Erste Konsequenzen nach dem frühen Ausscheiden

Köllerbach · Nach den enttäuschenden Auftritten im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft und dem vorzeitigen Aus hat Ringer-Bundesligist KSV Köllerbach die Personalplanung für die neue Saison begonnen.

 Der Köllerbacher Ringer Dimitar Kumchev (rechts, hier gegen Weingartens Soslan Gagloev) überzeugte nicht in der Liga – und in den Playoffs noch weniger. Foto: Schwabenland

Der Köllerbacher Ringer Dimitar Kumchev (rechts, hier gegen Weingartens Soslan Gagloev) überzeugte nicht in der Liga – und in den Playoffs noch weniger. Foto: Schwabenland

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Das Ende in den Playoffs kam früh, schon im Viertelfinale, und war verdammt bitter. Denn die Ringer des KSV Köllerbach hatten nüchtern betrachtet gegen den SV Germania Weingarten (14:15 und 11:22) keine Chance. Nur wenige aus dem Kader riefen ihr Potenzial ab, die meisten enttäuschten auf der Matte. Dementsprechend überlegt der Bundesligist sehr genau, mit wem er in der kommenden Saison einen Neuangriff starten will - und mit wem nicht.

Das erste Opfer seiner in dieser Saison wenig bis gar nicht überzeugenden Leistungen ist Dimitar Kumchev. "Sein Auftritt letzten Samstag macht die Entscheidung nur leichter", sagt Thomas Geid, Teamleiter des KSV Köllerbach. Der Bulgare ringt seit zehn Jahren für den KSV, gewann drei Meisterschafts-Titel mit seinem Verein. "Wir hatten gemeinsam schöne und erfolgreiche Zeiten, aber die Bereitschaft, sich zu quälen, schließe ich bei ihm mittlerweile aus", sagt Geid unmissverständlich, "und jünger wird er ja auch nicht." Kumchevs 0:4 gegen Soslan Gagloev in nicht mal zwei Minuten war sein letzter Auftritt im Köllerbacher Trikot.

Ebenso enttäuscht war Geid vom Kasachen Artur Umbetkaliev im griechisch-römischen Stil bis 55 Kilo. Er wird - wie auch der Pole Maciej Balawender (Freistil bis 84 Kilo) - ebenfalls nicht mehr für den KSV auflaufen. Fünf Niederlagen und fünf Siege waren für ihn selbst zu wenig. "Diese Klasse muss ordentlich besetzt werden", ist Geid überzeugt.

Mindestens so gut wie die im griechisch-römischen Stil bis 120, 96 und 66 Kilo. Denn mit Heiki Nabi, Melonin Noumonvi und Tarik Belmadani will der KSV "natürlich weitermachen", sagte Geid, "die ersten Gespräche waren sehr positiv". Auch weil sich die drei in Köllerbach richtig wohl fühlen. "Das haben sie auch am Samstag noch mal zum Ausdruck gebracht", erklärt Geid. Auch mit den deutschen Athleten werden wieder Gespräche geführt, parallel zu den Verhandlungen mit den Sponsoren.

"Wir sind seit zwei Jahren ohne Hauptsponsor", verdeutlicht Geid, "deshalb war schon die frühe Qualifikation für die Endrunde bemerkenswert." Doch gerade deshalb wäre der Halbfinal-Einzug mit einem weiteren Heimkampf und zusätzlichen Einnahmen wichtig gewesen. "Wir hätten uns damit aber nur ein kleines Polster schaffen können", meint Vereinspräsident Hilmar Rehlinger. So sei das frühe Viertelfinal-Aus für ihn "sicher kein Weltuntergang".

Der KSV Köllerbach gehört seit Jahren zu den erfolgreichsten Mannschaften der Ringer-Bundesliga. "Weil wir vernünftig wirtschaften", sagt Rehlinger, "und auch mit unseren Jugendmannschaften deutschlandweit erfolgreich sind". Nach einer Niederlage gilt für den Verein dasselbe wie für die Athleten: "Mund abputzen, weiter geht's!" Auch, wenn es, wie in dieser Saison, eben ein wenig zu früh war.

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