Es müllert weiter

Recife · Drei Tore zum Auftakt beim 4:0 gegen Portugal, jetzt das 1:0 gegen die USA – auf Thomas Müller war auch im Gruppenfinale wieder Verlass. Er konkurriert mit Lionel Messi und Neymar um die WM-Torjägerkrone.

Für 90 Minuten ruhte ihre Freundschaft, dann waren sie wieder ein Herz und eine Seele. Nach dem gemeinsamen Einzug ins Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien eilte Jürgen Klinsmann zur deutschen Ersatzbank und umarmte seinen früheren Weggefährten Joachim Löw . Im Dauerregen von Recife hatte Thomas Müller die deutsche Elf mit seinem vierten Turniertor in der 55. Minute zum 1:0 (0:0)-Sieg gegen die USA und damit zum Gruppensieg geschossen. Aber auch Ex-Bundestrainer Klinsmann konnte nach der Partie vor 41 876 Zuschauern in der Arena Pernambuco jubeln, denn die Amerikaner stehen als Gruppenzweiter ebenfalls im Achtelfinale. Er sagte: "Es ist großartig weiterzukommen."

Für die deutsche Elf geht es am Montag um 22 Uhr in Porto Alegre gegen Algerien , Zweiter der Gruppe H, weiter. Die USA haben es am Dienstag um 22 Uhr in Salvador mit Gruppensieger Belgien zu tun.

"Ich glaube, dass wir das Spiel souverän gestaltet haben. Was wir ein bisschen versäumt haben, war das zweite Tor nachzulegen", sagte Löw nach der intensiven Partie. Müller, der bei dieser WM nun wie der Brasilianer Neymar und der Argentinier Lionel Messi vier Tore auf dem Konto hat, erklärte: "Insgesamt haben wir über 90 Minuten ein sehr ordentliches Spiel gemacht. Wir haben zwar nur 1:0 gewonnen, aber auch das nehmen wir gerne mit." Der WM-Torschützenkönig von 2010 hatte mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze aus sein neuntes Tor bei einer WM erzielt - den WM-Rekord halten der Brasilianer Ronaldo und Miroslav Klose mit 15 Treffern. Müller scherzte: "Jetzt habe ich tatsächlich mal ein schönes Tor geschossen." Abwehrspieler Mats Hummels war mit der Leistung der Mannschaft zufrieden: "Wir hatten größtenteils die Kontrolle über das Spiel. Wir haben eine konzentrierte, wenn auch keine überragende Leistung abgeliefert."

Nach dem 2:2 gegen Ghana mit etlichen Aussetzern in der Defensive kehrte gestern Abend die Sicherheit in das deutsche Spiel zurück. Beim 50. Pflichtspielsieg unter Löw war das vor allem ein Verdienst von Bastian Schweinsteiger , der für den matt wirkenden Sami Khedira zum Zuge kam und sofort wieder die Rolle des Chefs im Mittelfeld ausfüllte. Dazu sagte Klose: "Wir können auf jeder Position fast 1:1 ersetzen. Das ist unheimlich wichtig. Sami hat heute einmal nicht gespielt, es hat super funktioniert - genauso wie mit Sami im ersten Spiel."

Podolski enttäuscht

Weniger belebend auf das deutsche Spiel wirkte sich der Einsatz von Lukas Podolski aus, der erstmals seit dem 3:4 im Testspiel in den USA im Juni 2013 in der Startelf stand. Nach 45 Minuten korrigierte sich Löw und brachte Klose für den ehemaligen Kölner, der keine Bindung zum Spiel fand. Auch von Mesut Özil auf der rechten Seite blieben die erhofften Impulse weitgehend aus. Er wirkte oftmals zu verspielt.

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Auf einen BlickUSA - Deutschland 0:1 (0:0). USA : Howard - Johnson, Gonzalez, Besler, Beasley - Beckerman, Jones - Zusi (84. Yedlin), Bradley, Davis (59 Bedoya) - Dempsey. Deutschland: Neuer - Jerome Boateng, Mertesacker, Hummels, Höwedes - Lahm, Schweinsteiger (76. Götze) - Özil (89. Schürrle), Kroos, Podolski (46 Klose) - Müller. Schiedsrichter: Ravshan Irmatow (Usbekistan). Tor: 0:1 Müller (55.). Zuschauer: 41 876. Gelbe Karten: Beckerman, Gonzalez - Höwedes. sid

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