Erstmals auch Insulin-Tests bei der Deutschland-Tour

Hamburg. Hattrick für Jens Voigt oder Premierensieg für Linus Gerdemann? Vier Wochen nach der Doping-geplagten Tour de France startet am Freitag der "kleine Bruder" in Deutschland

 Linus Gerdemann (links, im Trikot seines früheren Telekom-Teams) und Jens Voigt gelten als die Top-Favoriten auf den Sieg. Fotos: dpa

Linus Gerdemann (links, im Trikot seines früheren Telekom-Teams) und Jens Voigt gelten als die Top-Favoriten auf den Sieg. Fotos: dpa

Hamburg. Hattrick für Jens Voigt oder Premierensieg für Linus Gerdemann? Vier Wochen nach der Doping-geplagten Tour de France startet am Freitag der "kleine Bruder" in Deutschland. Trotz der Absagen von Astana-Radprofi Andreas Klöden und des zweifachen Tour-Etappensiegers Stefan Schumacher, die wie auch Erik Zabel der Vuelta in Spanien den Vorzug geben, können sich die Fans bei der Jubiläums-Auflage der Deutschland-Tour auf ein Weltklasse-Feld freuen. "Es sind viele starke Fahrer dabei. Ich zähle mich zum erweiterten Favoritenkreis", sagte Gerdemann zwei Tage vor dem Start seines persönlichen Saisonhöhepunkts.

Neben einem rigiden Anti-Doping-Programm mit "intelligenten Kontrollen" sollen erstmals auch Insulin-Tests durchgeführt werden. Das gab es bisher weder bei der Tour de France noch bei den Olympischen Spielen. Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer begrüßt die Premiere: "Das ist perfekt. Der Insulin-Test ist längst überfällig, weil man damit ein richtig weites Feld des bisher noch nicht entdecktes Betrugs abdecken kann."

Zurück zum sportlichen: Gleich zu Beginn der neuntägigen Hatz über 1408,6 Kilometer von Tirol nach Bremen, müssen die Favoriten die Karten offen legen. Denn einen Tag nach dem Prolog im österreichischen Skiort Kitzbühel (Freitag/11 Uhr) steht am Samstag schon die Königsetappe hinauf nach Hochfügen auf dem Programm. "Es wird darauf ankommen, vom Start weg voll da zu sein", sagt Jens Voigt, der als erster Fahrer zum dritten Mal das einzige deutsche ProTour-Etappenrennen gewinnen könnte.

Doch dafür muss der 36 Jahre alte Berliner erst einmal Gerdemanns Höhenflug beenden. Der sympathische Münsteraner gewann zuletzt die Tour de l'Ain sowie die Coppa Agostini und wird fünf Monate nach seinem schweren Sturz, bei dem er einen Beinbruch und einen Kreuzbandanriss erlitten hatte, die volle Unterstützung seines starken Columbia-Teams erhalten.

Zum Start in Kitzbühel werden alle Augen auf Bernhard Kohl gerichtet sein. Seit seinem dritten Platz bei der Tour, bei der er sich zum Bergkönig krönte, ist der Österreicher in seiner Heimat ein Volksheld. "Er hat bei der Tour wohl seine Körner verschossen", glaubt sein Teamchef Holczer, der sich weiter über die Zukunft seines Rennstalls sorgt. "Die Uhr tickt", sagte Holczer über seine noch erfolglose Sponsorensuche, die er am 1. September beenden will.dpa

Auf einen Blick

Die vierte Etappe der Deutschland-Tour führt am Dienstag knapp am Saarland vorbei. Das Teilstück über 170 Kilometer lange und flache Teilstück startet in Wiesloch (bei Stuttgart) und endet in Mainz, wo eine Sprint-Amkunft erwartet wird. Die Stationen im einzelnen: Sankt Leon-Rot, Speyer, Böhl, Iggelheim, Bad Dürkheim, Hettenleidelheim, Göllheim, Kirchheimbolanden, Alzey, Heßloch, Köngernheim, Harxheim, Nackenheim und Mainz. red

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