Erleichterung an der Kaiserlinde

Elversberg · Dank eines Freistoßtreffers von Kapitän Timo Wenzel und einer exzellenten kämpferischen Leistung hat sich die SV Elversberg beim 1:0 gegen Wacker Burghausen ein wenig Luft im Abstiegskampf verschafft.

 Gruppenkuscheln nach dem wichtigen Sieg gegen Burghausen: Die Elversberger Spieler liegen sich in den Armen. Foto: Eibner

Gruppenkuscheln nach dem wichtigen Sieg gegen Burghausen: Die Elversberger Spieler liegen sich in den Armen. Foto: Eibner

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Die Spieler der SV Elversberg lagen sich nach dem Abpfiff in den Armen, die Fans auf der Tribüne jubelten, und Trainer Dietmar Hirsch stieß ein lautes "Jaaaaa" in Richtung Himmel. Die SV Elversberg hat im Abstiegskampf der 3. Fußball-Liga gegen den Tabellenvorletzten SV Wacker Burghausen mit 1:0 gewonnen.

"Das war das bislang wichtigste Spiel und der wichtigste Sieg für uns, seit ich Trainer in Elversberg bin. Es stand so viel auf dem Spiel, und wir haben genau die Einstellung gezeigt, die ich mir vorstelle", sagte ein gelöster Hirsch. Auch von den Spielern fiel eine Last ab. "Man hat vor dem Spiel die Anspannung in der Kabine fühlen können. Dann haben wir die Schlacht angenommen und verdient gewonnen", sagte Außenverteidiger Marc Groß, dessen Hose und Trikot nach den 90 Minuten statt weiß komplett braun und voller Dreck waren. Die Waschmaschine der SV Elversberg muss mindestens Bundesliga spülen, um das wieder hin zu kriegen.

Vor 800 Zuschauern an der Kaiserlinde machten ein tiefer und schmieriger Rasen und wohl auch die Tabellensituation das Spiel nicht gerade zu einem Leckerbissen. Klare Torchancen waren in der ersten Halbzeit nicht zu erkennen. Ansonsten gab es viele Fehlpässe und noch mehr lange Bälle aus beiden Abwehrreihen heraus. "Wir hatten eine Viertelstunde versucht, das Spiel von hinten heraus aufzubauen, aber das ging bei diesen Platzverhältnissen nicht. Wir wollten kein Risiko eingehen", sagte SVE-Kapitän Timo Wenzel.

Der 36-Jährige war auch für den ersten etwas längeren Ball in der zweiten Halbzeit zuständig. Freistoß aus 20 Metern, Wenzel hielt voll auf die Mauer, die Wacker-Spieler gingen auseinander, und der Ball schlug unhaltbar links unten ein - der 1:0-Siegtreffer für die SVE (47. Minute). Wenig später holte sich Wenzel seine zehnte Gelbe Karte ab. Somit hat der Kapitän das Spiel entschieden und sich gleichzeitig das kommende Fastnachts-Wochenende frei genommen. "Das war nicht geplant", schmunzelte Wenzel, "ich fahre trotzdem am Freitag mit dem Team nach Leipzig."

Dass Wacker Burghausen nach dem Rückstand nur noch eine richtig gute Torchance hatte - Angelo Hauk scheiterte am starken Kenneth Kronholm (56.) - lag auch an den taktisch richtigen Maßnahmen von SVE-Trainer Hirsch. Mit Alexander Buch, Marc Groß und Dominik Rohracker ließ Hirsch drei Neue in der Startformation spielen, die zu den Besten auf dem Platz gehörten. Nach dem Führungstor kam Daniel Jungwirth für Serkan Göcer in die Partie. Jungwirth rückte ins Mittelfeldzentrum und der extrem offensive Salem nach rechts. Die Konsequenz: Burghausen kam spielerisch überhaupt nicht mehr nach vorne, und alle langen Bälle brachten nichts ein.

Trotz ganz wenig Fußballspiel war es ein kämpferisch überzeugender Dreier der SVE. "Wir haben endlich die Schallmauer von 30 Punkten durchbrochen. Allerdings ist mehr nicht passiert. Wir brauchen weiterhin noch einige Siege, um die Klasse zu halten", analysierte Dietmar Hirsch.

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