Erneuter Personalwechsel statt Kontinuität

Saarbrücken. Jens Nagel (Foto: Wieck) ist weg, Katja Spielmann ist da. Das stetige Wechselspiel in der Führung des Frauenfußball-Bundesligisten 1. FC Saarbrücken verwundert, zumal doch vor der Saison Kontinuität angestrebt wurde

Saarbrücken. Jens Nagel (Foto: Wieck) ist weg, Katja Spielmann ist da. Das stetige Wechselspiel in der Führung des Frauenfußball-Bundesligisten 1. FC Saarbrücken verwundert, zumal doch vor der Saison Kontinuität angestrebt wurde. Nagel, der erst vor sechs Wochen den Manager-Posten von Denise Gorges übernommen hatte, hat am vergangenen Dienstag sein Amt überraschend aus persönlichen Gründen niedergelegt. Warum es für Nagel beim FCS nicht gepasst hat, kann auch Trainer Stephan Fröhlich nicht erklären: "Es sind sicherlich alle Beteiligten etwas Schuld daran." Eine Nachfolgerin stand überraschend schnell bereit. "Katja Spielmann wurde uns von Geschäftsführer Thomas Heil empfohlen, der schon mit ihr zusammengearbeitet hat", sagt Vize-Präsident Harald Ebertz. "Das ging ganz plötzlich", erzählt Katja Spielmann (Foto: SZ). Dass dies möglich war, lag aber auch daran, dass die Trennung absehbar war. "Wir waren natürlich über die Gedanken Nagels informiert. Wenn erkennbar ist, dass eine Position vakant ist, muss schnell gehandelt werden", sagt Ebertz. Diese Informationen standen dem Vorstand offenbar erst seit Anfang der Woche zur Verfügung. Der Wechsel verlief in den Augen des Trainers nicht optimal. Fröhlich wäre gerne in die Personalentscheidung eingebunden worden, da er am meisten mit dem Manager zusammenarbeite. Ebertz sieht das anders: "Diese Position muss nicht zwingend mit dem Trainer abgesprochen werden." Probleme gäbe es dennoch keine. Fröhlich sagt, er sei mit der Personalie zufrieden. Auch Spielmann freut sich auf die Aufgabe, die sie morgen angehen wird: "Ich möchte mir erst einen Überblick verschaffen und mich einarbeiten. Kurzfristig zählt der sportliche Fokus, sprich das Spiel am Sonntag gegen Bayer Leverkusen." janMeinung

Kein gutes Signal

Von SZ-RedakteurStefan Regel Oft lautet die Erfolgsformel im Fußball: Kontinuität = Erfolg. Wenn es danach geht, dürften die Frauen des 1. FC Saarbrücken schon lange nicht mehr in der Bundesliga spielen. Dass jemand, der sich in der Materie auskennt, bereits nach sieben Wochen seinen Hut nimmt (ob freiwillig oder nicht), ist kein gutes Signal von Seiten des Clubs. Die Außenwirkung auf Sponsoren und Zuschauer ist schlecht. Obwohl Spielerinnen und Trainer im Konzert der Großen sportlich ihr Bestes geben, bekommen sie zu wenig Rückenwind vom Hauptverein. Wenn das so weitergeht, hat Bundesliga-Fußball in Saarbrücken ein ähnlich kurzes Verfallsdatum wie der Posten des Managers.

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