Ernüchterung nach dem Triumph

Ljubljana · Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft gestern Abend eine 73:77-Niederlage nach Verlängerung gegen Belgien kassiert. Nach dem überraschenden 80:74-Sieg gegen Favorit Frankreich am Abend zuvor kehrte schnell wieder Ernüchterung ein.

Nach ihrem Auftaktcoup haben die deutschen Basketballer bei der Europameisterschaft einen großen Schritt Richtung Zwischenrunde verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainer Frank Menz unterlag gestern Abend im zweiten Gruppenspiel Belgien nach Verlängerung mit 73:77 (63:63, 26:35). Sie konnte nicht an die Glanzleistung am Abend zuvor gegen Favorit Frankreich anknüpfen. "Wir müssen natürlich auf dem Teppich bleiben und nicht anfangen, zu träumen", hatte Menz noch angesichts des 80:74-Erfolges gegen Frankreich gefordert. Doch obwohl Niels Giffey wie am Vorabend für die ersten Punkte sorgte, lief 19 Stunden nach der faustdicken Überraschung wenig zusammen. Im Gegenteil: Belgiens Sacha Massot vollendete vor 1460 Zuschauern in der Anfangsphase mehrfach unbedrängt per Dunking.

Nach vier Minuten nahm Menz beim Stand von 4:8 die erste Auszeit. Er forderte seine Spieler auf: "Schön entspannt bleiben." Sie nahmen sich den Rat zu Herzen und gingen mit 11:10 in Führung. Doch nach dem 16:14 zum Ende des ersten Viertels gingen Konstanz und Konzentration wieder verloren. Während Belgien zu einfachen Punkten kam, suchten die Deutschen vergeblich ihr Wurfhändchen. Vor allem Tibor Pleiß konnte nicht wie gewohnt abschließen. Belgien gelangen 18 Punkte in Serie. Erst Heiko Schaffartzik beendete nach mehr als sieben Minuten die punktlose Durststrecke.

Vor allem in der Defensive gingen Schaffartzik und Co. nach der Halbzeit bissiger zu Werke. In den ersten acht Minuten erzielte Belgien nur sechs Punkte. In der zerfahrenen Partie fanden aber auch die deutschen Korbjäger keine Linie in ihrem Spiel, so dass sie zu Beginn des Schlussviertels einem Sieben-Punkte-Rückstand hinterherliefen. Vor allem an der Freiwurflinie kämpfte sich die Mannschaft in einer packenden Schlussphase aber heran. Beim Stand von 63:63 verfehlte Belgiens Guy Moya mit der Schlusssirene den Sieg. In der Verlängerung versagten dann aber auch Schaffartzik an der Freiwurflinie die Nerven - und Pleiß vergab im Nachfassen den Ausgleich.

Heute um 14.30 Uhr trifft Deutschland auf die Ukraine.

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