Erst die Qual, dann hoch hinaus

Saarlouis. Eine halbe Runde noch, dann hat es Florian Kirsch geschafft. "2:46. Gib Gas jetzt!", ruft ihm die erbarmungslose Gestalt mit der Stoppuhr in der Hand zu. Für Danny Rodriguez, der wenige Meter hinter Kirsch her hechelt, hat der "Zeitnehmer" nur einen kurzen Blick übrig, nickt aber zufrieden

 Die TVS-Neuzugänge Benjamin Kessler, Michael Klein und Steffen Behrens (von links) bei einer Koordinationsübung. Foto: rup

Die TVS-Neuzugänge Benjamin Kessler, Michael Klein und Steffen Behrens (von links) bei einer Koordinationsübung. Foto: rup

Saarlouis. Eine halbe Runde noch, dann hat es Florian Kirsch geschafft. "2:46. Gib Gas jetzt!", ruft ihm die erbarmungslose Gestalt mit der Stoppuhr in der Hand zu. Für Danny Rodriguez, der wenige Meter hinter Kirsch her hechelt, hat der "Zeitnehmer" nur einen kurzen Blick übrig, nickt aber zufrieden. Dennis Mouget weiß, worum es geht: "Wir legen jetzt die Grundlagen für eine lange Saison", sagt der "Interims-Trainer" beim Saisonauftakt der Basketballer des TV Saarlouis.In Abwesenheit von Cheftrainer Chris Cummings, der erst im August aus dem Heimaturlaub in den USA zurückkehrt, wird Mouget den Regionalligisten auf Vordermann bringen. Dabei geht es gleich in die Vollen: Fünf Mal 1000 Meter laufen, nicht gerade die Paradedisziplin für Basketballer. Entsprechend viel Zeit nehmen sich die Korbjäger auf den Auslauf-Metern. Manch einer wirft beim Gang zurück einen sehnsüchtigen Blick auf die Basketball-Körbe auf der Saarlouiser Sportanlage Choisy. "Da freut man sich wirklich, wenn es wieder in die Halle geht", bestätigt Aufbauspieler Kirsch. Doch soweit ist es erst morgen.

Dann werden auch die drei Neuen beim TVS wieder in ihrem Element sein. Steffen Behrens, Michael Klein und Benjamin Kessler kamen alle vom ATSV Saarbrücken. Mit ihnen will der Vorjahres-Siebte der Regionalliga diesmal höher hinaus - im wahrsten Sinne des Wortes. "Der Rebound war ein Problembereich. Es war daher wichtig, die Optionen unter dem Korb zu verstärken", sagt Manager Hanno Mouget. Durch die Verpflichtung von 2,09-Meter-Hüne Steffen Behrens und "Sprungwunder" Michael Klein ist dies gelungen.

Der Dritte im Bunde, Benjamin Kessler, verstärkt die Garde der Schützen von außen. Dadurch hat Trainer Cummings bald deutlich mehr Alternativen: "Wir haben nun 13 Spieler. Damit sind wir klar besser aufgestellt als in der vergangenen Saison", meint Mouget. "Wir haben jede Position doppelt besetzt. Der Trainer hat also die Möglichkeit, von der Bank aus zu reagieren." Das war in der Vorsaison gerade im Endspurt wegen Verletzungen kaum möglich.

Ein besseres Abschneiden als Platz sieben (Völklingen wurde als zweite saarländische mannschaft Zwölfter) ist unter diesen Voraussetzungen fest eingeplant. Die durch das Aus der Saarpfalz Braves eingenommene Position soll auch auf dem Feld untermauert werden: "Seit dem Rückzug der Braves sind wir das Aushängeschild im Saarland", sagt Mouget selbstbewusst und kann sich einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen: "Wir wollen beweisen, dass hier guter Basketball gespielt wird. Noch dazu mit einer rein saarländischen Mannschaft." Top-Spieler Ricky Easterling, der wie Cummings erst im August zum Team stößt, habe ja auch schon "die Saarlouiser Staatsbürgerschaft".

Mouget hat sichtlich gute Laune - und "ein gutes Gefühl", wie auch die Neuen: "Klar herrscht großer Konkurrenzkampf, aber das macht ja auch Spaß und fördert die Leistung. Da wir so unterschiedliche Typen im Team haben, kann jeder vom anderen lernen", sagt Behrens. Und Kollege Klein fügt an: "Ich wage die Prognose, dass wir sehr gut abschneiden werden." Bis dorthin ist es aber noch ein beschwerlicher Weg, eben auch mal ohne Körbe.

Saisonauftakt für den TV Saarlouis ist am 23. September zu Hause in der Kreissporthalle gegen den SV Tübingen II.

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