Erstes Heimspiel, erste Niederlage

Saarbrücken. Die Leistungsdichte in der 3. Fußball-Liga ist hoch, und so werden Fehler meist knallhart bestraft. Eine Lehre, die der 1. FC Saarbrücken aus der 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen den VfL Osnabrück ziehen muss. Denn auch das Tor des Tages vor offiziell 5682 Zuschauern wurde durch einen kapitalen Schnitzer von FCS-Schlussmann Enver Marina ermöglicht

 FCS-Torhüter Enver Marina liegt enttäuscht auf dem Rasen des Ludwigsparks. Auch aufgrund eines Fehlers von ihm verlor der FCS 0:1 gegen Osnabrück. Foto: EIBNER

FCS-Torhüter Enver Marina liegt enttäuscht auf dem Rasen des Ludwigsparks. Auch aufgrund eines Fehlers von ihm verlor der FCS 0:1 gegen Osnabrück. Foto: EIBNER

Saarbrücken. Die Leistungsdichte in der 3. Fußball-Liga ist hoch, und so werden Fehler meist knallhart bestraft. Eine Lehre, die der 1. FC Saarbrücken aus der 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen den VfL Osnabrück ziehen muss. Denn auch das Tor des Tages vor offiziell 5682 Zuschauern wurde durch einen kapitalen Schnitzer von FCS-Schlussmann Enver Marina ermöglicht. Statt den Ball resolut aus der Gefahrenzone zu boxen, ließ der Albaner das Spielgerät Paul Thomik vor die Füße fallen, der dieses Geschenk gerne annahm. "Es war mein Fehler, ganz klar", gestand der Saarbrücker, "aber da kann man sicher auch Foul pfeifen". Dass Marina vor dem 0:1 (47. Minute) von Nils Fischer im Fünfmeterraum leicht behindert wurde und darum den Ball nicht festhalten konnte, sah der ganz schwache Schiedsrichter Christian Leicher (Landshut) als nicht strafwürdig. Gleiches gilt für ein klares Handspiel von VfL-Torwart Manuel Riemann außerhalb des Strafraumes. Riemann vereitelte damit eine klare Torchance von Sven Sökler, doch Leicher entschied auf Eckball.Die Niederlage an der Schiedsrichterleistung festzumachen, wäre sicher falsch. Denn die Mannschaft von FCS-Trainer Jürgen Luginger zeigte in der ersten Hälfte eine ganz schwache Vorstellung. "Wir sind zwar viel gelaufen, aber meistens nur hinterher", meinte Mittelfeldspieler Kevin Maek kopfschüttelnd, "wir haben überhaupt keinen Zugriff aufs Spiel bekommen". Fischer scheiterte an Marina (14.), Andreas Glockner aus fast 30 Metern an der Querlatte (33.) - der FCS konnte mit dem 0:0 zur Pause noch zufrieden sein.

In der Kabine schien Luginger die richtigen Worte gefunden zu haben, doch das eigene Spiel nahm erst nach einer Stunde so richtig Fahrt auf. Da ersetzten Marcel Sökler und Felix Dausend die enttäuschenden Ufuk Özbek und Lukas Kohler. Vor allem für den "echten" Saarbrücker Dausend wurde es ein denkwürdiger Nachmittag. In der 73. Minute prüfte der Ex-Brebacher mit einem Brachialschuss die Querlatte des Tores, zwei Mal reagierte Riemann glänzend (84., 86.). In der Nachspielzeit verarbeitete Dausend einen langen Ball von Christian Eggert ganz stark in der Bewegung, doch auch hier fehlte das Quäntchen Glück im Abschluss. "Es tut mir so unendlich Leid für die Mannschaft", sagte der fast untröstliche 23-Jährige, "wir hätten den Sieg verdient - und ich hätte einiges dazu beitragen können."

"Wenn wir über 90 Minuten so gespielt hätten, wie die letzte halbe Stunde, hätten wir das Spiel gewonnen", stellte Sven Sökler fest, der in der zweiten Hälfte an fast jeder guten FCS-Aktion beteiligt war, "für Felix hätte es mich besonders gefreut, wenn er getroffen hätte, denn er hat sich in der Vorbereitung enorm reingehängt"

Trotz der vergebenen Möglichkeiten hat sich Dausend für eine weitere Chance beworben - zumal Markus Hayer (er ersetzte den verletzten Marcel Ziemer im Sturmzentrum) im zweiten Durchgang im Mittelfeld deutlich besser zurecht kam. "Ich muss das jetzt verarbeiten und ruhig bleiben", blickte Dausend mit traurigen Augen voraus, "es ist ja schon positiv, dass ich mir überhaupt diese Chancen erspielen konnte". Doch in der 3. Liga werden Fehler knallhart bestraft - hinten wie vorne.

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