina, die Weltranglisten-Erste aus Russland, an den Rand einer Niederlage

New York. Es hat nicht viel gefehlt, und die US Open in New York hätten ihre erste große Sensation gehabt. Verantwortlich dafür: Kristina Barrois, Tennisprofi aus dem saarländischen Urexweiler. Die 27-Jährige hatte die Überraschung auf ihrem Schläger und brachte in ihrem Zweitrundenspiel Dinara Safina, die Weltranglisten-Erste aus Russland, an den Rand einer Niederlage. Zwei Stunden und 13 Minuten lang kämpfte Barrois wie eine Löwin, ehe sie mit einem Doppelfehler das Spiel zugunsten von Safina beendete.Aber der Reihe nach. Barrois zeigte von Beginn an eine couragierte Vorstellung, nahm der Russin gleich das erste Aufschlagspiel ab und brachte Safina ein ums andere Mal mit ihren unterschnittenen Rückhandbällen in Bedrängnis. Vor allem aber zeigte Barrois keine Nerven - auch nicht, als Dinara Safina im ersten Satz mit 5:3 in Führung ging. Barrois aber konterte, und der Tie-Break musste entscheiden. Und der ging mit 7:5 an die Saarländerin. Der zweite Satz ging glatt an die Russin - vor allem, weil sie sich nicht mehr so viele leichte Fehler wie im ersten Satz erlaubte.Der Start in Durchgang drei war aus der Sicht von Barrois perfekt. Sie brachte erst ihren Aufschlag durch und nahm Safina ihren ab - 2:0. Doch die Russin, die insgesamt 15 Doppelfehler produzierte, kam zurück und ging ihrerseits in Führung - 4:3, Break vor. Dann das wohl entscheidende Aufschlagspiel des gesamten Spiels. Safina serviert, Barrois hat drei Breakbälle hintereinander - und vergibt sie. 5:3 für Safina, dann ein schnelles Break - und das Spiel war aus."Am Ende hat sie mehr Druck gemacht und ich konnte nur noch rennen", sagte Barrois nach dem Spiel. "Es war eine goldene Chance. Leider bin ich zum Schluss abgefallen, da habe ich zu passiv gespielt. Natürlich ist die Enttäuschung jetzt groß. Aber das vergeht auch wieder." Safina gab derweil kopfschüttelnd zu: "Ich hätte eigentlich meine Koffer packen müssen."Haas locker weiterKühl und kontrolliert hat Thomas Haas derweil seinen männlichen Kollegen dagegen den Weg in die dritte Runde gezeigt. Der 31-Jährige setzte sich mit 6:4, 6:4, 7:6 (7:3) gegen den US-Amerikaner Robert Kendrick durch, der seine Rolle als Lokalmatador nicht nutzen konnte. Der Weltranglisten-21. Haas warf seine ganze Routine in die Waagschale und musste nicht mehr als nötig für den glatten und verdienten Sieg tun. Nächster Gegner wird am Samstag der an Nummer zehn gesetzte Spanier Fernando Verdasco, der den Orscholzer Benjamin Becker aus dem Wettbewerb befördert hatte, oder Florent Serra aus Frankreich sein. Philipp Kohlschreiber, Nicolas Kiefer, Philipp Petzschner und Andreas Beck haben ihre Spiele in der zweiten Runde alle noch vor sich."Tommy hat das Match beherrscht", freute sich Davis-Cup-Kapitän Patrik Kühnen, der wie meist in der Haas-Ecke bei Trainer Thomas Hogstedt und Physiotherapeut Alex Stober saß. Nur wenn es galt, gegen die Sonne zu spielen, hatte der 31-Jährige Probleme. Doch nutzen konnte der auf Platz 77 der Weltrangliste geführte 29-jährige Kendrick diese leichte Schwäche nicht. Zu genau und druckvoll war das Spiel des Deutschen, der sich überdies auf seinen starken Aufschlag verlassen konnte.

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