Erstes Endspiel für die FCS-Frauen
Saarbrücken. Die Spannung im Abstiegskampf der Frauenfußball-Bundesliga steigt. Zwei Spieltage sind es noch, und der 1. FC Saarbrücken hat (bei schlechterer Tordifferenz) einen Punkt Vorsprung vor dem Hamburger SV. Am Sonntag spielt der HSV in Potsdam, der FCS empfängt um 14 Uhr auf dem Kieselhumes den FC Bayern München
Saarbrücken. Die Spannung im Abstiegskampf der Frauenfußball-Bundesliga steigt. Zwei Spieltage sind es noch, und der 1. FC Saarbrücken hat (bei schlechterer Tordifferenz) einen Punkt Vorsprung vor dem Hamburger SV. Am Sonntag spielt der HSV in Potsdam, der FCS empfängt um 14 Uhr auf dem Kieselhumes den FC Bayern München. Mit einem Sieg könnte Saarbrücken - bei einer Hamburger Niederlage - den Klassenverbleib feiern.
"Potsdam ist auf dem absteigenden Ast. Ich persönlich rechne mit einem Endspiel am letzten Spieltag beim HSV", sagt FCS-Abteilungsleiter Heinz Haupenthal. Ein großes Handicap für das junge FCS-Team ist die Personalsituation. Nachdem Lisa Schwab im Spiel beim 1. FFC Frankfurt (1:2) ihre fünfte Gelbe Karte abgesessen hat, fällt nun Abwehrchefin Josephine Henning mit der fünften Gelben aus. "Das trifft uns sehr, sie hat zuletzt stark gespielt", meint Haupenthal. "Wie ich sie ersetze, weiß ich noch nicht", sagt Trainer Guido Mey, der mit Vicky Hinsberger (Knieprobleme) auch um den zweiten Teil der Innenverteidigung bangt. Mey macht klar: "Egal, wer spielt: Es muss jeder über seine Grenzen gehen."
Abteilungsleiter Haupenthal weiß, dass man sich vom ständigen Lob der gegnerischen Trainer, wie in den letzten Wochen geschehen, nichts kaufen kann: "Es ist im Fußball immer eine gefährliche Geschichte, sehr gute Leistungen abzuliefern und nicht zu punkten. Was mich aber optimistisch macht: Die Mannschaft hat alles selbst im Griff." In diese prekäre Situation gekommen ist der FCS auch mit viel Pech. "Die Verletzungen oder Sperren passierten immer zum ungünstigsten Zeitpunkt", hadert Haupenthal mit den schweren Verletzungen von Stammspielerinnen wie Ann-Katrin Schinkel, Steffi Kaiser und Kapitän Nadine Keßler.
Jetzt geht's also um alles. Die FCS-Frauen können sich am Sonntag auf ihre eingeschworene Fangemeinde verlassen. Nach dem, was bisher im Umfeld zu hören war, rechnet der Verein mit 1500 bis 2000 Fans. "Das hätten die Mädels verdient", sagt Trainer Guido Mey. Gegner Bayern spielte bisher eine durchwachsene Runde, starke und schwache Spiele wechselten sich ab. Zuletzt siegte der FC Bayern 7:2 gegen Potsdam.
Haupenthal plant momentan zweigleisig. Aber auch im Falle eines Abstiegs rechnet er mit "so gut wie keinen Abgängen". Halten möchte er die beiden US-Amerikanerinnen Kelli Cronkrite und Natalie Budge. "Budgy" sei enorm laufstark, und Cronkrite gelang am Mittwoch in Frankfurt ihr erstes Tor. "Beide sind derzeit mit einem Touristenvisum da, ab 1. Juli müssten wir dann Jobs für sie finden, Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung für sie regeln", sagt Haupenthal.
Frauen-Bundesliga
21. Spieltag:
SG Essen - Wattenscheid So, 14.00 Uhr
Turbine Potsdam - Hamburg So, 14.00 Uhr
VfL Wolfsburg - SC Freiburg So, 14.00 Uhr
FCR Duisburg - 1. FFC Frankfurt So, 14.00 Uhr
1. FC Saarbrücken - FC Bayern So, 14.00 Uhr
Bad Neuenahr - Crailsheim So, 14.00 Uhr
1 . 1. FFC Frankfurt 20 81 : 20 50
2 . FCR Duisburg 20 62 : 19 49
3 . Bayern München 20 51 : 35 35
4 . FFC Turbine Potsdam 20 40 : 29 34
5 . SC Bad Neuenahr 20 39 : 31 31
6 . SG Essen-Schönebeck 20 36 : 35 30
7 . VfL Wolfsburg 20 34 : 44 28
8 . SC Freiburg 20 26 : 53 21
9 . TSV Crailsheim 20 26 : 37 19
10 . 1. FC Saarbrücken 20 25 : 49 17
11 . Hamburger SV 20 20 : 43 16
12 . SG Wattenscheid 20 15 : 60 11
Am Rande
Der FCR Duisburg kann langfristig mit Trainerin Martina Voss planen. Vor dem Spitzenspiel in der Frauenfußball-Bundesliga an diesem Sonntag (14 Uhr) gegen den 1. FFC Frankfurt hat die Ex-Nationalspielerin ihren Vertrag bis 2011 verlängert. Der FCR hofft, den Tabellenführer stürzen zu können. "Wir haben uns eine ausgezeichnete Situation erarbeitet, jetzt wollen wir ganz oben", sagte Voss. Die Duisburger rechnen mit über 3000 Zuschauern. Der bisher einzige Titelgewinn der Duisburgerinnen datiert aus der Saison 1999/2000. dpa