Es geht um die alleinige Führung

Saarlouis. Nach einem souveränen Start mit 12:0 Punkten zeigten die Volleyballerinnen der VSG Saarlouis zuletzt Schwächen. Drei der letzten sechs Spiele hat der amtierende Regionalliga-Meister verloren. Die Schlappe in Etzbach kostete jetzt sogar die alleinige Tabellenführung

 Die VSG-Volleyballerinnen und Trainer Pohl klatschen ab. Foto: Jenal

Die VSG-Volleyballerinnen und Trainer Pohl klatschen ab. Foto: Jenal

Saarlouis. Nach einem souveränen Start mit 12:0 Punkten zeigten die Volleyballerinnen der VSG Saarlouis zuletzt Schwächen. Drei der letzten sechs Spiele hat der amtierende Regionalliga-Meister verloren. Die Schlappe in Etzbach kostete jetzt sogar die alleinige Tabellenführung. Nur wegen des besseren Satzverhältnisses liegt Saarlouis noch knapp vor dem TBS Saarbrücken, der seit Oktober kein Spiel mehr verloren hat. Will die VSG den Verfolger in Schach halten, muss sie an diesem Samstag, 20 Uhr, in der Jahnsporthalle Schwalbach gegen den TV Jahn-Kassel punkten. Aber ein Heimsieg gegen den Tabellenachten sei kein Selbstläufer, warnt Gilbert Pohl, den Gegner zu unterschätzen. "Die haben zuletzt Waldgirmes geschlagen, die uns ja die erste Niederlage beigebracht haben. In dieser starken Liga kann jeder jeden schlagen", sagt der VSG-Trainer. Doch das hohe Niveau in der vierthöchsten deutschen Spielklasse wird schon bald dramatisch sinken. Schuld daran ist die neue viergleisige 3. Liga, die vom Deutschen Volleyball-Verband (DVV) zur Saison 2012/13 aus der Taufe gehoben wird. Grund: "Dem DVV war der Leistungssprung von den Regionalligen in die 2. Ligen zu groß. Deshalb hat er die 3. Ligen dazwischen geschoben, die ein höheres Niveau haben werden und sicher bald auch in Lizenz-Ligen umgestaltet werden", prophezeit Pohl.Fakt ist: Nach der aktuellen Spielrunde kämpfen die vier Regionalliga-Meister letztmals in einem Aufstiegsturnier um den Einzug in die 2. Bundesliga. In der 3. Liga Südwest spielen künftig die nicht qualifizierten Regionalliga-Meister und voraussichtlich jeweils vier bis fünf weitere Vereine aus den Regionalligen Süd und Südwest. Die dort klaffenden Lücken werden dann mit aufrückenden Oberliga-Teams gestopft. Schafft die VSG also die Qualifikation, müsste sie künftig auch Spiele in Baden-Württemberg bestreiten. Weite Reisen und ein höherer Zeitaufwand waren aber der Grund, warum sich die Saarländerinnen nach ihrer Meisterschaft gegen den Zweitliga-Aufstieg entschieden hatten. Den Titel wollen sie verteidigen, doch ihre Entscheidung "contra 2. Liga" dürfte sich im Falle der Fälle wiederholen. Aber was ist mit der 3. Liga? Geht die VSG das kleinere Wagnis ein - oder verabschiedet sie sich in die zur Mittelmäßigkeit verdammte neue Regionalliga? "Es werden Spiele im badischen Raum hinzukommen. Aber insgesamt werden die Reisen nicht wesentlich länger werden", sagt Pohl, den die 3. Liga reizt, der die Entscheidung aber wie immer den Spielerinnen überlassen will. Und die machen sich momentan noch keinen Kopf über ihre sportliche Zukunft, wie Zuspielerin Melanie Stolz verrät: "Das ist im Team kein Thema. Wir konzentrieren uns immer nur auf den nächsten Gegner." Und das ist aktuell der TV Jahn-Kassel. ros

"In dieser starken Liga kann jeder jeden schlagen."

Gilbert Pohl, VSG-Trainer

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