Fußball-Bundesliga Er ist gekommen, um zu bleiben

München · Der FC Bayern München wird beim Kolumbianer James ziemlich sicher die Kaufoption über 42,5 Millionen Euro ziehen.

 Der Kolumbianer James Rodriguez ist in den letzten Monaten unter Trainer Jupp Heynckes regelrecht aufgeblüht. Der Offensivspieler soll dauerhaft beim deutschen Meister FC Bayern München bleiben.

Der Kolumbianer James Rodriguez ist in den letzten Monaten unter Trainer Jupp Heynckes regelrecht aufgeblüht. Der Offensivspieler soll dauerhaft beim deutschen Meister FC Bayern München bleiben.

Foto: dpa/Andreas Gebert

Thomas Müller redet gerne und viel, doch bei der Rückkehr von James an dessen alte Wirkungsstätte war der Spaßvogel von Bayern München weitgehend zum Schweigen verurteilt. Vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League bei Real Madrid (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet) stand im überfüllten Presseraum des Estadio Bernabeu ganz klar der Kolumbianer im Mittelpunkt.

James hatte bereits fünf Minuten über seine unvergängliche Liebe zu Madrid gesprochen, als Müller zum ersten Mal zu Wort kam. In 15 Minuten Pressekonferenz brachte er es auf vier Antworten. Ansonsten lauschte er interessiert den Ausführungen seines gut aufgelegten Kollegen, der ähnlich dominant auftrat wie zuletzt so oft auf dem Platz.

Im vergangenen Herbst war das noch ganz anders. „Als ich hierher gekommen bin, war James nicht gut in Form und auch nicht gut drauf“, sagte Jupp Heynckes zuletzt. Er habe dann häufiger mit dem 26-Jährigen gesprochen, „mich um ihn gekümmert – und dann ist er offener geworden und hat sich wohler gefühlt“. Inzwischen habe die Real-Leihgabe „eine wunderbare Entwicklung genommen und ist ein fester Bestandteil des FC Bayern“. Die Fans seien „verzückt, wenn sie ihn spielen sehen“. Nur mit der deutschen Sprache tue er sich schwer, „aber dafür hat er ja mich“, ergänzte der Trainer lächelnd.

Bei Karl-Heinz Rummenigge reicht die Verehrung für den Kolumbianer bis in die eigene Familie hinein. Seit James da sei, verzeichne der FC Bayern in den Sozialen Medien „mehr Likes aus Südamerika“, hat der Bayern-Boss festgestellt: „Wir sind mit ihm total zufrieden. Außerdem, das habe ich von meiner Frau und meinen Kindern gehört: Er sieht auch gut aus.“ Kurz: Er sei Ex-Trainer Carlo Ancelotti für diesen „sehr, sehr guten Transfer“ dankbar.

Heynckes’ Vorgänger hatte James 2014 nach Madrid und im vergangenen Sommer, als es für den Hochbegabten dort unter Zinedine Zidane nicht mehr lief, nach München geholt. Anfangs hatte James mit Verletzungen zu kämpfen und litt unter der Trennung von Ehefrau Daniela, mit der er Töchterchen Salome hat. Erst unter Ancelottis Nachfolger Heynckes blühte James auf.

„Das ist ein sehr zurückhaltender und freundlicher junger Mann, der wunderbar kicken kann“, sagte Präsident Uli Hoeneß über den Torschützenkönig der WM 2014, „deshalb ist er hier.“ Und deshalb werden die Bayern 2019 voraussichtlich die Kaufoption in Höhe von 42,5 Millionen Euro für ihn ziehen. Real-Trainer Zidane legt ohnehin keinen großen Wert mehr auf die Dienste des Zauberfußes. Beim Champions-League-Triumph 2017 gegen Juventus Turin hatte er ihn nicht einmal in den Kader genommen – die Höchststrafe und der letzte Grund für den Abschied, auch wenn Zidane jetzt versichert: „Ich wollte nicht, dass er geht. Ich hatte keine Probleme mit ihm.“

Auch James spricht voller Achtung von Zidane und Real. „Mein Herz war drei Jahre hier. Es waren drei einzigartige Jahre mit vielen Titeln. Ich habe Respekt vor den Fans und dem Club“, sagte er bei der Rückkehr. Die Gegenwart aber, ergänzte James, heiße FC Bayern. Und die Zukunft wird den gleichen Namen haben. Und soll so erfolgreich laufen wie einst in Madrid.

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