„Es ist ganz bitter gelaufen für mich“

Belek · Er ist mit großen Zielen in der Winterpause von Bayer Leverkusen II zum 1. FC Saarbrücken gewechselt. Doch André Mandt hatte Pech. Im Trainingslager in Belek in der Türkei hat sich der Mittelfeldspieler ein Band im Knie angerissen.

 Saarbrückens Neuzugänge André Mandt (vorne) und Taku Ishihara – Mandt fällt aus. Er hat sich am Knie verletzt. Foto: Schlichter

Saarbrückens Neuzugänge André Mandt (vorne) und Taku Ishihara – Mandt fällt aus. Er hat sich am Knie verletzt. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

War es ein Schlag, oder ein Tritt - so genau weiß das niemand. Sicher ist nur eins: Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken wird in den kommenden Wochen auf die Dienste von Neuzugang André Mandt verzichten müssen. "Es ist ganz bitter gelaufen für mich. Ich habe ein Band an der Kniescheibe innen angerissen", erzählt der 20-Jährige mit deprimierter Stimme, "ich hatte so gehofft, dass ich hier in Belek im Trainingslager mehr von mir zeigen kann, wollte mich aufdrängen für den neuen Verein".

Sein alter Arbeitgeber war Bayer Leverkusen - was für einen gebürtigen Kölner fast ebenso ungewöhnlich ist, wie Pfälzer Saumagen in Saarbrücken. "Für mich war diese Rivalität nie ein Thema", sagt Mandt, der 1993 in der Domstadt das Licht der Welt erblickte, mit einem Lächeln, "ich bin schon als F-Jugendlicher zu Bayer gekommen und habe als einer der ganz wenigen die gesamte Jugendabteilung durchlaufen".

Bis zur 2. Mannschaft trug Mandt das Trikot mit dem Bayer-Kreuz auf der Brust. Dort spielte er in dieser Saison 17 Mal in der Regionalliga West, schoss drei Tore und bereitete eins vor. "Ich habe mich immer total mit dem Verein Bayer Leverkusen identifiziert", sagt der Mittelfeldspieler, "wenn man die ganze Jugend dort gespielt hat, will man auch irgendwann in der Bay-Arena auflaufen. Dieses Ziel habe ich immer noch". Dennoch wechselte Mandt zum FCS. Die Gründe, die zu dieser Entscheidung führten, sind natürlich sportlicher Natur. "Für mich ist das kein Schritt zurück, sondern einer nach vorne. Ich kann - wenn ich dann wieder gesund bin - eine Liga höher spielen", sagt der 20-Jährige: "Trainer Milan Sasic konnte mich schnell von dem überzeugen, was dieser Verein vorhat." Saarbrücken sei eine Herausforderung, für den Sportler André Mandt - aber auch für den Menschen. "Natürlich ist die Situation schwierig, aber wir sind jetzt top aufgestellt, die Geschichte zu meistern", glaubt der Neuzugang, der das erste Mal weiter von seiner Familie weg ist: "In Leverkusen lebte ich zeitweise in einer Gastfamilie, aber das war ja immer nur ein Katzensprung nach Köln. Die erste eigene Wohnung wird sicher spannend." Das Trainingslager in Belek sei bis zur Verletzung optimal verlaufen. "Es ist gut, wenn man den ganzen Tag zusammen ist. Da kann man sich auch besser kennen lernen", berichtet Mandt, der vor dem Wechsel nur Manuel Zeitz kannte. Mit dem Rückkehrer vom SC Paderborn hätte er ein Duo im FCS-Mittelfeld bilden können. "Ich bin auf der Sechs ausgebildet, kann auch Verteidiger spielen", sagt der 1,75 Meter große Rechtsfuß, "aber ich sehe mich als Mittelfeldspieler und die Verantwortlichen hier auch".

Doch nach der Verletzung müssen jetzt beide Seiten erst einmal Geduld aufbringen. Und das in einer Phase, von der Trainer Sasic immer wieder sagt, dass "Zeit der größte Feind" ist. "Jetzt muss ich Pause machen. Ich werde sicher ein paar Wochen brauchen", blickt Mandt voraus auf die Arbeit, die ein Sportler gar nicht mag: "Ich werde die Reha voll durchziehen und dann werde ich noch stärker zurückkommen." Der Tabellenvorletzte kann jede Verstärkung gebrauchen.

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