"Es gibt viele Baustellen"

Herr Sauer, Sie haben vor zwei Jahren schon einmal in Kaiserslautern trainiert. Wie hat es Sie wieder hierher verschlagen? Uwe Sauer: Ich beobachte die Vereine, bei denen ich schon mal war, etwas intensiver. Außerdem gab es noch losen Kontakt zu einigen Spielern und zu Sportdirektor Jan Christmann

 Braves-Trainer Uwe Sauer. Foto: SZ

Braves-Trainer Uwe Sauer. Foto: SZ

Herr Sauer, Sie haben vor zwei Jahren schon einmal in Kaiserslautern trainiert. Wie hat es Sie wieder hierher verschlagen?

Uwe Sauer: Ich beobachte die Vereine, bei denen ich schon mal war, etwas intensiver. Außerdem gab es noch losen Kontakt zu einigen Spielern und zu Sportdirektor Jan Christmann. Irgendwann ist das Management dann auf mich zugekommen und fragte, ob ich mir nicht vorstellen könne, wieder hier zu coachen. Ich war frei zu dem Zeitpunkt und habe die Chance genutzt. Um das Finanzielle ging es da nicht.

Wie bewerten Sie den Umzug nach Homburg?

Sauer: Die Situation ist noch schwierig. Die Wahrnehmung ist noch nicht so vorhanden, wie das sein sollte. Es muss noch in die Köpfe, dass hier ein Zweitligist ist. Der Umzug war notwendig, aber es gibt noch sehr viel zu tun.

Was haben Sie bei Ihrem Antritt hier vorgefunden?

Sauer: Sportlich gesehen muss ich sagen, dass die Zusammenstellung des Teams nicht optimal war. Ich hätte es auch von den Spielertypen nicht so zusammengestellt. Es gibt viele Baustellen, wir haben einiges verbessert. Mit DuJuan Wiley haben wir einen guten großen Spieler dazubekommen. Aber ideal wird das in dieser Saison auch nicht mehr.

Wie schätzen Sie die sportliche Situation insgesamt ein?

Sauer: Auch die ist schwierig. Wir liegen so im Niemandsland der Tabelle. Nach oben geht nicht mehr viel, aber es könnte sogar noch nach unten gehen, wenn wir nicht aufpassen.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?

Sauer: Persönlich möchte ich hier mehr Spiele gewinnen als verlieren. Zurzeit steht die Bilanz 4:4-Unentschieden. Die Mannschaft hat sich vorgenommen, mindestens mit einem ausgeglichenen Punktekonto aus der Saison zu gehen.

Haben Sie sich schon über die Zukunft Gedanken gemacht?

Sauer: Schon, aber zurzeit ist alles komplett offen. Natürlich wäre die erste Liga wieder reizvoll, aber ich kann mir auch gut vorstellen, hier weiterzumachen und etwas aufzubauen. Dazu müssten aber di Rahmenbedingungen geschaffen werden - und da nehme ich das Finanzielle aus, darum geht es nicht. Aber bisher kam von Vereinsseite auch noch kein Statement, ob man bei den Braves mit mir weitermachen will.

Am Sonntag um 17 Uhr treffen Sie im Sportzentrum Homburg-Erbach auf ETB Essen. Ihr Tipp?

Sauer: Schwierig. Das ist eines dieser offenen Spiele. Essen steckt auch noch unten drin und braucht jeden Sieg. Aber das sollten wir schaffen können.

Zur Person

Uwe Sauer, 46 Jahre alt, gebürtiger Karlsruher, spielte selbst 13 Jahre in der ersten Liga, unter anderem in Karlsruhe, Heidelberg, Köln, Bayreuth, Hagen und Ulm. 1995 stieg er in Ulm als Trainer der zweiten Mannschaft ein, wurde später Assistent von Peter Krüssmann. Mit Tübingen gelang ihm später der Aufstieg in die erste Bundesliga, mit seinen nächsten Klubs Kaiserslautern und Mitteldeutscher BC schrammte er jeweils knapp am Meistertitel vorbei. Die Teckpro Braves trainiert er seit Ende Dezember 2008. spr

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