Es läuft bei „Flo“

Saarbrücken · Abwehrspieler Florian Ballas ist beim FSV Frankfurt angekommen. Der 22-Jährige gehört zum Mannschaftsrat, hat sich in die Startelf gearbeitet – und will am Sonntag mit dem FSV beim 1. FC Kaiserslautern punkten.

Freitag, 23. Oktober, 19.45 Uhr. Es sieht nicht gut aus für Fußball-Zweitligist FSV Frankfurt . Der FSV liegt im Heimspiel gegen den VfL Bochum mit 0:2 zurück, es sind nur noch gut 20 Minuten zu spielen. Die Frankfurter wehren sich, erzielen den 1:2-Anschluss in der 68. Minute. Drei Minuten später kommt der große Auftritt des Florian Ballas. Der Saarländer in der Innenverteidigung des FSV schraubt seine 1,96 Meter nach einem Eckball am höchsten und fabriziert eine unhaltbare Bogenlampe zum Ausgleich. Das erste Zweitliga-Tor des 22-Jährigen. Am Ende gewinnen die Frankfurter sogar noch mit 3:2.

"Im Moment läuft es bei uns - und bei mir", sagt Ballas zufrieden. Der Saarbrücker Bub, der seine Fußballschuhe erstmals beim SV Scheidt schnürte, ist in der 2. Liga angekommen. Seit sein Mannschaftskollege Joan Oumari am 2. Oktober wegen einer leichten Tätlichkeit vom Platz flog, gehört "Flo" zur Startformation von Trainer Tomas Oral. "Je öfter und je länger ich spiele, umso besser fühle ich mich auf dem Platz", sagt Ballas, der beim FSV Frankfurt einen Vertrag bis 2018 unterschrieben hat und sogar in den Mannschaftsrat gewählt wurde. "Ich mag es hier", erzählt Ballas, "es ist familiärer als bei anderen Clubs, das passt."

Und Saarbrücken , seine Heimatstadt, liegt nur gut anderthalb Autostunden entfernt. Ein Faktor, der für den heimatverbundenen Ballas nicht unwichtig ist. "Ich habe viele Freunde im Saarland, die Familie lebt hier", sagt der Innenverteidiger, der es sich nicht nehmen lässt, an freien Tagen in Saarbrücken aufzutauchen.

Dass Ballas auch immer einen Blick auf die Regionalliga-Tabelle wirft, versteht sich von selbst. Schließlich kickte er von 2003 bis 2009 für den 1. FC Saarbrücken und trug auch in der Rückrunde der Saison 2013/2014 das blauschwarze Trikot, als der FCS verzweifelt versuchte, den Abstieg aus der 3. Liga zu verhindern. Vergebens, wie sich am Ende herausstellte. "Völlig verkorkst" war die Rückrunde damals, erinnert sich Ballas, "und der Abstieg tut heute noch weh." Aber trotz des bitteren Halbjahres konnte der 22-Jährige für seine persönliche Entwicklung viel mitnehmen. "Ich habe fast alle Spiele gemacht, immer durchgespielt", sagt Ballas, "das ist einfach das, was dir am meisten bringt. Als junger Spieler brauchst du Spielpraxis, die bringt dir einfach Sicherheit."

Am Sonntag in Kaiserslautern

Diese Sicherheit hat Ballas nun auch beim FSV Frankfurt gefunden - und die möchte er am Sonntag demonstrieren, wenn es für seine Mannschaft auf Deutschlands höchsten Fußball-Berg, den "Betze" in Kaiserslautern, geht. Es ist das Duell Elfter gegen Zwölfter. Beide Teams haben 18 Punkte - für den FSV absolut okay, für den FCK angesichts der hauseigenen Ansprüche zu wenig.

"Wir fahren dorthin, um was mitzunehmen", sagt Ballas mit Selbstbewusstsein. Je nachdem, wie der FCK aufläuft, wird er auch auf alte Bekannte treffen können. Mit FCK-Stürmer Antonio Colak spielte er in Nürnberg, mit Maurice Deville beim FCS. "Ich nehme es, wie es kommt", sagt Ballas mit einer für einen 22-Jährigen erstaunlichen Abgeklärtheit. Gute Erinnerungen hat er ja - beim 2:0-Heimsieg in der letzten Saison gegen den FCK gelang Ballas seine bisher einzige Torvorlage in der 2. Liga.

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